Ungerechte Medienkritik Die Corona-Krise ist kein Beispiel für das Versagen, sondern für den Wert des Journalismus

von Tanjev Schultz / Es sind seltsame Zeiten. Kaum ein anderes Land hat die Corona-Krise (bisher) so gut gemeistert wie Deutschland, dennoch tun einige so, als stünde dieses Land mit seinen Institutionen am Abgrund. Und so gibt es auch eine kraftmeiernde Medienkritik, die es nicht dabei belässt, die zweifellos vorkommenden Fehler und Verfehlungen der Presse aufzuspießen. Mit Getöse diagnostiziert sie ein mediales Systemversagen. Es fällt auf, dass diese Art der Medienkritik unter eben den Verzerrungen leidet, die sie selbst im Journalismus zu erkennen glaubt: Negativismus, Einseitigkeit, Übertreibung.