Gedenken an Journalistinnen Nachrufe auf journalistische Vorbilder

Von Ella Hackett, Teodora Tavares und Gregory Perreault

Abstract: Nachrufe, auch wenn sie auf den ersten Blick wenig komplex wirken mögen, sind eine gute Möglichkeit, über die journalistische Arbeit von Frauen nachzudenken. In dieser Studie werden Nachrufe auf US-amerikanische Journalistinnen (n = 1064) aus dem Blickwinkel des ›metajournalistischen Diskurses‹ untersucht. Die Analyse zeigt, dass das Gedenken an diese Journalistinnen zur Reflexion ihrer Rolle als Fürsprecherinnen innerhalb und außerhalb der Redaktion wird. Journalistinnen definieren nicht nur ihren Beruf neu, sondern setzen sich auch für gesellschaftlichen Fortschritt und Gleichberechtigung ein.

Joan Kuni (1930-2019) tat Dinge gern auf ihre eigene Art und Weise. Anstatt den Bus zu nehmen, ritt sie auf ihrem Pferd zur Schule. Sie änderte Liedtexte ab, um ihre eigenen Geschichten zu erfinden. Als es an der Zeit war, sich über ihre Zukunft Gedanken zu machen, »ging Joan nicht den Weg, den die meisten jungen Frauen in den 1950er-Jahren einschlugen. Statt zu heiraten, Lehrerin oder Sekretärin zu werden, entschied sie sich für den Rundfunk, und das mit großem Erfolg.«

Joan Kuni begann ihre Karriere als Radio-DJane und Nachrichtenreporterin beim College-Radio KWWC, von wo sie auf eine Stelle bei Radio WJR-AM in De­troit wechselte. Als Programmdirektorin stellte sie dort ihre vielseitigen Talente in der Nachrichten- und Sportredaktion sowie im Tonstudio und der Werbeabteilung unter Beweis. Nach ihrem Wechsel zum Fernsehsender WXYZ half Joan, die Karriere der später berühmten TV-Figur »Soupy Sales« in Gang zu bringen, wodurch sie die Fernsehbranche nachhaltig veränderte.

»Hartnäckigkeit, Kreativität und ein großes Herz« bewies sie auch, als sie beschloss, eine Familie zu gründen. Ihre ersten beiden Söhne wurden mit geistigen und entwicklungsverzögernden Behinderungen geboren, und man prognostizierte, dass sie kein sinnerfülltes Leben würden führen können. Aber Joan Kuni blieb sich treu – sie weigerte sich, diese Prognose als unveränderliche Tatsache hinzunehmen, und setzte sich stattdessen unermüdlich für ihre Söhne und andere Menschen mit ähnlichen Einschränkungen ein. Dies führte zur Gründung der Wayne D. Kuni & Joan E. Kuni-Stiftung, die Wohneinrichtungen und Fördermöglichkeiten für Menschen mit geistiger Behinderung unterstützt. 2013 war Joan Kuni maßgeblich an der Entwicklung von »Stephen’s Place« beteiligt, einer nach einem ihrer Söhne benannten Einrichtung für betreutes Wohnen, die von der Kuni-Stiftung finanziert wurde. Ihr Engagement zieht weiterhin positive Veränderungen nach sich. »Ihr ganzes Leben hindurch war Joan eine Pionierin und Fürsprecherin, war Wegbereiterin für Frauen im Rundfunk und Vorkämpferin für die Inklusion geistig behinderter Menschen.« (Nachruf 502).

Diese Studie untersucht, wie an Journalistinnen erinnert wird. Gegenstand der Analyse ist ein großer Korpus von Nachrufen auf US-amerikanische Journalistinnen (n = 1064). Anhand dieses Datensatzes wird der ›metajournalistische Diskurs‹ über Journalistinnen erforscht und untersucht, welche Einblicke Nachrufe in ihre berufliche Identität und journalistische Arbeit geben. Der metajournalistische Diskurs als selbstreflexive journalistische Praxis ermöglicht es, zu untersuchen, wie Journalistinnen in Nachrufen dargestellt werden, sowie ihre Beiträge, die Herausforderungen, denen sie sich stellen mussten, und die sich ständig verändernde Dynamik der journalistischen Arbeitswelt hervorzuheben.

Die Autor:innen führten eine »iterative«, kontinuierlich vergleichende Analyse (vgl. Lindlof/Taylor 2011) des Datensatzes durch. Fram (2013) merkt an, dass eine solche Analyse für die literatur- und theoriegeleitete Kodierung sinnvoll ist. Auf diese Weise untersucht die Studie, wie die berufliche Identität von Journalistinnen und ihre journalistische Arbeit festgehalten und gewürdigt werden. Sie beleuchtet die facettenreiche Rolle und den Einfluss von US-amerikanischen Journalistinnen auf den Journalismus anhand ihres gesellschaftlichen Engagements, ihrer beruflichen Erfolge und zwischenmenschlichen Beziehungen sowie der in ihrer journalistischen Arbeit zum Ausdruck kommenden Beharrlichkeit und Werte.

In den untersuchten Nachrufen kristallisiert sich das Konzept der Rollenvorbilder als ein übegreifendes Thema heraus. In diesen Nachrufen werden die Frauen nicht nur als professionelle Journalistinnen dargestellt, sondern auch als Fürsprecherinnen eines breiteren gesellschaftlichen Wandels. Dieses Engagement zeigt sich in ihrer ehrenamtlichen Arbeit, ihrem Einsatz für die Gemeinschaft und ihrer aktiven Mitarbeit in lokalen Organisationen und Wohltätigkeitsvereinen.

Besonders ihre Vorreiterrolle als »erste Frauen« im Journalismus und ihr Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit und Repräsentation in diesem Berufsfeld werden betont. Die Geschichten und das Engagement dieser Journalistinnen weisen über ihr Berufsfeld hinaus, ob sie nun Führungspositionen in Organisationen übernehmen, Vorsitzende werden oder die ersten Frauen sind, die prestigeträchtige Auszeichnungen erhalten. Indem sie Rollen einnahmen, die zuvor noch nie von Frauen ausgefüllt worden waren, haben diese Journalistinnen nicht nur ihren Berufsstand nachhaltig geprägt, sondern sich zugleich auch für gesellschaftlichen Fortschritt und Geschlechtergerechtigkeit eingesetzt (vgl. Cunningham et al. 2017). So tragen die Nachrufe zur bleibenden Erinnerung an die Journalistinnen bei.

Weibliche Rollenvorbilder im Journalismus

Nachrufe können hervorheben, welche besonderen Leistungen Journalistinnen in der Redaktion erbringen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begannen gebildete weiße US-Amerikanerinnen der Mittelschicht zunehmend nach einer aktiven Rolle jenseits der häuslichen Enge zu suchen. Ihre Möglichkeiten, im Journalismus Fuß zu fassen, waren jedoch begrenzt. Das bewirkte, dass sie Texte verfassten, die sich stilistisch deutlich von der nüchternen Berichterstattung ihrer männlichen Kollegen unterschieden (vgl. Chambers et al. 2005). Die Rolle von Frauen im Journalismus wird häufig von gesellschaftlichen Erwartungen geprägt und mit stereotypen Zuschreibungen (vgl. Chambers et al. 2005) und Werten wie Kooperation, gewaltfreie Konfliktlösung, Einsatz für Frieden, Mitgefühl, Emotionalität, Ehrlichkeit, Umgänglichkeit und Altruismus verbunden (vgl. Paul et al. 2022; Shor et al. 2018).

Frauen im amerikanischen Journalismus sehen sich heute mit Herausforderungen konfrontiert, die ihre redaktionellen Karriere- und Aufstiegschancen im ganzen Land behindern (vgl. York 2017). Der Anteil der Journalistinnen in den Vereinigten Staaten stieg zwar von 37,5 Prozent im Jahr 2013 auf 40,9 Prozent im Jahr 2022 (vgl. Willnat et al. 2022). In ähnlicher Weise stellte das Reuters Institute fest, dass im Jahr 2024 durchschnittlich 40 Prozent der Journalist:innen in zwölf Ländern Frauen waren (vgl. Arguedas et al. 2024). Und eine Studie aus dem Jahr 2025 zeigte, dass in den Vereinigten Staaten derzeit 6.047 Journalist:innen beschäftigt sind, von denen 53,4 Prozent Frauen und 46,6 Prozent Männer sind (vgl. Zippia 2025). Es herrscht jedoch erheblicher Mangel an Frauen in journalistischen Führungspositionen. Arguedas et al. (2024) untersuchten anhand der Daten von 240 Nachrichtenagenturen (on- und offline), wie stark Frauen in leitenden redaktionellen Funktionen in zwölf Ländern mit unterschiedlichem Gleichstellungsniveau vertreten sind. Sie fanden heraus, dass nur 24,2 Prozent der Top-Redakteur:innen Frauen waren, was unter dem Durchschnitt von 40 Prozent weiblicher Journalist:innen in diesen Ländern liegt (vgl. Arguedas et al. 2024). In elf der zwölf Länder dominieren nach wie vor Männer die Führungspositionen im Journalismus. Die Studie ergab eine schwache positive Korrelation zwischen dem Prozentsatz von Frauen im Journalismus und in leitenden redaktionellen Positionen, aber in den meisten Ländern waren Frauen in Führungspositionen im Vergleich zu ihrem Anteil an der Gesamtzahl der Beschäftigten im Journalismus unterrepräsentiert (vgl. Arguedas et al. 2024). Obwohl die Geschlechterparität noch lange nicht erreicht ist, hat sich der Anteil der Journalistinnen in leitenden Redaktionspositionen langsam von 23 Prozent im Jahr 2020 auf 25 Prozent im Jahr 2024 erhöht. Wenn dieser Trend anhält, könnte die Parität bis 2074 erreicht werden (vgl. Arguedas et al. 2024).

Frauen sehen sich am Arbeitsplatz mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Sexismus zum Beispiel äußert sich darin, dass kritische Frauen mundtot gemacht und weibliche Führungskräfte unter Druck gesetzt werden, Probleme zu ignorieren; er äußert sich in Genderstereotypen oder der Tatsache, dass Frauen, die sexistisches Verhalten anprangern oder in Redaktionen Rechenschaft einfordern, häufig Repressalien ausgesetzt sind (vgl. Bailey 2022; Heckman 2014; Lipinski 2019). Frauen werden des Weiteren durch Belästigung (vgl. Chakradhar 2022), Lohnunterschiede, Diskriminierung bei der Arbeitsplatzvergabe (vgl. Schudson/Haas 2008; Stivers 2012) und bei der Vereinbarkeit von familiären und beruflichen Verpflichtungen benachteiligt (vgl. York 2017). Schließlich erhalten Frauen im Journalismus auch seltener Anerkennung für ihre Arbeit (vgl. Heckman 2012).

Journalistinnen in den USA müssen sich bei ihrer Arbeit oft mit geschlechtsspezifischen Erwartungen auseinandersetzen. Dies gilt insbesondere in Bezug auf ihre Nachrichtenquellen und die Themenauswahl, da eine Anpassung an stereotype Erwartungen die Bewertung ihrer Arbeit beeinflussen kann (vgl. Chambers et al. 2005). Manche Journalistinnen erleben, dass ihre Arbeit besser bewertet wird, wenn sie stereotype Rollenerwartungen erfüllen, etwa wenn Kongruenz herrscht zwischen dem Geschlecht der Reporterin, dem behandelten Thema und dem Geschlecht der zitierten Quellen (vgl. Paul et al. 2022; Shor et al. 2018). Selbst wenn Frauen politische oder soziale Themen aufgreifen, werden sie ermutigt, einen »Human-Interest«-Ansatz zu verfolgen und die Auswirkungen von Ereignissen auf das Alltagsleben der Menschen zu betonen. Wie die Forschungsliteratur zur Arbeit von Journalistinnen zeigt, war die Hauptaufgabe der frühen Journalistinnen, emotionale Reaktionen bei den Leser:innen hervorzurufen (vgl. Chambers et al. 2005); dementsprechend sind sie auch mit einem unverhältnismäßig hohen Anteil an emotionaler Arbeit in den Redaktionen betraut (vgl. Soronen 2018). Emotionale Arbeit besteht darin, Gefühle zu evozieren oder sie zu unterdrücken. Beim Evozieren müssen Frauen Emotionen hervorrufen, obwohl diese ursprünglich nicht vorhanden sind, während beim Unterdrücken unerwünschte Emotionen kontrolliert werden müssen (vgl. Hochschild 1979). In ähnlicher Weise sind Frauen im Beruf mit dem betraut, was Anderson (2023) als »hermeneutic labor« beschreibt. Hier kommt Frauen die Aufgabe zu, die Emotionen anderer zu interpretieren.

Unbeabsichtigt werden so implizite Geschlechterstereotype im Journalismus aktiviert. Wenn Journalistinnen von diesen Erwartungen abweichen, bekommen sie das rasch zu spüren. Eine Studie von Cassidy (2008) untersuchte die beruflichen Rollenvorstellungen von männlichen und weiblichen Zeitungsjournalist:innen in den Vereinigten Staaten. Zeitungsjournalistinnen neigen demnach eher dazu, in ihrem journalistischen Ansatz eine aktivistische Haltung einzunehmen. Cassidy fand auch heraus, dass Journalistinnen sich in ihrem Berufsverständnis an traditionell männliche Berufsnormen anpassen. Sie haben das Gefühl, sich anpassen zu müssen, um als »echte« Journalist:innen akzeptiert zu werden (vgl. Van Zoonen 1998). Dementsprechend befinden sich Journalistinnen in einem Spannungsverhältnis von Gendernormen und nutzen Strategien wie die Übernahme von eher männlichen Eigenschaften (vgl. Cassidy 2008; Van Zoonen 1998), um ihre Glaubwürdigkeit zu erhöhen. Dabei sind sie sich der potenziellen Schwierigkeiten und Vorurteile, die mit diesen Erwartungen verbunden sind, bewusst.

Frühere Untersuchungen zeigen, dass es einen positiven Einfluss auf die allgemeine Berichterstattung hat, wenn Frauen in wichtigen Redaktions- und Führungspositionen vertreten sind, insbesondere bei der Berichterstattung über Frauen (vgl. Shor et al. 2018) sowie bei Themen, die Frauen überproportional betreffen. Dies unterstreicht, wie wichtig Journalistinnen in Führungspositionen sind, und welche Rolle sie dabei spielen können, die Qualität der Berichterstattung zu verbessern und unterschiedliche Perspektiven zu berücksichtigen. Das stimmt mit der allgemeinen Erkenntnis überein, dass Führungspositionen divers besetzt sein sollten, um Inklusion und Genauigkeit in den Nachrichten zu fördern (vgl. Chambers et al. 2005).

Trotz aller Fortschritte bei der Besetzung redaktioneller Führungspositionen gilt Journalismus von Frauen nach wie vor als eine Gegenkultur, die im Widerspruch zur vorherrschenden Journalistenkultur steht (vgl. Melin-Higgins 2004). Das zeigt sich auch an der historisch geringen Präsenz von Frauen in Nachrichtenredaktionen, die typischerweise von Männern dominierte Räume sind. Wenn Journalistinnen es schafften, sich in diesem männlich dominierten Beruf durchzusetzen, erwartete das weibliches Publikum von ihnen, sich allgmein für mehr Gleichberechtigung einzusetzen.

Metajournalistischer Diskurs über Frauen

Der metajournalistische Diskurs spielt im Journalismus eine entscheidende Rolle. Er ermöglicht, dass verschiedene Akteure – oft Journalist:innen selbst – die Legitimität des Journalismus definieren, Grenzen setzen und bewerten (vgl. Carlson 2016). Dieser Diskurs umfasst öffentliche Bewertungen von Nachrichteninhalten, Reflexionen über die journalistische Praxis, Analysen ethischer Dilemmata und Überlegungen zur Dynamik innerhalb des journalistischen Feldes. Im breiteren journalistischen Kontext steht der Begriff »metajournalistischer Diskurs« für Diskussionen, die sich auf die Bewertung von Prozessen der Nachrichtenproduktion und ihre Rezeptionsbedingungen sowie auf die Grenzen des Berufsfeldes konzentrieren (vgl. Carlson 2016). Der metajournalistische Diskurs wirkt als stabilisierende Kraft innerhalb des journalistischen Feldes und hilft Journalist:innen, Normen und Erwartungen inmitten der sich wandelnden journalistischen Standards zu bewerten (vgl. Perreault/Perreault/Maares 2022). Er ermöglicht es Journalist:innen, ihren Beruf zu reflektieren, darüber nachzudenken, welchen Einfluss Nachrichtenmedien auf die Gesellschaft haben, und er hilft, sich in dem permanent wandelnden Berufsfeld zu orientieren (vgl. Perreault/Tandoc/Caberlon 2023). Auf diese Weise können Journalist:innen sich an erkenntnistheoretischen Debatten beteiligen – nicht nur über Wissen, sondern auch darüber, wie sie zu diesem Wissen gelangen (vgl. Carlson 2025). Technologische Entwicklungen haben die Diskussionsmöglichkeiten zusätzlich erweitert und ermöglichen es Journalist:innen, über verschiedene Plattformen hinweg emotionaler und persönlicher zu kommunizieren (vgl. Perreault/Tandoc/Caberlon 2023). Aber es sind nicht nur technologische Veränderungen, die die Bereitschaft von Journalist:innen zu Diskussionen über Emotionen geprägt haben, sondern auch kulturelle Veränderungen in Bezug auf den journalistischen Beruf, die Nachrichtenarbeit und das journalistische Publikum (siehe Maares et al. 2023; Perreault et al. 2024b). Im Großen und Ganzen verspüren Journalist:innen ein größeres Bedürfnis, sich affektiv zu engagieren, und betrachten den Einsatz von Emotionen als Schlüssel bei der Vermittlung von Wissen (vgl. Kotišová/van der Velden 2023).

Der metajournalistische Diskurs kann unterschiedliche Formen annehmen, beispielsweise Redaktionsnotizen, amicus briefs (Stellungsnahmen sachkundiger Dritter in Gerichtsverfahren, Anm. d. Übers.) sowie öffentliche Erklärungen. Er obliegt nicht nur Journalist:innen; auch Nicht-Journalist:innen tragen wesentlich dazu bei, kritische Diskurse über das Wesen des Journalismus mitzugestalten und daran teilzunehmen (vgl. Perreault/Tandoc/Caberlon 2023; Phelan/Salter 2021). Darüber hinaus dient er als Linse, durch die Journalist:innen genau auf ihre Arbeit schauen (vgl. Perreault/Nölleke 2022; Perreault/Kananovich/Hackett 2023), die Grenzen ihres Arbeitsfeldes abstecken, Krisen bewältigen und so zur Entwicklung journalistischer Kulturen beitragen (vgl. Perreault/Perreault/Maares 2022; Perreault et al. 2024a). Obwohl sich einige Aspekte des metajournalistischen Diskurses auch an externe Leser:innen richten, ist er in erster Linie nach innen gerichtet, fördert Diskussionen unter Journalist:innen und schafft einen Raum für Selbstreflexion und Dialog innerhalb der journalistischen Community (vgl. Vos 2016).

Die historisch gewachsene Autorität im Journalismus spielt eine entscheidende Rolle dabei, wie Journalist:innen die Welt wahrnehmen (vgl. Moon 2021). Nachrufe, die in erster Linie der Erinnerung an Journalist:innen dienen, sind um so aufschlussreicher, je mehr sie die Lebensgeschichten von Journalist:innen nachzeichnen. Sie ermöglichen einen metajournalistischen Diskurs, mit dem der Journalismus seine historische Entwicklung und seinen Einfluss auf die journalistische Weltanschauung reflektieren kann (vgl. Perreault/Tandoc/Caberlon 2023). Nachrufe dienen nicht nur dem Gedenken an Verstorbene, sondern werden darüber hinaus Teil des kollektiven Gedächtnisses, indem sie den gesellschaftlichen Auftrag des Journalismus bekräftigen, Normen stärken sowie Vorbilder zeigen und so eine etablierte Praxis für den journalistischen Nachwuchs verfestigen (vgl. Carlson 2007).

Wenn es darum geht, verstorbener Journalist:innen zu gedenken, erfüllen Nachrufe einen Zweck, der über das bloße Erinnern hinausgeht; sie markieren Journalist:innen als Teil der Community (vgl. Carlson/Berkowitz 2014).

Die Relevanz des metajournalistischen Diskurses, insbesondere in Form von Nachrufen, liegt in seiner Fähigkeit, die soziokulturelle Bedeutung des Journalismus mit den sozialen Praktiken der Nachrichtenproduktion und -rezeption zu verbinden. Er definiert einerseits Journalismus pragmatisch als kulturelle Praxis und fragt andererseits normativ, was Journalismus leisten soll. Im metajournalistischen Diskurs beteiligen sich Akteure innerhalb und außerhalb des Journalismus daran, ihn und seine Grenzen zu definieren und seine Legitimät zu bewerten (vgl. Carlson 2016).

Nachrufe auf Frauen

Nachrufe sind ein oft vernachlässigter, aber wesentlicher Aspekt journalistischen Wissens. Sie erweisen der journalistischen Community einen Dienst, indem sie »die Vergangenheit mit der Gegenwart« (Perreault et al. 2023: 12) verknüpfen und »die Leben von Individuen mit dem Generationen- oder Familiengedächtnis und mit dem kollektiven Gedächtnis Amerikas« (Hume 2000: 11) verbinden. Durch den Prozess der Memorialisierung »leben die Beiträge der Journalist:innen auch nach ihrem Tod weiter« (19), da der Gesellschaft ein Spiegel vorgehalten wird. Natürlich sind Nachrufe verfertigte Erinnerungen: Sie rekonstruieren das Leben von Menschen aus bestimmten historischen und sozialen Milieus (vgl. Edy 1999). Als ein Grundpfeiler der US-Nachrichten dienen sie als »säkularisierte ›Kulthandlung‹ (rite de passage), um den Hinterbliebenen zu helfen; sie urteilen aber auch über die Lebensleistung der verstorbenen Person« (Fowler 2011: 61). Nachrufe werden auf zwei unterschiedliche Arten verfasst: entweder von Familienmitgliedern, die gegebenfalls ein Honorar für die Veröffentlichung zahlen, oder von Journalist:innen einer Nachrichtenredaktion. Da Journalist:innen an der Produktion und Verbreitung des Nachrufs beteiligt sind und Nachrufe eine besondere journalistische Darstellungsform sind, betrachten wir den Gesamtprozess als metajournalistisch. Dies spiegelt auch die Position von Carlson (2016) wider, Wissenschaftler:innen sollten die »unterschiedlichen Arten von Journalist:innen und das Verschwimmen der Grenzen zwischen Journalist:innen und Nicht-Journalist:innen« (Carlson 2016: 357) ernst nehmen.

Fowler teilt Nachrufe auf Frauen in fünf Typen ein: traditionell positiv, untraditionell positiv, negativ, tragisch und ironisch. Die Forschung zeigt, dass ironische Nachrufe, die auf humorvolle Weise die skandalösen Aspekte des Lebens einer Frau hervorheben, und tragische Nachrufe, die die Verstorbenen als Opfer struktureller Ungerechtigkeit darstellen, relativ selten sind (vgl. Fowler 2005). Häufigere Arten sind:

Traditionell positiv: Nach Fowler (2005) ist dies die am weitesten verbreitete Form, die sich auf die Leistungen der Verstorbenen konzentriert und ihr Leben würdigt.

Untraditionell positiv: So beschreibt Fowler Nachrufe, die die »bahnbrechende« (mould breaking) Arbeit von Frauen (Fowler 2005: 160) hervorheben, während sie ansonsten die üblichen Standards traditionell positiver Nachrufe einhalten.

Negativ: Diese seltene Art des Nachrufs ist Personen vorbehalten, die entweder aufgrund ihrer Handlungen oder wegen ihrer Identität stigmatisiert und damit effektiv aus der Gemeinschaft ausgegrenzt werden (Fowler 2005).

Im Gegensatz zu anderen Formen der Berichterstattung über den Tod einer Person neigen journalistische Nachrufe dazu, sich auf »a life lived instead of a death died« (Starck 2005: 268) zu konzentrieren. Und diese Reflexionen stützen sich in der Regel stark auf die »kulturelle Macht [von Journalist:innen], die Lebensleistung einer Person abschließend einzuordnen« (Adams 2022: 1040)

Dies bringt uns zu folgenden Forschungsfragen:

  • Frage 1: Wie halten Nachrufe auf Journalistinnen deren berufliche Identität in Erinnerung?
  • Frage 2: Wie wird in Nachrufen auf Journalistinnen deren Arbeit gewürdigt?

Methode

Wir folgen Carlsons (2016) Empfehlung, bei der Untersuchung von metajournalistischen Diskursen die Unterschiede innerhalb des Journalismus sowie die mangelnde Trennschärfe zwischen Journalist:innen und Nicht-Journalist:innen zu berücksichtigen, und wählen in dieser Studie einen inklusiven Ansatz. Ein Nachruf fließt in unsere Analyse ein, wenn (1) die Journalistin auf der »Journalist Memorial Site« aufgeführt ist und (2) der Nachruf von einer Nachrichtenquelle veröffentlicht wurde. Taussig (2017) betont, dass Nachrufe von verschiedenen Personen verfasst werden können, zu denen Familienangehörige, Freunde und Journalist:innen gehören. Unser Schwerpunkt liegt auf der Darstellung des Journalismus in diesen Nachrufen. Darüber hinaus ist der Verfasser oder die Verfasserin des Nachrufs Akteur:in der Memoralisierung (vgl. Carlson 2007); solche Akteur:innen »sprechen über die Bedeutung der journalistischen Arbeit oder die persönlichen Eigenschaften der gewürdigten Person (oder eine Kombination davon). Das hat die doppelte Funktion, die Person als Führungsfigur darzustellen und zugleich den eigenen Status als Führungsfigur und Autorität zu unterstreichen.« (vgl. Carlson 2007: 175)

Um die Forschungsfragen zu beantworten, werteten wir eine Datenbank mit Nachrufen aus. Diese wurde im Rahmen eines größeren Projekts zu Metajournalismus und Nachrufen erstellt (siehe auch Perreault/Tandoc/Caberlon 2023). Hier sollten speziell die Erfahrungen von US-Journalistinnen beleuchtet werden. Um in der Studie berücksichtigt zu werden, mussten Nachrufe zwischen dem 1. Januar 2020 und dem 31. Dezember 2021 auf »Journalist Memorial Site« gelistet sein. In diese Zeit fiel der Höhepunkt der Coronavirus-Pandemie, wodurch der Zeitrahmen zu einer Schlüsselphase im metajournalistischen Diskurs wurde, in dem über journalistische Identitäten und Nachrichtenarbeit (Perreault/Perreault/Maares 2022) nachgedacht wurde. Des Weiteren musste der Nachruf von einer Nachrichtenquelle veröffentlicht worden sein, um Eingang in die Studie zu finden (einige gelistete Nachrufe sind nur auf Legacy.com erschienen; aber da die Datenbank Texte privilegiert, die von mehreren journalistischen Akteuren verfasst worden sind, wurde es als wichtig erachtet, dass die Nachrufe in einer Nachrichtenquelle veröffentlicht wurden). Die Datenbank differenziert ebenso wenig wie die »Journalist Memorial Site« zwischen den Verfasser:innen der Nachrufe, zu denen sowohl Journalist:innen als auch Nicht-Journalist:innen gehören, deren Autor:innenschaft in der Regel nicht genannt wird. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass der Verfasser oder die Verfasserin eines Nachrufs unabhängig vom eigenen Hintergrund als »agent of memorialization« (vgl. Carlson 2007) fungiert und dabei eine entscheidende Rolle bei der Definition von journalistischen Themen spielt. Dementsprechend war auch die Dauer der journalistischen Erfahrung kein Ausschlusskriterium. Alle journalistischen Erfahrungen sind für die Diskussion relevant, unabhängig davon, ob Journalist:innen nur wenige Jahre oder ihr ganzes Arbeitsleben in diesem Beruf verbracht haben.

Für diese Studie haben wir die Nachrufe so ausgewählt, dass nur Journalistinnen in den Vereinigten Staaten (n = 1064) berücksichtigt wurden, da sie es mit vielen ähnlichen beruflichen Rahmenbedingungen zu tun haben wie Journalistinnen auf der ganzen Welt, sich jedoch in einem spezifisch sozio-politischen Kontext mit einem relativ schwachen sozialen Sicherheitsnetz (z. B. Mutterschutz usw.) befinden. Die im Nachruf verwendeten Pronomen markierten das Geschlecht der Person als Frau. Die Kodierung der Nachrufe erfolgte in drei Schritten, die der Struktur von Creswell (2007) für ein kontinuierlich vergleichendes Design folgten: offenes Kodieren, bei dem die Autor:innen den gesamten Inhalt lasen und allgemeine Trends feststellten; axiales Kodieren, bei dem diese Datentrends in Kategorien und Konzepte unterteilt wurden; und schließlich selektives Kodieren, bei dem einzelne Zitate gefunden wurden, die den Umfang der Kategorien und Konzepte, die sich in den Daten widerspiegeln, am besten zeigten. Dies geschah anhand der Themen. Während konstant vergleichende Forschungsdesigns häufig in einen Grounded-Theory-Rahmen gestellt werden, bemerkt Fram (2013), dass sie sich auch gut für eine theorie- und literaturgestützte Kodiermethode wie die vorliegende eignen. Dieser Kodierungsprozess erfolgte während mehrerer Treffen (Dezember 2023 bis März 2024) der Autor:innen, bei denen jede:r Wissenschaftler:in relevante Daten mitteilte und sich abzeichnende Themen diskutiert wurden.

Die Nachrufe umfassten eine Vielzahl von Orten in den Vereinigten Staaten. Bei der Darstellung der Ergebnisse haben die Autor:innen daher bevorzugt Beispiele und Zitate ausgewählt, die die allgemeinen Themen in den Daten am besten veranschaulichen, und geben den Standort nur an, wenn er den Kontext vertieft. Im Online-Appendix (Tabelle 1) sind die in dieser Studie verwendeten Quellen tabellarisch aufgeführt.

Berufliche Identität von Journalistinnen als Akteurinnen der Gemeinschaft

Ergebnisse zu Forschungsfrage 1: Die Nachrufe auf Journalistinnen erörtern deren berufliche Identität anhand verschiedener Dimensionen; dazu zählen Engagement für und in der Community, Mentoring, berufliche Leistungen sowie die Familie. In diesem Abschnitt untersuchen wir, wie Nachrufe die berufliche Identität von Journalistinnen würdigen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Bedeutung ihrer gesellschaftlichen und journalistischen Beiträge.

In den Nachrufen auf Journalistinnen wird die berufliche Identität nicht nur anhand journalistischer Leistung, sondern auch anhand gesellschaftlichen Engagements in Erinnerung gerufen. Eine Journalistin war zum Beispiel nicht nur für ihre journalistischen Fähigkeiten bekannt, sondern auch für ihre aktive Beteiligung an »local community affairs« (Nachruf 27): Sie war »involved in numerous charitable endeavors« und »directed funding to a variety of charitable causes, including St. Charles Borromeo Parish, Operation Breakthrough, The Kansas City Art Institute, The Kansas City Symphony, and the Kemper Museum of Contemporary Art, among others«. Die Nachrufe betonen »long record[s] of community involvement« (Nachruf 34) und »many years on the board« (Nachruf 91), oder sie heben die tiefe Verbundenheit mit der Gemeinschaft ihrer Heimatstadt hervor, in der die Verstorbene 60 Jahre lange lebte (Nachruf 89). Auch zeichnete sich ab, dass die Journalistinnen ihren persönlichen Interessen mit Hingabe nachgingen. In Nachruf 99 heißt es: »Music was her ›heart‹ and she sang professionally in weddings, funerals, and other community gatherings, singing and acting in community plays.« Dies unterstreicht das Engagement, mit dem die Journalistinnen ihre Talente für ihr soziales Umfeld einsetzten. Durch ihre Auftritte und ihr Engagement bei Veranstaltungen hinterließen sie bleibenden Eindruck und zeigten, wie sie ihre persönlichen Interessen mit ihrem sozialen Engagement und ihrer Rolle als Journalistin verbanden.

Schaut man genauer, wie an das soziale Engagement der Journalistinnen erinnert wird, zeigt sich ein vielschichtiges Bild. Frauen werden als Fürsprecherinnen beschrieben, die »strong« (Nachruf 92, 230), »tireless« (Nachruf 125, 130) und »outspoken« (Nachruf 186) sind. Viele von ihnen setzten sich für Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit ein (z. B. Nachruf 16, 162, 498) oder beteiligten sich sogar an »civil rights lunch-counter sit-ins« (Nachruf 16). Die Frauen unterstützten zahlreiche Anliegen, von Alphabetisierungsprogrammen für Kinder (Nachruf 115) und Kunst (Nachruf 230) bis hin zu medizinischer Versorgung (Nachruf 186) und Krebsforschung (Nachruf 125). Viele von ihnen waren »strong feminist[s]« (Nachruf 162). In Nachruf 650 heißt es beispielsweise, die Journalistin sei Wegbereiterin für andere Frauen gewesen und habe in ihrer beruflichen Laufbahn und in ihrer Lobbyarbeit Barrieren durchbrochen. Sie war »the first woman to receive an honorary doctorate from Concordia University Wisconsin, the first woman president of the National Association of Lutheran Development Executives (ALDE), the first woman to serve as development director of Bethesda Lutheran Home, [and] the first woman to receive the ›Keyperson of the Year‹ award from the Concordia Century Club« (Nachruf 650). Eine andere Journalistin »mentored dozens of younger women, encouraging them to take leadership roles in politics and social services« (Nachruf 439).

Ihr Bestreben, einen positiven gesellschaftlichen Einfluss auszuüben, zeigte sich in ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit, »volunteering [their] ability« (Nachruf 10). Nachruf 33 erwähnt, dass der Journalistin »the Volunteer Activist Award in 1978« verliehen wurde, »for her work to make the arts a central part of the BR community«. Nachruf 490 beschreibt, dass die Journalistin sich in einer Vielzahl von Ehrenämtern engagierte, »[she] was named Wauwatosa Distinguished Citizen for 1999« [and was] »nominated by four organizations in which she had held leadership positions«. Diese Nachrufe heben hervor, wie vielfältig die Rollen der Journalistinnen als Ehrenamtliche und führende Persönlichkeiten der Community waren.

Die Nachrufe zeigen, dass die berufliche Identität von Journalistinnen durch den bemerkenswerten Umfang und die Wirkung ihrer beruflichen Leistungen definiert wird und diese als zentraler Indikator für ihre Kompetenz, ihren Einfluss und ihre bedeutenden Beiträge im Journalismus dienen.

Eine dieser Vorreiterinnen, die für ihre Pionierarbeit bei der Förderung von Frauen in Führungspositionen augezeichnet wurde, leitete beispielsweise Schulungen und spezielle Gruppen, die das berufliche Vorankommen in der jeweiligen Branche fördern sollten (Nachruf 393). Ihr Engagement führte zur Einrichtung jährlicher Konferenzen für Frauen in Führungspositionen und brachte ihr Auszeichnungen ein, wie die Ernennung zum »Global Leader for Tomorrow« des Weltwirtschaftsforums und »Crain’s New York Business Rising Star«. Durch ihre Mentorenschaft und ihren Weitblick stieß sie einen Wandel innerhalb ihrer Organisation an und bereitete den Weg für eine größere Geschlechtervielfalt und Repräsentation auf allen Ebenen (Nachruf 393). Auch der Aufstieg einer anderen herausragenden Journalistin in Führungspositionen wurde vorangetrieben durch »work ethic, integrity, principles and respect for human dignity« (Nachruf 407). Oft hoben die Nachrufe auch die unterschiedlichen Karriereabschnitte hervor. Viele Frauen wurden für ihren Aufstieg in redaktionelle Positionen innerhalb der Branche gewürdigt (Nachruf 479, 484, 485, 514). Im Nachruf 951 wird eine Journalistin als »groundbreaker« bezeichnet, »[as] she was the first woman to be hired in some of her editorial positions«.

Journalistinnen werden häufig für ihre wegweisenden Leistungen als »first woman« gewürdigt, also als Frauen, die in ihrem Bereich als erste eine wichtige Rolle übernommen und so Grenzen durchbrochen haben. So erwähnt Nachruf 23 die Pionierrolle einer Journalistin, die als erste Frau Redakteurin einer prominenten Rubrik wurde. In Nachruf 27 wird die Berufung einer Journalistin zum ersten weiblichen Kuratoriumsmitglied und später Fellow an der Universität von Notre Dame hervorgehoben, die einen bedeutenden Beitrag zu Wissenschaft und Politik geleistet hat. Nachruf 87 nennt das Vermächtnis der ersten Stadtredakteurin bei der Phoenix Gazette ein Beispiel für ihre bahnbrechende Rolle in der Redaktionsleitung. In Nachruf 229 heißt es, die verstorbene Journalistin »broke barriers for future women journalists as the first woman promoted to city editor at The Oklahoman and Times«. Journalistinnen scheinen auch Geschlechternormen hinterfragt zu haben. Nachruf 332 erwähnt, dass die verstorbene Journalistin einst die bestbezahlte Frau in Albany war und eine der ersten, die im Senat Hosen trug. Der Nachruf 517 würdigte eine Journalistin als »the first woman to cover sports in Toledo and an early role model for women succeeding in a male dominated career«. Diese Beispiele verdeutlichen den nachhaltigen Einfluss von Journalistinnen, die sich über Normen hinweggesetzt, die gläserne Decke durchbrochen und den Weg für künftige Generationen in ihren jeweiligen Bereichen geebnet haben.

Es fällt auf, dass in den Nachrufen ausführlicher über die Karriere einer Frau berichtet wurde, wenn sie eine Führungsposition innehatte. Nachrufe, in denen die Frau lediglich als »Reporterin« oder »Kolumnistin« bezeichnet wurde, beschrieben ihren beruflichen Werdegang oft nur in ein paar Sätzen.

Die Nachrufe würdigen nicht nur die beruflichen Leistungen der Journalistinnen, sondern bieten auch Einblicke in Privatleben und Familie. Die Journalistinnen zeigten eine außerordentliche Verbundenheit und liebten ihre Familien »fiercely« (Nachruf 876) und »deeply« (Nachruf 216), was Beschreibungen wie »loving her family with her heart and soul« (Nachruf 1013) zeigen. Diese Haltung spiegelt sich auch in den Nachrufen auf die Frauen wider, die wegen ihrer »devotion to motherhood » (Nachruf 216) und ihrer Beschreibung als »beloved wife and mother« (Nachruf 828, 837) in Erinnerung bleiben. Einer der Nachrufe verdeutlicht das berufliche Opfer, das Journalistinnen für die Familie bringen. Dies scheint im Gegensatz zu ähnlichen Studien zu stehen, die auch männliche Journalist:innen berücksichtigen (vgl. Perreault/Tandoc/Caberlon 2023). Im Nachruf 461 wird beschrieben, dass eine Journalistin trotz ihrer »strong feminist views« während der aufkommenden Frauenbewegung ihren Traum, Reporterin für Newsweek in Washington D.C. zu werden, opferte, um eine Familie zu gründen. Dennoch war sie 1967 »joyful to welcome [her daughter] (Nachruf 461). Trotz aller Herausforderungen, mit denen sich diese Journalistinnen konfrontiert sahen, und trotz aller Opfer, die sie für die Ausübung ihres Berufes bringen mussten, heben die Nachrufe die innige Verbundenheit mit der Familie hervor.

Journalistinnen, die wegen ihrer Werte in Erinnerung bleiben

Ergebnisse zu Forschungsfrage 2: Nachrufe spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, das berufliche Vermächtnis von Frauen festzuhalten, die wesentliche Beiträge für den Journalismus erbracht haben. Vor allem Journalistinnen sahen sich in der Vergangenheit mit besonderen Herausforderungen und Hindernissen innerhalb der von Männern dominierten Branche konfrontiert. Eine Untersuchung, wie ihre journalitische Tätigkeit dargestellt wird, kann daher tiefere Einblicke in die Würdigung ihrer journalistischen Laufbahn gewähren.

Die Nachrufe betonen die Begeisterung der Journalistinnen für ihren Beruf sowie ihre Freude daran, gute Geschichten zu erzählen. Ausdrücke wie »dedicated,« »passionate,« und »committed« heben hervor, was diese Journalistinnen bei ihrer Arbeit angetrieben hat. Preise und Auszeichnungen für Integrität und Ehrlichkeit sind konkrete Belege für das engagierte Streben der Journalistinnen nach journalistischer Ethik. Indem sie diese Eigenschaft in Erinnerung rufen, zeigen die Nachrufe, wie leidenschaftlich und engagiert J

Die von den Journalistinnen in ihrer Praxis hochgehaltenen Werte wie »reporting the unbiased truth« mit »personal integrity and positivity« (Nachruf 60) und ihre Berichterstattung mit »care, research, and thought« (Nachruf 82) sind wiederkehrende Themen in den Nachrufen. Diese Werte werden nicht nur als Leitprinzipien dargestellt, sondern auch als charakteristische Eigenschaft ihrer journalistischen Arbeit. Darüber hinaus würdigen die Nachrufe oft, wie beharrlich die Journalistinnen Geschichten verfolgt (Nachruf 87) und sich für soziale Veränderungen eingesetzt haben (z. B. Nachruf 1, 4, 84). Unabhängig davon, ob es sich um investigative Recherche oder eine Human-Interest-Story handelte, heben diese Nachrufe die Widerstandskraft und Entschlossenheit US-amerikanischer Journalistinnen in schwierigen Situationen hervor (z. B. Nachruf 206, 691).

Die Nachrufe interpretieren das Rollenprofil der Journalistinnen, indem sie ihre Schwerpunkte und ihr berufliches Engagement in Print-, Rundfunk- und digitalen Nachrichtenmedien beschreiben. Sie skizzieren die verschiedenen Rollen und Beiträge dieser Journalistinnen und stellen ihr Engagement entweder als Hobby (Nachruf 630), als Nebenjob (Nachruf 764) oder als Schwerpunkt ihrer Karriere (z. B. Nachruf 453, 828) dar. Auch die Erwähnung der engen Zusammenarbeit mit Prominenten (z. B. Abbie Hoffman, Nachruf 266; Lady Bird Johnson, Nachruf 342; Frank Sinatra, Nachruf 43) oder die Spezialisierung auf Bereiche wie Unterhaltung, Kolumnen und Reisen geben Aufschluss über die Breite ihrer Talente und Fachkenntnisse.

Diskussion

Wie auch die anderen bahnbrechenden Journalistinnen dieser Studie widersetzte sich Joan Kuni den gesellschaftlichen Erwartungen und verfolgte eine Karriere beim Rundfunk in den USA zu einer Zeit, als dies nur wenige Frauen wagten (Nachruf 502). Die Entschlossenheit, mit der sie ihren eigenen Weg ging, anstatt sich in einen der wenigen Berufe zu fügen, die weißen Mittelschichtfrauen in den 1950er-Jahren typischerweise offenstanden, spiegelt den Mut und die Widerstandsfähigkeit derjenigen wider, die den Weg für mehr Gleichberechtigung im Journalismus ebneten. So wie Journalistinnen für mehr Repräsentation, Vielfalt und Inklusion in der Medienbranche und in der Gesellschaft insgesamt eintraten, setzte sich Joan Kuni unermüdlich für ihre Söhne und andere Menschen mit geistigen Behinderungen und Entwicklungsverzögerungen ein.

Nachrufe reflektieren das langfristige Vermächtnis von Journalist:innen und bieten eine Möglichkeit, historische Werte aktuell einzuordnen (vgl. Perreault/Tandoc/Caberlon 2023). Die Ergebnisse dieser Studie spiegeln dementsprechend wider, welche wesentlichen Funktionen Frauen im journalistischen Bereich erfüllen. Zugleich machen sie deutlich, wie vielen Hemmnissen Frauen im Allgemeinen ausgesetzt waren.

Die Nachrufe auf Journalistinnen konzentrieren sich auf deren berufliche Identität und ihr gesellschaftliches Engagement (dies wurde oft mit ehrenamtlicher Arbeit und Interessenvertretung in Zusammenhang gebracht), in einigen Fällen jedoch auch im Zusammenhang mit ihrer beruflichen Karriere (Forschungsfrage 1). Letzteres kam nur dann zum Ausdruck, wenn Frauen besondere Führungsqualitäten gezeigt oder Auszeichnungen erhalten hatten. Die journalistische Tätigkeit der Verstorbenen wurde in den Nachrufen als Arbeit aus Leidenschaft beschrieben (Forschungsfrage 2). Ihre Arbeit mit Texten, Videos oder Fotografie zeichnet sich aus durch die in den Nachrufen genannten Werte: Integrität, Ehrlichkeit und Ausdauer.

Insgesamt ergibt sich ein Bild von Journalistinnen in den USA, das in vielem mit dem übereinstimmt, was wir über verstorbene Journalist:innen und die beruflichen Erfahrungen von Frauen im Journalismus wissen. Die Journalistinnen in dieser Studie wurden tendenziell wegen ihres Eintretens für andere gewürdigt (vgl. Paul et al. 2022; Shor et al. 2018), was mit früheren Forschungen über die Erwartungen an die emotionale Arbeit von Frauen und ihr Emotionsmanagement übereinzustimmen scheint (vgl. Soronen 2018). Entsprechend stand ihr soziales Enngagement im Mittelpunkt, da Emotionen stärker mit den an sie gerichteten beruflichen Erwartungen verbunden sind. Folglich waren es oftmals eher die von ihnen geleisteten Beiträge zu Community und Familie, die in den Nachrufen hervorgehoben wurden, als ihre journalistische Arbeit. Darin spiegeln sich zwei Dinge wider: Erstens zeigt sich in diesen Nachrufen, dass ein historisch gewachsenes begrenztes Verständnis dafür, was Frauen in Redaktionen leisten, nach wie vor fortbesteht. Zweitens werden Leistungen gewürdigt, die weit über die Redaktion hinausgehen. Dass die Frauen für ihre Arbeit als trailblazers, trendsetters oder »first women to« bezeichnet werden, verweist nicht nur auf ihre Leistungen, sondern auch auf die kulturellen Zwänge, unter denen sie erbracht wurden (vgl. Hosley/Yamada 1987).

Diese Narrative beschreiben Journalistinnen nicht nur als berufliche Profis, die ihren Arbeitspflichten nachgehen, sondern als Anwältinnen eines breiteren gesellschaftlichen Wandels (vgl. Paul et al. 2022). Durch ihre bahnbrechende (mould-breaking) Arbeit überwanden diese Journalistinnen Konventionen und übernahmen Rollen und Positionen, die zuvor ausschließlich Männern vorbehalten waren (vgl. Fowler 2005). Dieses couragierte Auftreten in der Redaktion und darüber hinaus hat nicht nur den Journalismus verändert, sondern wirkte auch als Katalysator für gesellschaftlichen Fortschritt und Geschlechtergerechtigkeit.

Aus diesem Grund waren die meisten Nachrufe in unserer Studie im Sinne der Typologie von Fowler (2005) eher untraditionell positiv, d. h. sie spiegelten die »formbrechenden« Aktivitäten von Frauen im Journalismus wider. Hier zeigt sich jedoch eine wichtige theoretische Verbindung, denn wenn etwas als »formbrechend« anerkannt wird, wird implizit auch die »Form« selbst anerkannt. Metajournalismus wirkt innerhalb des journalistischen Feldes in erster Linie auf drei Arten: Grenzziehung, Selbstverständnis als Deutungsgemeinschaft und Erneuerung von Paradigmen. Dieses Aufbrechen der Form scheint eine Art von Paradigmenreparatur zu sein. Paradigmenreparatur erfolgt in zwei Schritten: Erstens wird ein Bereich innerhalb des Journalismus identifiziert, der eine Bedrohung für das gesamte Feld darstellt (z. B. die Form), zweitens werden Mittel angeboten, mit der die wahrgenommene Bedrohung vermindert, vertrieben oder rationalisiert werden kann (z. B. der Formbruch; vgl. Fowler 2005). Die Konzen­tration auf die formbrechenden Erfahrungen von Journalistinnen würde dann die weitreichenden strukturellen Ungleichheiten widerspiegeln, mit denen Frauen konfrontiert waren, z. B. durch die Arbeit in einem von Männern dominierten Bereich (Nachruf 766) und durch die historische Autorität im Journalismus (vgl. Moon 2021). Auf diese Weise können die Nachrufe auf Frauen verdeutlichen, dass diese Ungleichheiten beseitigt wurden oder zumindest in Zukunft beseitigt werden. Dennoch kann der Journalismus, indem er diese Erfahrungen in den Mittelpunkt stellt und sie für sich beansprucht, die beruflichen Normen des Journalismus be- und verstärken. Mit anderen Worten: Indem die bahnbrechenden Erfahrungen einer Frau als eine Erfahrung im Journalismus beansprucht wird, erkennt man einerseits an, dass ein Weg gebahnt werden musste, andererseits bietet dies aber auch die paradigmatische Bestätigung, dass der Weg nun existiert.

Dieses Gedenken spiegelt die zunehmende Anerkennung der Beiträge von Frauen und ein inklusiveres Umfeld im Journalismus und möglicherweise in der Gesellschaft als Ganzes wider. Die Tatsache, dass in den Vereinigten Staaten heute mehr Frauen in diesem Bereich tätig sind als zu der Zeit, in der die in den Nachrufen beschriebenen Journalistinnen arbeiteten, deutet darauf hin, dass ihre Bemühungen Früchte getragen haben. Allerdings haben frühere Studien über Nachrufe gezeigt, dass sich die Form des Nachrufs im Laufe der amerikanischen Journalismusgeschichte erheblich verändert hat, wobei Personen in verschiedenen Epochen – vom amerikanischen Bürgerkrieg bis zum Frauenwahlrecht – unterschiedlich gewürdigt wurden (»obituaries highlight era ethical issues of virtue and exclusion», Hume 2000: 12), und indem die Vergangenheit mit der Gegenwart verknüpft wird, verleiht die Gegenwart den Erfahrungen der Vergangenheit Sinn.

Auf diese Weise spiegeln die aktuellen Nachrufe auch die Gegenwart des US-amerikanischen Journalismus wider. Die zunehmende Sichtbarkeit von Frauen im Journalismus, das zeigt der gestiegene Anteil der Journalistinnen von 37,5 Prozent im Jahr 2013 auf 40,9 Prozent im Jahr 2022 (vgl. Willnat et al. 2022) und 53,4 Prozent im Jahr 2025 (vgl. Zippia 2025), stellt einen signifikanten Fortschritt dar. Dennoch gibt es immer noch systembedingte Hindernisse, insbesondere bei den Führungspositionen. Obwohl der Anteil der Frauen an den Beschäftigten im Journalismus in den USA zunimmt, sind sie in leitenden Positionen nach wie vor deutlich unterrepräsentiert, denn nur 24,2 Prozent der leitenden Redakteur:innen sind Frauen (vgl. Arguedas et al. 2024). Dies belegt den anhaltenden strukturellen Sexismus, bei dem Frauen nicht nur mit geschlechtsspezifischen Erwartungen und Belästigungen am Arbeitsplatz konfrontiert sind (vgl. Bailey 2022; Lipinski 2019), sondern auch berufliche Repressalien erdulden müssen, wenn sie sexistische Verhaltensweisen in Frage stellen. Dass Frauen immer noch »aus der Rolle fallen« müssen, um in Führungspositionen anerkannt zu werden, weist auf die anhaltenden Ungleichheiten in diesem Bereich hin, trotz der positiven Veränderungen. Die schrittweise Zunahme des Frauenanteils im Journalismus ist zwar ermutigend, unterstreicht jedoch, dass Ungleichheiten tief verwurzelt sind und durch strukturelle und kulturelle Veränderungen angegangen werden müssen. Das Gedenken an Vorreiterinnen, wie z. B. in den hier analysierten Nachrufen, dient der Anerkennung ihrer Leistungen, verdeutlicht aber auch, dass es weiterhin eines institutionellen Wandels bedarf, um Geschlechterparität zu erreichen. Wie Hume (2000) feststellte, belegen Nachrufe auf Frauen – auch wenn sie heute häufiger vorkommen – oft die Geschichte ihrer Ausgrenzung und zugleich die Herausforderung, Journalismusgeschichte neu zu schreiben und dabei den Beitrag von Frauen sichtbar zu machen.

Je mehr Frauen in den Journalismus einsteigen und erfolgreich sind, desto mehr werden ihre Erfahrungen sichtbarer und anerkannt. Mit diesem Aspekt hat sich die New York Times auseinandergesetzt, als sie feststellen musste, dass »over the entire 167-year history of The New York Times, between 15 and 20 percent of our Nachruf subjects have been women – a frustratingly imprecise number that also fails to fully reflect huge changes over the decades in the Nachruf form itself« (Sun 2018, Absatz 4). Wie Hume (2018) feststellte, werden Nachrufe häufiger Männern gewidmet, wobei dieses Gedenken ihren sozialen Status in der amerikanischen Gesellschaft subtil aufwertet. Um so wichtiger ist die vorliegende Studie, die die Erfahrungen von Journalistinnen in den Vordergrund stellt, zumal ihre Geschichten innerhalb des US-Pressesystems lange Zeit marginalisiert wurden.

Alle Studien haben ihre Grenzen, und das ist auch bei dieser Studie nicht anders. Wir wissen zum Beispiel, dass der Journalismus an einem konkreten Ort nicht für den Journalismus insgesamt stehen kann. Die Datenbank mit Nachrufen gibt natürlich nur die Situation in den Vereinigten Staaten wider; daher hätten die Erfahrungen von Frauen mit einer breiteren Auswahl von Ländern untersucht werden können (vgl. Perreault 2014; Niemeyer 2023). Darüber hinaus ist der Autor oder die Autorin eines Nachrufs oft unbekannt, und wenn unbekannt ist, ob der Nachruf von Journalisten oder Journalistinnen, Familienmitgliedern oder von den verstorbenen Journalistinnen selbst stammt, gehen möglicherweise wichtige Nuancen verloren.

Dennoch bleiben die Nachrufe, denen wir hier nachgegangen sind, wichtige Belege für das berufliche und gesellschaftliche Engagement von Journalistinnen.

Über die Autor:innen

Ella Hackett, MA, studiert Media Literacy & Analytics an der Zimmerman School for Advertising & Mass Communications in Tampa Bay, USA. Sie erforscht die Erfahrungen von Frauen im Journalismus und schreibt für Voice in Sport und Associated Press.

Teodora Tavares ist Masterstudentin der strategischen Kommunikation an der Zimmerman School for Advertising & Mass Communications in Tampa Bay, USA. Sie forscht zu verantwortungsvollen Werbekampagnen.

Dr. Gregory Perreault ist Professor für Media Literacy & Analytics an der Zimmerman School for Advertising & Mass Communications in Tampa Bay, USA. Sein Forschungsschwerpunkt ist Anpassung im Journalismus. Sein Buch Digital Journalism and the Facilitation of Hate (Routledge) erschien 2023.

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Zitationsvorschlag

Ella Hackett, Teodora Tavares, Gregory Perreault: Gedenken an Journalistinnen. Nachrufe auf journalistische Vorbilder. In: Journalistik. Zeitschrift für Journalismusforschung, 2, 2025, 8. Jg., S. 223-243. DOI: 10.1453/2569-152X-22025-15312-de

ISSN

2569-152X

DOI

https://doi.org/10.1453/2569-152X-22025-15312-de

Erste Online-Veröffentlichung

Juli 2025