Die Flüchtlingsflut in unseren Köpfen: Metaphorisches Framing von Geflüchteten im deutschen Zeitungsdiskurs Eine qualitative Inhaltsanalyse

von Carolin Fischer

Abstract: Die Zahl der Menschen, die nach Europa fliehen, ist 2015 dramatisch angestiegen. Täglich wurden auf allen Kanälen zahlreiche Berichte zur sogenannten ›Flüchtlingskrise‹ veröffentlicht. Die Medien spielten nicht nur eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung von Informationen für die verunsicherte Öffentlichkeit und die politischen Entscheidungsträger, sondern auch bei der Art und Weise wie die Ankünfte geframt wurden.

Bisherige Studien haben die Darstellung von Geflüchteten im Mediendiskurs der Aufnahmeländer bereits untersucht und gezeigt, dass Medien die Minderheitsgruppe überwiegend diskriminiert und als Bedrohung für die Mehrheitsgruppe darstellt. Ausschlaggebend für die vorliegende Studie ist die Annahme, dass Metaphern Teil des Mediendiskurses über die Flüchtlingskrise im Jahr 2015 gewesen sein müssen. Figurative Sprachtypen wie Metaphern sind ein wirksames Instrument, um den öffentlichen Diskurs auf subtile Art und Weise zu beeinflussen. Basierend auf Lakoff und Johnsons Kognitiver Metaphern Theorie (CMT) sowie vor dem Hintergrund der Framing Theorie könnten die im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise publizierten Metaphern die Macht haben, je nach ihren Implikationen vorurteilsvolle Meinungen der Leserschaft gegenüber Geflüchteten zu erzeugen.

Um zu analysieren, wie Geflüchtete während des Höhepunkts der Ereignisse im Jahr 2015 durch Metaphern im deutschen Zeitungsdiskurs dargestellt wurden, wird eine qualitative Inhaltsanalyse von fünf nationalen Tageszeitungen durchgeführt.

Die Untersuchung zeigt, dass neben der allgegenwärtigen Wassermetapher sieben weitere Metaphernthemen verwendet wurden. Vor dem Hintergrund der CMT interpretiert, diskriminieren die gefundenen Metaphern die Geflüchteten fast ausschließlich, stellen sie als Bedrohung dar, schaffen eine starke Differenzierung zwischen der In- und der Outgroup oder erkennen den Geflüchteten sogar ihre Menschlichkeit ab.

1. Einleitung

Eine Million. Diese Zahl wurde im deutschen Mediendiskurs im Sommer und Herbst 2015 besonders häufig genannt. Sie bezieht sich auf die mehr als eine Million Menschen, die in diesem Jahr in Europa Asyl suchten (Almstadt 2017: 187). Die Flucht nach Europa ist an sich kein neues Phänomen. Die Zahl der Geflüchteten ist jedoch im Jahr 2015 dramatisch angestiegen. Ein erheblicher Teil der Geflüchteten ist aus dem vom Krieg zerstörten Syrien, vor dem sogenannten Islamischen Staat, oder aufgrund mangelnder Perspektiven nach Jahren der Gewalt in Ländern wie dem Irak und Afghanistan geflohen. Das führte in diesem Jahr zu einem historischen Hoch von insgesamt rund 890.000 Asylbewerbern in Deutschland. Diese Zahl stellte eine immense Herausforderung für Politik, Gesellschaft und Medien dar – das Thema hatte schnell die Aufmerksamkeit Deutschlands im Griff (Hemmelmann/Wegner 2017: 4).

Aufgrund des Umfangs und der Geschwindigkeit der Geschehnisse sowie der mangelnden Kenntnis des Themas waren die Öffentlichkeit und die politischen Entscheidungsträger weitgehend auf die Medien angewiesen, um die Entwicklungen zu verstehen und Maßnahmen zu ergreifen. Die Medien spielten nicht nur eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung von Informationen, sondern auch beim Framing der Ankünfte: Die Ereignisse wurden bald allgemein als »Europas Flüchtlingskrise« bezeichnet (Georgiou 2017: 4).

Es sind zwar die Politiker, die entscheiden, unter welchen Umständen Menschen, die nach Europa fliehen, bleiben und ihr Leben führen dürfen. Aber es sind vor allem die Medien, die darüber entscheiden, welche Bilder von Geflüchteten in der Öffentlichkeit vorherrschen (Almstadt 2017: 185). Bisherige Studien haben gezeigt, dass die Darstellung von Immigranten und Geflüchteten in vielen westlichen Ländern in den letzten Jahren zunehmend negativ und systematisch diskriminierend geworden ist (Esses/Medianu/Lawson 2013: 530). Journalisten beschreiben die Geflüchteten überwiegend als Bedrohung für die Sicherheit, die Wirtschaft und die Gesundheit der Menschen in den Aufnahmeländern (Abid/Manan/Rahman 2017: 121). Die Ergebnisse verschiedener Studien zeigen nicht nur, dass die Berichterstattung in den Massenmedien einen erheblichen Einfluss darauf haben kann, wie einheimische Bürger über Integration und Einwanderer denken. Sie zeigen auch auf, dass eine negative Berichterstattung über ethnische Minderheiten zu einer geringeren Bereitschaft führen kann, integrativ zu handeln (Bos et al. 2016: 106).

Die von den Medien verwendeten Frames zur Beschreibung des Themas können sich auf die Einstellungen gegenüber Zuwanderern auswirken und diese Einstellungen wiederum können das politische Verhalten und die Wahlen beeinflussen (Scheufele 2008). In Deutschland ist nach den letzten Wahlen im Jahr 2017 deutlich geworden, dass populistische Anti-Einwanderungsparteien an Popularität gewinnen (Der Bundeswahlleiter 2017). Die Stimmung in Deutschland in Bezug auf Einwanderung hat sich 2015 von vorsichtiger Toleranz über ekstatischen Humanitarismus zu Angst gewandelt (Georgiou 2017: 8). Die Berichterstattung über die Flüchtlingskrise zu analysieren, kann auch helfen, die politischen Entwicklungen in Deutschland zu verstehen.

Eine Möglichkeit zur Analyse der Berichterstattung ist die Betrachtung von Metaphern. Sprache ist niemals völlig neutral und wertfrei. Figurative Sprachtypen wie Metapher, Übertreibung und Ironie sind mächtige Mittel, um den öffentlichen Diskurs subtil zu beeinflussen. Die Überzeugungskraft der Metapher ist bereits seit der Antike bekannt (Burgers/Konijn/Steen 2016: 410). Lakoff und Johnson (1980) erkannten Metaphern als zentrales Instrument des menschlichen Denkens und stellten fest, dass Metaphern als rhetorische Werkzeuge eingesetzt werden können, um Botschaften subtil zu transportieren und Einstellungen zu bestimmten Themen zu erzeugen. In ihrer wegweisenden Arbeit At War With Metaphor (2009) erklärten Steuter und Wills, dass Metaphern, die von Medien verwendet werden, letztlich – wie im Zweiten Weltkrieg – sogar zur Entmenschlichung von Menschen in unseren Gedanken führen können, was schließlich sogar zur Rechtfertigung von Krieg und Genozid beitragen kann. Infolgedessen müssen wir den Mustern der Metaphern in unserem öffentlichen Diskurs besondere Aufmerksamkeit schenken.

Die bisherigen Ereignisse in Europa regen dazu an, folgende Frage zu beantworten: »Wie werden Geflüchtete auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 durch Metaphern im deutschen Zeitungsdiskurs dargestellt?« Die Beantwortung dieser Frage hilft zu verstehen, welches Bild von Geflüchteten in den Medien vorherrschte. Die Ergebnisse könnten eine Interpretation dahingehend zulassen, wie das metaphorische Framing von Geflüchteten die Rezipienten durch Priming beeinflussen konnte und wie dies die politische Entwicklung sowie die Haltung gegenüber Geflüchteten in Deutschland beeinflusst hat. Im Idealfall bieten die Ergebnisse auch eine Orientierungshilfe für Journalisten, die daran interessiert sind, sprachlich neutralere Inhalte zu produzieren.

Um zu untersuchen, wie Geflüchtete im Nachrichtendiskurs dargestellt wurden, wird eine qualitative Inhaltsanalyse von fünf nationalen Tageszeitungen durchgeführt. Angesichts der Aktualität des Themas gibt es keine Studien, die sich mit dieser speziellen Frage befassen. Es wurden verschiedene Studien zur Vertretung von Geflüchteten in den Medien und insbesondere in Zeitungen durchgeführt. Sie wurden jedoch entweder vor den Ereignissen im Jahr 2015 durchgeführt oder sie konzentrierten sich nicht auf Metaphern oder sie bezogen sich nicht auf Deutschland. In der folgenden Studie werden nun alle diese Faktoren zusammengeführt.

2. Theoretischer Rahmen: Kognitive Metapherntheorie

Metaphern als Framing-Werkzeuge

Im Folgenden wird auf Basis der Kognitiven Metaphern Theorie von Lakoff und Johnson (1980) erklärt, inwiefern die Verbindung zwischen Sprache und Denken durch die Metapher offensichtlich wird. Die Lexikalisierung semantischer Inhalte ist niemals neutral. Wörter vermitteln immer sowohl explizite als auch implizite Bedeutungen. Die Worte, mit denen die Botschaft eines Textes kommuniziert wird, framen den Inhalt unvermeidlich (Hansen 1998: 113).

Dies gilt auch für die Art und Weise, wie Menschen im Nachrichtendiskurs benannt werden. Journalisten müssen Namen für diejenigen – ob Einzelpersonen oder Gruppen – in den Ereignissen angeben, über die sie berichten. Diese Benennung von Personen enthält immer eine Auswahl, die einen Einfluss auf die Art und Weise haben kann, wie diese Menschen wahrgenommen werden. Wir alle besitzen gleichzeitig eine Reihe von Identitäten, Rollen und Merkmalen. Diese könnten alle verwendet werden, um uns zu beschreiben, aber nicht alle mit derselben Bedeutung. Wenn eine soziale Kategorie anderen vorgezogen wird, um uns zu beschreiben, werden automatisch die anderen gleichwertig zutreffenden Alternativen in den Hintergrund gestellt (Richardson 2007: 48-50).

Wenn nun Metaphern in einem Text verwendet werden, um Personen zu benennen, wird es noch wichtiger, die unterschiedlichen expliziten und impliziten Bedeutungen zu betrachten (Burgers et al. 2016: 411). Die Verwendung von Metaphern zur Berichterstattung über ein Ereignis bedeutet einen starken Vereinfachungsprozess.

Die Metapher galt lange Zeit als einzigartig für die Poesie und die Literatursprache. Sie war als weitgehend dekorativ abgetan worden. In den späten 1970er- und 1980er-Jahren setzte jedoch ein Umdenken in Bezug auf die Metapher ein. Diese wurde als kognitive Wende bezeichnet (Burgers et al. 2016: 412). Die kognitive Wende eröffnete die Möglichkeit, Metaphern als mehr als nur literarisches Werkzeug anzusehen, sondern als zentralen Aspekt unserer Gedankenstrukturen. Die Wissenschaft begann, die Metapher als einen wesentlichen Aspekt des menschlichen Denkens zu verstehen. Sie stellte fest, dass Metaphern nicht nur dekorativ sind oder einen Text ausschmücken, sondern unser ganzes Denken beeinflussen (Steuter/Wills 2009: 5).

Eine bahnbrechende neue Sichtweise auf die Metapher, die alle Aspekte der traditionellen Theorie in Frage stellte, wurde von Lakoff und Johnson (1980) in ihrer Arbeit Metaphors we live by entwickelt. In ihrer Kognitiven Metaphern Theorie (CMT) lieferten die Autoren ein überzeugendes Argument für die Zentralität der Metapher in unserem alltäglichen Denken und zeigten, dass die Metapher im Sprachgebrauch allgegenwärtig ist. Sie erläutern, dass Menschen sich auf einige grundlegende Konzepte stützen, um andere Konzepte zu verstehen, und argumentieren, dass unsere Erfahrung der Welt durch diese kognitiven Konzepte von uns nicht nur beschrieben, sondern auch selbst strukturiert wird. Sie behaupten weiter, dass die meisten unserer kognitiven Systeme im Wesentlichen metaphorischer Natur sind. Folglich spiegelt die ausgesprochene oder ausgeschriebene Metapher bestehende kognitive Gedankenstrukturen wider. Gleichzeitig kann die Metapher den Gedanken, den sie artikuliert, aktiv beeinflussen.

Kognitive versus sprachliche Metapher

In der kognitiv linguistischen Sicht ist mit Metapher in erster Linie die kognitive Metapher im Gegensatz zur sprachlichen Metapher gemeint. Eine kognitive Metapher mit der Form A ist B kann immer durch mehrere zugehörige sprachliche Metaphern ausgedrückt werden (Kövecses/Benczes 2010: 33).

Lakoff und Johnson (1980: 7-9) geben das folgende Beispiel, um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie metaphorische sprachliche Ausdrücke uns einen Einblick in die metaphorische Natur unseres kognitiven Systems geben, das unsere alltäglichen Gedanken und Handlungen strukturiert:

  • Sie verschwenden meine Zeit.
  • Das kostet mich eine Stunde.
  • Ich habe viel Zeit in sie investiert.
  • Ihnen geht die Zeit aus.
  • Ist dir das die Zeit wert?
  • Mit diesem Gadget sparen Sie Stunden.

Diese Sätze beschreiben alle das abstrakte, schwer greifbare Thema Zeit durch das konkretere Thema Geld. Sie sind sprachliche Metaphern, die eine domänenübergreifende Abbildung in unseren Gedanken ausdrücken – normalerweise von einer konkreteren Quelldomäne zu einer abstrakteren Zieldomäne. Die diesen sprachlichen Ausdrücken zugrunde liegenden Gedankenmuster werden kognitive Metaphern genannt. In diesem Beispiel sind alle sprachlichen Metaphern Ausdrücke der übergreifenden kognitiven Metapher ›Zeit ist Geld‹. Es wird die Beziehung zwischen metaphorischem Denken und Sprechen deutlich: Sprachliche Metaphern verwirklichen die dahinter liegenden kognitiven Metaphern.

Eine kognitive Metapher besteht aus zwei Konzepten, von denen eines als ein anderes verstanden wird: Konzept A ist gleich Konzept B. Diese beiden Konzepte, aus denen eine Metapher besteht, werden in ein Quellkonzept und ein Zielkonzept unterteilt. Im obigen Beispiel ist das Quellkonzept Geld – das konkretere und physikalischere Konzept, um ein anderes abstrakteres Konzept zu verstehen. Das Zielkonzept im angegebenen Beispiel ist Zeit. Mit anderen Worten, das kognitive Konzept, das wir zu verstehen versuchen, wird als Zielkonzept bezeichnet, und das Konzept, das wir für diesen Zweck verwenden, ist das Quellkonzept. Zu den Zielkonzepten gehören in der Regel abstrakte, für den Menschen schwer greifbare Konzepte wie Leben, Zeit, Streit, Liebe, Theorie und Ideen, während die Quellkonzepte in der Regel konkretere Konzepte wie Reisen, Geld, Krieg, Bauen, Essen und Pflanzen sind. Einige andere konventionelle Metaphern, die unserem kognitiven System zugrunde liegen, sind beispielsweise, dass wir das Leben in Form von Reisen, Argumente in Form von Kriegen, Theorien in Form von Gebäuden und Ideen in Form von Lebensmitteln betrachten (Kövecses et al. 2010: 4).

Kognitive Metaphern bestehen jedoch nicht nur aus einer Quelldomäne und einer Zieldomäne. Sie benötigen auch eine Reihe systematischer Verknüpfungen zwischen Quelle und Ziel, damit A als B verstanden wird. Diese Entsprechungen werden häufig als Zuordnungen bezeichnet. Grundsätzlich wird alles Wissen über das Quellkonzept auf das Zielkonzept übertragen. Um eine kognitive Metapher zu verstehen, müssen wir die Verknüpfungen kennen, die für eine bestimmte Quelle-Ziel-Paarung gelten. Es sind diese Abbildungen, die einen Großteil der Bedeutung der metaphorischen sprachlichen Ausdrücke liefern, die eine bestimmte kognitive Metapher manifestieren (Kövecses et al. 2010: 14).

Lakoff und Johnson messen sogenannten konventionellen Metaphern, also solchen, die in unserer Sprache bereits allgegenwärtig sind, eine besondere Bedeutung zu. Konventionelle Metaphern sind ihrer Meinung nach besonders wirkungsvoll, da sie nicht mehr als solche erkannt werden und die Aufmerksamkeit der Rezipienten nicht mehr auf sich ziehen (Kövecses et al. 2010: 46). Auch wenn wir uns nicht bewusst sind, dass wir ständig Metaphern verwenden, erleichtern sie unser Verständnis abstrakter Themen. Die Metapher ist daher von zentraler Bedeutung für unser Denken und unsere Sprache.

Die Metapher ist aufgrund ihrer Verbindung zu unserem Denken und Wissen, ihrer Vereinfachungen und ihrer emotionalen Wirkung ein mächtiges sprachliches Werkzeug. Insbesondere, weil eine Metapher bestimmte Aspekte betont während sie andere verbirgt, dies implizit tut und diese Vereinfachung für die Rezipienten nicht direkt ersichtlich ist. Die Art und Weise, wie eine Metapher verwendet wird, um Ereignisse zu framen, kann beispielsweise auch durch politische Dispositionen und Ideologien motiviert sein (Pinelli 2016: 136f.). Besonders in diesem Fall betonen Lakoff und Johnson die Macht konventioneller Metaphern, die nicht mehr als solche erkannt werden, sondern stattdessen als natürlich erscheinen.

Wenn die Metapher für unser Denken so entscheidend ist, wie die CMT darlegt, müssen wir die Verwendung der Metapher in unserem öffentlichen Diskurs genauer berücksichtigen. Metaphern sollten nicht unkritisch akzeptiert werden, ihre gedanklichen Verknüpfungen sollten explizit gemacht und in Frage gestellt werden.

3. Forschungsfragen

Abgeleitet aus theoretischem Rahmen und bisheriger Forschung sollen drei Teilfragen dabei helfen, die übergreifende Forschungsfrage »Wie werden Geflüchtete während des Höhepunkts der Ereignisse 2015 durch Metaphern im deutschen Zeitungsdiskurs dargestellt?« zu beantworten.

Die zentrale Aussage der CMT ist, dass sprachliche Metaphern die zugrundeliegenden kognitiven Metaphern in unserem Denken sichtbar machen. Wie im Beispiel zur kognitiven Metapher ›Zeit ist Geld‹ dargestellt, gibt es für jede kognitive Metapher eine Vielzahl sprachlicher Ausdrücke. Wenn wir uns also einen Nachrichtentext ansehen, müssen die gefundenen sprachlichen Metaphern den ihnen zugrundeliegenden kognitiven Metaphern zugeordnet werden. Folglich lautet die erste Forschungsfrage:

RQ1: Welche sprachlichen Metaphern wurden verwendet, um sich auf die Flüchtlingsfrage zu beziehen, und was sind die ihnen zugrundeliegenden übergreifenden kognitiven Metaphern?

Diese Forschungsfrage zielt darauf ab, alle im Untersuchungszeitraum verwendeten metaphorischen Ausdrücke aufzulisten, die einzelne Geflüchtete, Flüchtlingsgruppen oder die Flüchtlingskrise benennen. Um diese Frage zu beantworten und gleichzeitig den Prozess transparent und reproduzierbar zu machen, wird eine Reduktion durchgeführt, die auf dem Ansatz von Mayring zur qualitativen Inhaltsanalyse basiert. Dazu wird eine Strukturierung der zuvor extrahierten Metaphern durchgeführt. Nach dem Prinzip der Offenheit ist auch die Umformulierung von Kategorien oder die induktive Bildung bisher unbekannter Kategorien möglich (Mayring 2014: 97). Einige der Metaphernthemen, in welche die Einteilung erfolgen soll, lassen sich bereits aus bisheriger Forschung ableiten. Gleichzeitig ist zu erwarten, dass nicht alle kognitiven Metaphern, die in früheren Studien zu Einwanderung gefunden wurden, in dieser Analyse wiedergefunden werden, da sie sich auf Mainstream-Medien konzentriert. Die wichtigsten zu erwartenden kognitiven Metaphernthemen, die an dieser Stelle deduktiv gebildet werden können, sind: Wasser, Natukatastrophe, Militär, Krankheit, Tiere. Wie erläutert, hat sich die Stimmung in Bevölkerung und Politik sowie die Berichterstattung in den Medien über Geflüchtete im Laufe des Jahres 2015 verändert. Darüber hinaus ist bekannt, dass Metaphern ideologisch und politisch motiviert sein und dazu verwendet werden können, um eine bestimmte Meinung subtil zu transportieren oder eine bestimmte Ansicht auf ein Thema zu favorisieren. Es wurde dargelegt, dass Metaphern über Geflüchtete häufiger in einem negativen als in einem positiven Kontext verwendet werden. Um die zugrundeliegenden Motivationen von Journalisten und Journalistinnen für die Verwendung von Metaphern in der Berichterstattung über Geflüchtete analysieren zu können und möglicherweise hegemoniale Machtstrukturen und Werte in der Berichterstattung über Geflüchtete aufzudecken, sollen daher auch die Umstände analysiert werden, unter denen Metaphern verwendet wurden. Dies führt zu der zweiten Forschungsfrage:

RQ2: Unter welchen kontextuellen Umständen wurden Metaphern in der Berichterstattung verwendet?

Zu diesem Zweck wird der Tenor des jeweiligen Artikels in einer weiteren Reduzierung erfasst. Eine einfache Einschätzung der Artikel als positiv, negativ oder neutral wäre zu subjektiv. So wird der Tenor unter Zuhilfenahme des thematischen Kontextes der Artikel kodiert. Zu diesem Zweck werden die Artikel entsprechend ihrem Fokus in drei Kategorien eingeteilt: humanitäre Themen, Inlandspolitik und EU-Politik. Innerhalb dieser Kategorien wird jeder Artikel als positiv, negativ oder neutral in Bezug auf die Flüchtlingskrise bewertet. Artikel in der Kategorie EU-Politik werden beispielsweise als positiv kodiert, wenn sie sich auf die gute Zusammenarbeit der EU-Mitglieder in der Flüchtlingsfrage konzentrieren. Sie werden beispielsweise als negativ eingestuft, wenn sie die EU-Flüchtlingspolitik als gescheitert darstellen oder sich auf schwierige Verhandlungen zwischen den EU-Mitgliedern konzentrieren. Artikel werden als neutral kodiert, wenn sie sich nur auf objektive Fakten konzentrieren. Um die kontextuellen Umstände, unter denen die Metaphern verwendet werden, vollständig bewerten zu können, wird außerdem die Quelle jeder im Text vorkommenden sprachlichen Metapher kodiert. Es wird zwischen vier verschiedenen Arten von Quellen unterschieden. Die erste Kategorie ist Zitate: Die Zeitung zitiert einen metaphorischen Ausdruck einer Persönlichkeit, beispielsweise eines Politikers. Die zweite Kategorie ist persönliche Meinung: Der metaphorische Ausdruck ist eindeutig als persönliche Meinung eines Autors oder Protagonisten erkennbar. Die dritte Kategorie ist Reflexion: Der metaphorische Ausdruck wird in einem Artikel zitiert, um den sprachlichen Gebrauch zu reflektieren. Wenn keine der obigen Aussagen zutrifft und der metaphorische Ausdruck in einem Artikel ohne Zitat, Angabe oder persönliche Meinung verwendet wird, wird die Zeitung selbst als Quelle kodiert. Darüber hinaus ist die CMT der Ansicht, dass die Metapher eine zentrale Rolle in unserem Denken und in der Sprache hat. Was sagen die gefundenen Metaphern und die Umstände, unter denen sie verwendet wurden, über die ihnen zugrundeliegenden Gedankenmuster aus? Für die Auswertung der ersten beiden Fragen werden einfache deskriptive Statistiken verwendet, um anschließend die Ergebnisse dieser beiden Fragen im Rahmen der dritten Forschungsfrage qualitativ zu interpretieren:

RQ3 Was implizieren die gefundenen kognitiven Metaphern?

Um die übergeordnete Forschungsfrage endgültig zu beantworten, liegt der Fokus der qualitativen Interpretation auf der letzten Frage, die wiederum auf den Ergebnissen aller vorangehenden Fragen aufbaut.

4. Methode

Die CMT von Lakoff und Johnson bietet eine Grundlage für das Erkennen kognitiver Strukturen mittels der Analyse sprachlicher Metaphern. Sie bietet jedoch keinen Ansatz zur Identifizierung dieser Metaphern im Diskurs (Schmitt 2005: 358).

Viele Studien, die sich für die Verwendung von Metaphern im Nachrichtendiskurs interessieren, konzentrieren sich auf einige bestimmte kognitive Metaphern und suchen in Korpora nach diesen lexikalischen Elementen, die zuvor als interessant identifiziert wurden. Ein anderer Ansatz, der versucht ein breiteres Spektrum abzudecken, ist der ›Small Corpus-Big Corpus-Ansatz‹. Bei diesem Ansatz werden zuerst alle Metaphern in einer kleinen Stichprobe identifiziert und dann ein größerer Korpus gezielt auf diese hin durchsucht. Da es wahrscheinlich dennoch Metaphern im großen Korpus gibt, die im kleinen Korpus nicht identifiziert wurden, würden einige Metaphern verloren gehen (Krennmayr 2014: 534).

Stattdessen ist diese Studie bestrebt, die gesamten metaphorischen Ausdrücke zu erfassen, die sich in den Texten befinden. Dies ist mit gewissen Schwierigkeiten verbunden, da die automatische Identifizierung von Metaphern mittels Computerprogrammen zu ungenau ist und die Metaphern von Hand identifiziert werden müssen, was wiederum ein zeitaufwendiger Prozess ist. Einerseits ist die Datenmenge, die codiert werden kann, durch diesen Ansatz begrenzt. Andererseits bietet er das präziseste Vorgehen (Krennmayr 2014: 534).

Es gibt unterschiedliche Ansätze, um kognitive Metaphern im Diskurs zu bestimmen (Abid et al. 2017: 124). Diese Studie verwendet eine verfeinerte Version des Metaphor Identification Procedure (MIP), das ursprünglich von der Pragglejaz Group (2007) entwickelt wurde. Die verfeinerte Version mit dem Namen MIPVU wurde an der VU-Universität Amsterdam von Steen, Dorst und Herrmann (2011) gegründet. Die Gruppe der Metaphernforscher entwickelte dort eine zuverlässige Methode zur Identifizierung metaphorisch verwendeter Wörter in gesprochener und geschriebener Sprache. Für jede lexikalische Einheit in einem Korpus möchte das Verfahren feststellen, ob ihre Verwendung in dem bestimmten Kontext als metaphorisch definiert werden kann. Daher ist eine wortweise manuelle Vorgehensweise erforderlich. Die MIPVU geht davon aus, dass im Diskurs metaphorisch verwendete Wörter die semantische Kohärenz stören. Die Korpora werden nach lexikalischen Einheiten durchsucht, die solche Störungen verursachen. Für jede dieser lexikalischen Einheiten muss dann bestimmt werden, ob sie in anderen Kontexten eine grundlegendere Bedeutung haben könnte als die im vorliegenden Text gegebene. Wenn dies der Fall ist und die Kontextbedeutung anders ist als die Grundbedeutung des Wortes, aber im Vergleich dazu verstanden werden kann, wird die lexikalische Einheit als metaphorisch markiert (Steen et al. 2011: 25f.). Das Verfahren von MIPVU konzentriert sich nur darauf festzustellen, ob Wörter in einem bestimmten Kontext eine metaphorische Bedeutung haben. Sie erhebt keinen Anspruch darauf, ob der Autor diese metaphorische Bedeutung auch beabsichtigt hatte.

Es werden Daten von fünf bekannten nationalen Tageszeitungen gesammelt: der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), der Süddeutschen Zeitung (SZ), der Welt, der Tageszeitung (taz) und der BILD-Zeitung (BILD).

Abgesehen von BILD handelt es sich bei den ausgewählten Blättern um Qualitätszeitungen. BILD, eine Boulevardzeitung, ist jedoch ebenfalls in der Stichprobe enthalten, da sie seit langem die meistgelesene Zeitung in Deutschland ist. Tatsächlich zeigt ein Blick auf die bezahlte Auflage der nationalen Tageszeitungen in Deutschland im ersten Quartal 2018, dass die BILD die mit Abstand größte Auflage aufweist: BILD (Auflage: 1,7 Millionen; Leserinnen und Leser: 9,3 Millionen), SZ (352.573; 1,3 Millionen), FAZ (239.946; 760.000), Welt (164.415; 660.000), taz (50.519; 207.000) (Statista 2018).

Die ausgewählten Zeitungen stehen für ein breites politisches Spektrum in Deutschland. Laut Kepplinger (1998) lassen sich die fünf Zeitungen wie folgt entlang eines linksliberal-konservativen Spektrums positionieren: taz, SZ, Die Welt, FAZ, BILD. Die taz gilt als links, die SZ als linksliberal, während die Welt und die FAZ weiter rechts im Spektrum als rechtsliberal betrachtet werden. Die BILD-Zeitung befindet sich am konservativen Ende der Skala. So kann auch ein Einfluss der Redaktionslinien der ausgewählten Zeitungen auf die in der Berichterstattung verwendeten Metaphern untersucht werden. Die Zeitungsartikel liegen in Printform aus dem Pressearchiv der Universität Leipzig vor. Die Zähleinheit ist jeder Nachrichtenartikel. Das Kriterium für die Auswahl eines Artikels ist, dass er das deutsche Wort für Flüchtlinge/Geflüchtete/Fliehende enthalten muss, einschließlich Modifikationen, Synonymen, Singular und Plural, oder auf andere Weise die Flüchtlingsfrage als Hauptthema des Artikels hat. Visuelle Ergänzungen und Bildunterschriften werden nicht in die Analyse einbezogen.

Das Thema Geflüchtete wurde besonders von August bis November 2015 stark thematisiert. Jede der ausgewählten nationalen Tageszeitungen veröffentlichte mindestens drei, in der Regel mehr Artikel pro Tag zu diesem Thema. Um eine überschaubare Stichprobe zu erhalten, basiert die Stichprobe auf inhaltlichen Ereignissen. Rund um die sieben wichtigsten Ereignisse, die die Flüchtlingsproblematik im Sommer und Herbst 2015 definieren, wird ein Clustersample gebildet (26. August: Dublin-Abkommen für syrische Geflüchtete wird ausgesetzt, 31. August: Merkel hält ihre Rede Wir schaffen das, 6. September: Geflüchtete dürfen ohne Grenzkontrollen nach Deutschland einreisen, 13. September: Deutschland schließt seine Grenzen, 15. Oktober: Verschärfung der Asylgesetze, 5. November: Vereinbarung über Aufnahmemöglichkeiten für schnellere Asylverfahren, 29. November: Kooperationsplan zwischen der EU und der Türkei). Da zwischen dem tatsächlichen Ereignis und der Berichterstattung durch die Medien in der Regel eine Zeitspanne von sechs bis 24 Stunden liegt, erfolgt die Analyse der Berichterstattung an Tag eins und zwei nach diesen Ereignissen. Falls eine Ausgabe einer Zeitung an einem dieser Tage aufgrund von Sonn- oder Feiertagen nicht erschien, wird stattdessen die nächste Ausgabe gewählt, die nach diesem Datum veröffentlicht wurde. Die genannten zentralen Ereignisse wurden einer Zeitleiste entnommen, die von der Konrad-Adenauer-Stiftung definiert wurde.

5. Ergebnisse

Anhand der sieben zentralen Ereignisse der Flüchtlingskrise im Sommer und Herbst 2015 ergibt sich eine Clusterstichprobe. Dies führt zu 14 Daten zwischen dem 27. August und dem 1. Dezember, an denen die Ausgaben jeder der fünf Zeitungen analysiert werden. Aus den insgesamt 70 analysierten Zeitungsausgaben werden 429 Artikel identifiziert, die sich mit der Flüchtlingsthematik befassen. Die meisten Artikel zur Flüchtlingsthematik im Untersuchungszeitraum in absoluten Zahlen finden sich in der SZ (111 Artikel), gefolgt von der Welt (104 Artikel), der FAZ (96 Artikel), der taz (91 Artikel) und der BILD-Zeitung (27 Artikel).

In den 429 analysierten Artikeln finden sich insgesamt 226 metaphorische Ausdrücke zur Flüchtlingsthematik. Es wurde die Metapherndichte berechnet, um zu veranschaulichen, wie oft die verschiedenen Zeitungen Metaphern im Verhältnis zur Anzahl ihrer mit der Flüchtlingsthematik befassten Artikel verwendeten. Die höchste Metapherndichte weist die FAZ mit 84 Prozent auf. In 96 Artikeln wurden hier 82 Metaphern gefunden. Die zweithöchste Metapherndichte findet sich in der Welt (69%), gefolgt von BILD (51%), SZ (34%) und taz (23%). Für die gesamte Stichprobe ergibt sich eine Metapherndichte von 53 Prozent. Die in der Stichprobe gefundenen 226 sprachlichen Metaphern wurden in die ihnen zugrundeliegenden kognitiven Metaphern strukturiert. Dabei wurden acht verschiedene kognitive Metaphernfelder identifiziert. Fünf davon waren bereits vor der Analyse deduktiv gebildet worden, nämlich Wasser, Naturkatastrophe, Militär, Krankheit, Tier. Zusätzlich zu den fünf Kategorien, die in der Stichprobe bestätigt wurden, wurden die drei Kategorien Dinge, Kriminalität und Katastrophe induktiv gebildet.

Die überwiegende Mehrheit von 168 metaphorischen Ausdrücken (73%) fällt in das kognitive Metaphernfeld Wasser. Tabelle 1 zeigt die Anzahl und den Prozentsatz der Metaphern, den ihnen zugrundeliegenden kognitiven Metaphern zugeordnet.

Tabelle 1
Kognitive Metaphern

Wasser

Militär

Tiere

Dinge

Natur-
katastrophe

Kriminalität, Krankheit, Katastrophe

Anzahl
Metaphern

166

23

13

12

7

6

Metapherndichte

73%

10%

6%

5%

3%

3%

Anzahl der gefundenen Metaphern ihren jeweiligen kognitiven Metaphern zugeordnet

Ein genauerer Blick auf die Zusammensetzung der kognitiven Metapher »Wasser« zeigt, dass der in diesem Bereich mit 120 Erwähnungen am häufigsten verwendete Ausdruck die Metapher von einem Strom ist (z. B. Flüchtlingsstrom 10_16sz2, Massenzustrom 8_27welt4, Strom reißt nicht ab 11_6welt6, Versiegen der Flüchtlingsströme 11_16faz4, Migrantenströme 10_16faz2, Geflüchtete strömen 11_16welt6). Der metaphorische Ausdruck der Welle ist mit 29 Erwähnungen der zweithäufigste (z. B. Flüchtlingswelle 9_8faz5, Flutwelle 9_7faz6, Menschenwelle 12_1welt3, Einwanderungswelle 9_15sz8, Wucht der Flutwelle 9_1welt5, zweite Welle 9_15welt10). Ein weiteres Bild, das in der kognitiven Metapher WASSER vorkommt, ist das eines Staudamms oder Kanals mit 8 Erwähnungen (z. B. Flüchtlingsströme eindämmen 9_15welt2, Flüchtlingsströme kanalisieren 9_1sz5, Dammbruch 9_7faz6, Migrationskanäle 10_16sz2). Die Metapher von Gezeiten wird dreimal erwähnt (z. B. Flüchtlingsstrom abebben lassen 10_16welt8, verebben 8_28faz3). Zusätzlich zu diesen wiederholten Ausdrücken sind weitere ausgefallenere Metaphern dem Bereich »Wasser« zuzuordnen (z. B. Stöpsel auf die Flasche kriegen 9_14welt6, Rohrbruch 9_2faz3, Sogwirkung 9_7taz4).

Die anderen kognitiven Metaphern bestehen aus individuelleren, vielfältigeren Ausdrücken, die schwerer zu kategorisieren sind. Zum besseren Verständnis sollen jedoch einige Beispiele angeführt werden.

Die kognitive Metapher »Militär« besteht aus Ausdrücken wie Festung (Festung Europa 9_15taz1), Verteidigung (Geflüchtete abwehren 10_17taz6, Abwehr gegen Flüchtlinge 8_27sz4), Waffen (Migrationswaffen 11_6welt1), Angriff (Geflüchtete stürmen den Zug 9_1sz2, stürmen die Grenzen 9_1sz2) oder Kampf (bekämpfen 9_1faz7, Kämpfer 8_27faz1).

Die kognitive Metapher »Tiere« besteht aus Metaphern wie Dschungel (hausen im Dschungel 9_1welt8), verkriechen (verkriechen sich 9_15welt12), eingepfercht sein (eingepfercht 9_1faz8), schwärmen (Flüchtlingsschwärme 9_1welt4, Menschenschwärme 9_1faz6), oder sogar Zecken (Zecken 9_7faz8).

Unter die kognitive Metapher »Dinge« fallen Ausdrücke wie verwerten (Geflüchtete verwerten 9_1taz10), verfrachten (Verfrachtete 8_27welt3), Stau (Kette von Rückstaus 9_15sz4) oder Stellschrauben (Stellschrauben 10_16sz4).

Die kognitive Metapher »Naturkatastrophen« wird durch Ausdrücke wie Flut (Wucht der Flutwelle 9_1welt5, überflutet 9_15faz3) oder Hochwasser (Hochwasserdämme sollen uns schützen 9_2taz3) verbalisiert. Mit Ausnahme einer einzelnen Feuermetapher (Europa ist von einem Feuerring umgeben 9_15faz3) kann die Kategorie »Naturkatastrophe« auch als Unterkategorie der kognitiven Metapher »Wasser« angesehen werden.

Um die kontextuellen Umstände analysieren zu können, unter denen die Metaphern verwendet wurden, wurde der Tenor des Artikels anhand des thematischen Schwerpunkts des Artikels kodiert. Die meisten Metaphern finden sich in Artikeln mit einem negativen Tenor bezüglich der Flüchtlingsthematik (81%). An zweiter Stelle finden sich Metaphern in Artikeln mit einem neutralen Tenor (16%), und nur drei Prozent der Metaphern stammen aus Artikeln mit einem positiven Tenor in Bezug auf die Flüchtlingsthematik.

Die Quelle jedes im Text vorkommenden metaphorischen Ausdrucks wird codiert, um die kontextuellen Umstände, unter denen die Metaphern verwendet wurden, vollständig bewerten zu können. Die meisten Metaphern (60%) wurden von den Zeitungen selbst – ohne weitere Erklärung, Reflexion, Zitierung oder Kennzeichnung als persönliche Meinung – verwendet. 18 Prozent der gefundenen Metaphern wurden als Teil einer persönlichen Meinung veröffentlicht. Als persönliche Meinung eingestuft werden diejenigen metaphorischen Äußerungen, die entweder in einem Kommentar veröffentlicht wurden, in dem klar die Meinung eines Autors zum Ausdruck gebracht wurde, oder andere Formen persönlicher Äußerungen. Weitere 17 Prozent der gefundenen Metaphern wurden von klar identifizierbaren Politikern, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens oder Bürgern zitiert. Außerdem wurden fünf Prozent der Metaphern in den Artikeln verwendet, um deren Nutzung im Sprachgebrauch zu reflektieren.

6. Interpretation

Grundsätzlich scheint es einen Zusammenhang zwischen der politischen Linie der Zeitungen und ihrem Gebrauch von Metaphern zu geben, wenn man die Metapherndichte und die gewählten Metaphern berücksichtigt. Zeitungen, die weiter rechts im liberal-konservativen Spektrum (BILD, FAZ, Welt) liegen, weisen eine höhere Metapherdichte auf als die weiter links (SZ, taz). Die Analyse des Tenors der Artikel bestätigt die Ergebnisse früherer Studien, dass die meisten Metaphern in Artikeln mit negativem Tenor gefunden wurden. Man muss jedoch bedenken, dass die Mehrheit der Artikel in Bezug auf die Flüchtlingsfrage ohnehin einen negativen Tenor hatte. In Artikeln mit positivem Tenor hat nur taz Metaphern veröffentlicht. Dies erlaubt die Interpretation, dass in den Medien unterschiedliche Verwendungsmuster und Motivationen für die Verwendung von Metaphern existieren. Die taz ist ein linkes Medium, das sich für Flüchtlinge und ihre Rechte einsetzt. Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass die taz Metaphern in ihren Artikeln verwendet, um zu unterstreichen, wie zu Unrecht negativ Flüchtlinge von Politik und Gesellschaft gesehen werden. Um ein Beispiel zu nennen: In einem Artikel kritisiert die taz scharf die europäische Politik der Isolation und ruft Europa als Festung (9_15taz5) auf, um zu veranschaulichen, wie schwierig es ist, dass Deutschland seine Grenzen schließt – also im Gegensatz zu anderen Medien, die diese Metapher verwenden, in einem eher positiven Kontext.

Darüber hinaus kann ein Blick auf die Metaphernquellen helfen zu verstehen, wozu Journalisten und Journalistinnen die Metapher verwendeten: Zitate und Reflexionen – die beiden Quellen, bei denen die Zeitung nicht die ursprüngliche Quelle der Metapher ist – wurden häufiger in den beiden linksliberalen Zeitungen gefunden. Das deutet darauf hin, dass diese beiden Zeitungen immerhin nicht als Urheber der Metaphern gesehen werden wollen. Die Tatsache, dass jedes Medium mindestens einmal einen Artikel veröffentlicht hat, der sich mit der Verwendung und problematischen Wirkung von Metaphern in der Flüchtlingsthematik befasst, zeigt, dass Journalistinnen und Journalisten im Allgemeinen über die Problematik informiert sind.

Die Tatsache, dass die Wasser-Metapher in den verschiedenen Medien – auch in den linksliberalen – sehr häufig verwendet wird, legt nahe, dass sich diese Metapher bereits in der Alltagssprache etabliert hat. Steuter und Wills (2009: 4) warnen genau vor diesem Naturalisierungsprozess, wonach Metaphern nicht einmal mehr als solche wahrgenommen werden.

Bei der Wasser-Metapher ist zu beachten, dass sie an sich sowohl positiv als auch negativ sein kann. Wasser kann sowohl lebensspendend als auch lebensbedrohlich sein. Die speziellen metaphorischen Ausdrücke und der Kontext, in dem sie in der Untersuchung gefunden wurden, unterstützen hier jedoch eine negative Interpretation der Wassermetapher als Kennzeichnung von etwas Bedrohlichem: Eine hohe Welle ist eine plötzliche Naturkraft, die vom Menschen nicht gestoppt werden kann. Ein Strom ist etwas Kraftvolles, Mächtiges, eine Überflutung ist in der Regel etwas Unwillkommenes und Unkontrollierbares. So begünstigt die Wasser-Metapher die Wahrnehmung von Geflüchteten als eine unerwünschte Katastrophe oder unkontrollierbare, überwältigende, unaufhaltsame Kraft. Sie macht die Geflüchteten zu einer anonymen Masse ohne Gesicht.

Welche Bedeutungen und Implikationen haben die gefundenen kognitiven Metaphern insgesamt? Alle gefundenen kognitiven Metaphern haben gemeinsam, dass sie mit Gegensätzen arbeiten und dass sie Geflüchtete als eine gemeinsame Bedrohung darstellen, die Europa überfordert. Sie machen Individuen zu einer homogenen Masse, anstatt ihnen die Gelegenheit zu geben, über ihre Erfahrungen zu sprechen. Geflüchtete werden nicht als aktive Akteure wahrgenommen. Zudem entmenschlichen die gefundenen Metaphernthemen die Geflüchteten und schließen sie damit aus der In-Group aus.

Dieses Framing stellt die nach Europa kommenden Geflüchteten als bedrohliches Phänomen dar. Bilder von Verbrechen, Krankheiten, Naturkatastrophen und Wassermassen lassen darauf schließen, dass Geflüchtete nicht schutzbedürftig seien, sondern vor denen umgekehrt sich Europa schützen müsse. Militärische Metaphern transportieren die Botschaft, wir befänden uns in einem Kampf mit den Geflüchteten. Deutschland und Europa werden zu Opfern der Situation – in Gefahr, überflutet und angegriffen zu werden. Eine Verdrehung der Verhältnisse, sind doch die Geflüchteten diejenigen, die vor dem Krieg fliehen.

Glaubt man dieser medial vermittelten Bedrohung, sind Europa und Deutschland dazu aufgerufen, sich zu verteidigen und zu retten. Die in der Berichterstattung verwendeten kognitiven Metaphern liefern sogar die Lösungen und Anweisungen dazu mit (Flüchtlingsströme eindämmen 9_15welt2, Massenzustrom kanalisieren 9_15faz9, Stöpsel wieder auf die Flasche kriegen 9_15faz12, Geflüchtete abwehren 10_17taz6, Grenzen wie Hochwasserdämme 9_2taz3, 9_2taz8, an der Front bekämpfen 9_1faz2). Auf die Politik übertragen bedeutet dies eine Politik der Isolation und Abschiebung. Dies fördert das Bild von einer nationalen In-Group gegenüber einer feindlichen Out-Group.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in allen analysierten Mainstream-Medien überwiegend negative Metaphern in Bezug auf die Flüchtlingsthematik gefunden wurden. In den konservativeren Zeitungen sind diese stärker vertreten. Auffallend ist, dass die Wassermetapher im Gegensatz zu den anderen kognitiven Metaphern von allen Medien zahlreich und konsequent verwendet wird, sodass sie sich bereits in der Alltagssprache etabliert zu haben scheint. Dies macht deutlich, dass derartige Redewendungen nicht mehr nur auf der rechten Seite des politischen Spektrums existieren. Sie haben ihren Weg in den allgemeinen gesellschaftlichen Diskurs gefunden. Die Debatte auch schon während der Ereignisse im Jahr 2015 war von einer Sprache geprägt, die keineswegs eine solidarische Politik für Geflüchtete begünstigte.

7. Fazit

»The nature of society is measured in part by the kind of metaphors it induces or allows … by our metaphors you shall know us.« (Barnes 1992: 12)

Metaphern haben die Kraft, unsere Wahrnehmungen zu strukturieren. Ihre wiederholte Verwendung im Mediendiskurs kann zu voreingenommenen Meinungen führen. Die Wassermetapher macht Geflüchtete zu einer gesichtslosen Masse. Die militärische Metapher macht Geflüchtete zu einer Gefahr, und Tier- und Ding-Metaphern machen sie unmenschlich. Tatsächlich sind Menschen – Männer, Frauen, Kinder – , die nach Europa fliehen, meist hilfsbedürftige Opfer eines Krieges. Sie sind Individuen mit einer Geschichte, mit Träumen, Hoffnungen und Wünschen. Im Gegensatz zu den verwendeten Metaphern ist Europa kein Boot, das ab einem bestimmten Punkt untergeht, und auch keine Festung, die Menschen nicht aufnehmen kann. Ausgangspunkt der Untersuchung war die Annahme, dass Metaphern, wie oft in der Einwanderungsdebatte, auch im Jahr 2015 Teil des Mediendiskurses über Geflüchtete gewesen sind. Und dass diese Metaphern die Macht haben können, Vorurteile der Leserschaft über Geflüchtete zu begünstigen. Die Studie zeigt, dass neben der allgegenwärtigen Wassermetapher sieben weitere kognitive Metaphern wiederholt verwendet wurden. Diese Metaphern waren diskriminierend, unterteilten die Menschen in eine In- und Outgroup oder sprachen den Geflüchteten sogar ihre Menschlichkeit ab.

Vor allem die geringe Sensibilität für die Macht der Metaphern in Medien und Öffentlichkeit ist problematisch. Metaphern sollten nicht unkritisch akzeptiert werden. Aber sie werden sie oft gar nicht als solche erkannt und finden ihren Weg in die Alltagssprache, in unsere Denkmuster und durch sie in unsere Einstellungen, unser Verhalten und in die Politik.

Deshalb müssen wir den Mustern der Metaphern, die in unserem öffentlichen Diskurs zum Tragen kommen, mehr Aufmerksamkeit schenken – Metaphern, die andere systematisch reduzieren und Feindbilder konstruieren. Indem wir andere reduzieren, reduzieren wir uns selbst. Durch mehr kritisches Bewusstsein für die Macht der Metapher könnte der oder die Einzelne wie auch die Medien diesen Prozess reflektieren. Ob Journalisten, Politikerinnen oder Bürger – es ist wichtig, den eigenen Sprachgebrauch zu reflektieren und sich die Frage zu stellen, ob bestimmte Ausdrücke gewisse Gruppen und Personen stigmatisieren oder diskriminieren.

Während die Flüchtlingskrise in eine neue Phase übergeht, stehen die Medien vor einer neuen Herausforderung. Politik, Organisationen und Wissenschaft müssen die Medien bei dieser Herausforderung unterstützen. Was jetzt für eine erfolgreiche Integration der Geflüchteten benötigt wird, ist eine Politik, die nicht auf der Angst vor dem Unbekannten beruht. Weniger Entmenschlichung, Diskriminierung und Abschottung käme nicht nur den Geflüchteten zugute. Die Aufnahmeländer könnten sich dadurch der Idee öffnen, dass sie von der Flüchtlingsflut in ihren Köpfen auch kritisch lernen können.

Über die Autorin

Carolin Fischer (*1993) hat einen Masterabschluss in Global Mass Communication an der Universität Leipzig und einen Masterabschluss in Journalistik an der Ohio University in Athens (USA). Kontakt: caro-fischer@kabelmail.de

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Zitationsvorschlag

Carolin Fischer: Die Flüchtlingsflut in unseren Köpfen: Metaphorisches Framing von Geflüchteten im deutschen Zeitungsdiskurs. Eine qualitative Inhaltsanalyse. In: Journalistik, 1, 2020, 3. Jg., S. 31-48. DOI: 10.1453/2569-152X-12020-10310-de

ISSN

2569-152X

DOI

https://doi.org/10.1453/2569-152X-12020-10310-de

Erste Online-Veröffentlichung

Juni 2020