Gewalt gegen Frauen – Eine konstruktive Annäherung Wie durch Konstruktiven Journalismus eine verantwortungsvolle Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen erreicht werden kann

Von Christina Fleischanderl

Abstract: Die Daten der 2022 veröffentlichten polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) in Deutschland sind eindeutig: Sogenannte Partnerschaftsgewalt hat zugenommen, von wem sie ausgeht und wen sie trifft, ist klar. Bei 80,3% der Delikte wurde Frauen in verschiedenster Weise Gewalt angetan (vgl. BKA 2022: 33). Wie jedoch über diese Gewalt gegen Frauen berichten? Erhoben wird durch die Analyse überregional verbreiteter deutscher und österreichischer Zeitungen der Status quo der Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen. Expert*inneninterviews geben Aufschluss über Defizite und Verbesserungsmöglichkeiten. Ausgehend vom Konzept des Konstruktiven Journalismus und einer Frame-Analyse ausgewählter Artikel werden Empfehlungen erarbeitet für eine ganzheitliche Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen – ob in Breaking News oder in der Hintergrundberichterstattung.

Keywords: Konstruktiver Journalismus, Gewalt gegen Frauen, Frame-Analyse, Expert*inneninterviews

Im Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen, besser bekannt als die Istanbul Konvention, wurden im Mai 2011 auch die Medien aufgefordert »Richtlinien und Normen der Selbstregulierung festzulegen, um Gewalt gegen Frauen zu verhüten und die Achtung ihrer Würde zu erhöhen« (Europarat 2011: 10). Es wird damit eine bestimmte Grundhaltung der Medien der EU-Mitgliedstaaten zur Thematik eingefordert. Diesem Auftrag kommen Medien in ihrer Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen, sei es ein Femizid oder Stalking, aber größtenteils nicht nach. Weder das Problem Gewalt gegen Frauen, noch die Kritik an dessen medialer Darstellung sind jedoch neu. Viele Studien haben sich damit beschäftigt und die Berichterstattung dazu analysiert. Im US-amerikanischen Raum sind hier beispielsweise die Publikationen von Lisa Cuklanz (1996) zur Darstellung von Vergewaltigung in den Nachrichtenmedien und Shannon O’Hara (2012) zu Vergewaltigungsmythen in der britischen und US-amerikanischen Berichterstattung zu erwähnen. Auch im deutschsprachigen Raum wurden in den letzten Jahren mehrere Empfehlungen und Leitfäden zur verantwortungsvollen bzw. sensiblen Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen in verschiedenen Studien und Forschungsprojekten veröffentlicht (Mück 2008: 12ff.; Geiger/Wolf 2014; Pernegger 2020: 100f.; Wolf 2021: 44). Die Forderungen der Autor*innen lauten:

1. Ein umfassenderes und differenzierteres Bild von Gewalt gegen Frauen zeigen und damit die strukturelle Dimension der Gewalt vermitteln.

2. Das Spektrum der Gewalttaten, über welche berichtet wird, erweitern und sich nicht nur auf dramatische (Einzel-)Fälle stürzen.

3. Formulierungen, welche Gewalt gegen Frauen verharmlosen, bagatellisieren oder sexualisieren, unbedingt vermeiden (Sex-Spiele, Familien-Tragödie, Unfassbares Drama, usw.).

4. Wichtige Notrufnummern und Hotlines für Betroffene im Zuge der Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen verfügbar machen.

Der bisherige Forschungsstand zur journalistischen Darstellung von Gewalt gegen Frauen bietet demnach schon ausführliche Anleitungen, um geschlechtsspezifische Gewalt im Kontext der Partnerschaftsgewalt zu benennen und ganzheitlich darzustellen. Dennoch sind Studien nötig, die Anspruch und Wirklichkeit der medialen Repräsentation sexualisierter Gewalt analysieren. In den hier untersuchten Beiträgen wurde zumeist über aktuelle und akute Fälle von Gewalt wie Vergewaltigungen und Morde berichtet, geschlechtsspezifische Gewalt jedoch nicht als systemisches, gesamtgesellschaftliches Problem behandelt. Begriffe wie ›Familiendrama‹ oder ›Beziehungsstreit‹ sind durchaus gängige, journalistische Formulierungen in den analysierten Artikeln, um männliche Gewalt an Frauen zu beschreiben. Medien, die von ›Femiziden‹ sprechen, wenn sie über Frauenmorde schreiben, sind in der Minderheit.

Mit dem Begriff ›Femizid‹ soll die Tatsache, dass Frauen von Männern umgebracht werden, weil sie Frauen sind – also der geschlechtsspezifische Aspekt der Gewalt – hervorgehoben werden. Die feministische Aktivistin und Soziologin Diana E. H. Russell hat den Begriff ›Femizid‹ von der Autorin Carol Orlock übernommen und wesentlich zu seinem Bekanntheitsgrad und seiner heutigen Verwendung beigetragen (vgl. Russell 2011). Mit dem Konstruktiven Journalismus können, so die dieser Studie zugrundeliegende Annahme, neue Wege einer zukunfts- und lösungsorientierten Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen beschritten werden. Folgende Forschungsfragen sollten beantwortet werden:

1. Wie berichten deutschsprachige, überregionale Boulevard- und Qualitätsmedien über Gewalt gegen Frauen? Welche dominanten Frames werden dabei benutzt?

2. Wie kann der Ansatz des Konstruktiven Journalismus dazu beitragen, ein realistischeres, der jeweiligen Situation angemesseneres Bild zu liefern und lösungsorientiert zu berichten?

Wie einen Medien-Frame erfassen?

Für die Untersuchung wurde eine Frame-Definition gewählt, die erlaubt, beobachtbare Elemente zu kodieren und in einem weiteren Schritt diesen Frame-Elementen einen induktiven Frame zuzuordnen. Der Studie liegt Robert Entmans Frame-Definition zugrunde, die wegen ihrer Operationalisierbarkeit zu den meistverwendeten in der Framing-Forschung zählt (vgl. Potthoff 2012: 38). Was unter Frame zu verstehen ist, beschreibt Entman so: »To frame is to select some aspects of a perceived reality and make them more salient in a communicating text, in such a way as to promote a particular problem definition, causal interpretation, moral evaluation and/or treatment recommendation for the item described.« (Entman 1993: 52) Jörg Matthes (2007: 18) bezieht sich auch auf Entman und hält fest: »Frames werden, so die erste Arbeitsdefinition, als ›Sinnhorizonte‹ von Akteuren verstanden, die gewisse Informationen hervorheben und andere ausblenden. Dabei legen sie eine bestimmte Problemdefinition nahe, sie machen Ursachen für Probleme aus, bieten eine Bewertung des Problems und zeigen Lösungsmöglichkeiten auf.« [Hervorh. im Original]

Ein Frame setzt sich nach diesen Definitionen aus vier Elementen zusammen. Die Problemdefinition ist das Element, das den Blickwinkel auf das behandelte Thema definiert. Dieses Frame-Element ist nicht wertend, jedoch betont es einen bestimmten Aspekt der Thematik oder bestimmte Akteur*innen in der öffentlichen Diskussion des Themas. Die Problemdefinition fungiert als Brille, mit der ein bestimmter Teilbereich des Themas näher betrachtet wird. Das Element Ursachenzuschreibung kann situative und/oder personelle Ursachen des Problems beschreiben. Ebenso können Lösungsmöglichkeiten bzw. Maßnahmen situativ bzw. personell verortet werden, um ein Problem zu beheben. Konkret geht es hier um geforderte und/oder zu unterlassende Aktionen sowie die Bestimmung fähiger Personen, um Lösungen und Handlungsempfehlungen zu generieren. Die Bewertung eines Problems ist meist, laut Matthes, keine kategorische, sondern eine graduelle Wertung. Hier stellt sich die Frage, wie negativ bzw. positiv eine Thematik innerhalb eines Frames bewertet wird (vgl. Matthes 2007: 134ff.). In Matthes’ Definition ist außerdem die Rede von Akteur*innen, ohne die kein Frame vorhanden sein kann, da der Frame als ein Sinnhorizont von Akteur*innen definiert ist (vgl. Matthes 2007: 18). Die Rolle einer Kommunikatorin oder eines Kommunikators muss aber nicht notwendigerweise einer einzelnen Person zukommen, ebenso kann eine Gruppe oder Organisation als Akteur*in auftreten. Daraus folgt, dass ein Frame-Element und in weiterer Folge ein Frame ausschließlich auf Aussagen von Akteur*innen basiert und auch nur diese als Frame-Elemente kodiert werden können (vgl. Matthes 2007: 143). Zum Erfassen eines Medien-Frames in der Analyse braucht es demzufolge Akteur*innen im Text, die Aussagen treffen und dabei mindestens zwei Frame-Elemente thematisieren. Zu unterscheiden seien in der Analyse explizite (alle Frame-Elemente vorhanden) von impliziten Frames (mindestens zwei Frame-Elemente vorhanden) (vgl. Matthes 2007: 138f.).

Methodisches Vorgehen

Das Untersuchungsdesign der Studie besteht im ersten Teil aus einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (vgl. Mayring 2015: 69ff.), wobei die medialen Frames in Artikeln zum Thema Gewalt gegen Frauen aus vier deutschsprachigen Tageszeitungen analysiert wurden. Darunter die Onlineausgaben der österreichischen Tageszeitungen Der Standard und Kronen Zeitung sowie der deutschen Tageszeitungen Süddeutsche Zeitung (SZ) und Bild. Diese Tageszeitungen wurden aufgrund ihrer hohen Reichweite und Stellung am Markt, ihrer politischen Tendenz und ihrer medienwissenschaftlichen Einordnung als Qualitätszeitung (Der Standard und Süddeutsche Zeitung) oder Boulevardzeitung (Kronen Zeitung und Bild) ausgewählt. Das Sample besteht aus 80 Artikeln, die über einen Zeitraum von fünf Monaten (1. Januar bis 31. Mai 2021) erschienen sind. Für jeden Monat wurden pro Medium vier Artikel zum Thema Gewalt gegen Frauen ausgewählt und kodiert.

Voraussetzung für die Kodierung war, dass die Artikel Aussagen eines Akteurs, einer Akteur*in oder mehrerer Akteur*innen zum Thema »Gewalt gegen Frauen« enthalten. Außerdem mussten mindestens zwei Frame-Elemente im Text vorhanden sein, davon ein wertendes Frame-Element. Die dominante wie auch randständige Erwähnung des Suchbegriffs »Gewalt gegen Frauen« in den Zeitungsartikeln war ausreichend, um für die Analyse relevant und damit Teil des Samples zu werden. Die ersten vier passenden Artikel eines jeden Monats wurden für die Analyse verwendet. Die Analyse-Definition von »Gewalt gegen Frauen« folgte der Begriffsbestimmung der Istanbul Konvention. Gewalt gegen Frauen wird dort »[…] als eine Menschenrechtsverletzung und eine Form der Diskriminierung der Frau verstanden und bezeichnet alle Handlungen geschlechtsspezifischer Gewalt, die zu körperlichen, sexuellen, psychischen oder wirtschaftlichen Schäden oder Leiden bei Frauen führen oder führen können, einschließlich der Androhung solcher Handlungen, der Nötigung oder der willkürlichen Freiheitsentziehung, sei es im öffentlichen oder privaten Leben« (Europarat 2011: 5).

Tabelle 1
Qualitative Inhaltsanalyse eines Artikels

Quelle: Eigene Darstellung

Das Frame-Kategoriensystem wurde mit Hilfe der Software MAXQDA für computergestützte, qualitative Daten- und Textanalyse erstellt. Die Aussagen der Akteur*innen wurden kodiert und den vier Frameelementen zugeordnet, um daraus induktiv Framekategorien zu bilden. Die Tabellen 1 und 2 zeigen beispielhaft eine induktive Frame-Kategorienbildung anhand zweier Artikel aus der Süddeutschen Zeitung vom 28. Januar und 29. April 2021 (vgl. dpa 2021a, 2021b).

Ersichtlich wird, dass beispielsweise die Frame-Elemente ›Persönliche Ursache‹ und ›Individuelle Maßnahmen‹ kodiert und der Frame-Kategorie ›Einzelfall-Frame‹ zugeordnet wurden, während für andere Artikel (siehe Tabelle 2) u. a. die Frame-Elemente ›Sozial-gesellschaftliche Ursache‹ und ›Politische Maßnahmen‹ kodiert wurden und sich daraus die induktive Kategorie des ›Geschlechtsspezifischen-Struktur-Frames‹ entwickeln ließ.

Tabelle 2
Qualitative Inhaltsanalyse eines Artikels

Quelle: Eigene Darstellung

Die im ersten Durchlauf gebildeten Kategorien wurden später noch einmal zusammengefasst. Mittels quantitativer Inhaltsanalyse wurden, orientiert an der Studie von Meltzer (2021), zudem Daten gesammelt über die journalistische Darstellungsform, den Anlass der Berichterstattung, ob Betroffene oder Täter im Mittelpunkt stehen und ob es Informationen zu Notrufnummern und Anlaufstellen für Hilfesuchende gibt.

Ergänzend zur qualitativen Frame-Analyse wurden vier offene, problemzentrierte Expert*inneninterviews mit Personen aus den Bereichen Opferhilfe und Täterarbeit geführt. Die Befragten arbeiten im Gewaltschutzzentrum, im Frauenhaus, in der Männerberatung oder engagieren sich in der »Bundesarbeitsgemeinschaft Täterarbeit Häusliche Gewalt e.V.«. Von Interesse war ihre Einschätzung der aktuellen Berichterstattung, wo sie Fortschritte erkennen und wo sie Verbesserungsbedarf sehen. Ausgehend von den Ergebnissen der Expert*inneninterviews sowie der Inhalts- und Framinganalyse steht zur Diskussion, ob und wie der Ansatz des Konstruktiven Journalismus zu einer angemesseneren Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen beitragen kann.

Was bedeutet ›konstruktiv‹ berichten?

Was »konstruktiver« oder auch »lösungsorientierter« Journalismus meint und wie er praktische Anwendung im journalistischen Alltag finden kann, legen verschieden Studien dar (Gyldensted 2011; Haagerup 2015; Beiler/Krüger 2018; Eigenmann 2019; Sauer/Grüner 2019). In den vergangenen Jahren haben US-amerikanische Nachrichtenmedien wie die New York Times und die Washington Post oder auch deutschsprachige Medien wie Die Zeit und Der Spiegel einen Teil ihrer Berichterstattung dem Konzept eines konstruktiven Berichtens gewidmet (vgl. Eigenmann 2019: 15). Beiler und Krüger (2018: 180) sprechen vom Mehrwert des Konstruktiven Journalismus. Er ziele »[…] auf eine Lösung gesellschaftlicher Probleme […] um so zu einer besseren Gesellschaft beizutragen. Durch Berichterstattung werden Bürgerinnen und Bürger über Problemlösungsversuche informiert und damit gleichzeitig ermächtigt, gegebenenfalls selbst zielgerichtet tätig zu werden.« (Beiler/Krüger 2018: 180).

Sie betonen, dass der Konstruktive Journalismus die herkömmliche Art der Berichterstattung nicht abschaffen, sondern vielmehr ergänzen will (ebd.).

Die vorliegende Studie orientiert sich an den Begriffen, die der norwegische Friedens- und Konfliktforscher Johan Galtung eingeführt hat. Er spricht von peace/conflict journalism, den er im Vergleich zum alltäglichen war/violence journalism als weniger realitätsverzerrend beschreibt. Peace/conflict journalism erforscht die tieferen Ursachen von Konflikten, lässt alle involvierten Seiten ebenso wie Friedensinitiativen zu Wort kommen und versucht lösungsorientiert zu berichten (vgl. Galtung 2003: 178). Skeptiker*innen befürchten indes, dass aus lösungsorientiertem bzw. konstruktivem Journalismus Kampagnen- und Aktionsjournalismus wird. Es gehe jedoch eher darum, komplexe Zusammenhänge verständlicher zu machen, Lösungen aufzuzeigen, aber auch neue Perspektiven einzunehmen und damit das Publikum herauszufordern (vgl. Sauer/Grüner 2019: 12).

Frame-Analyse und Expert*inneninterviews

Nach Matthes’ Definition handelt es sich erst dann um einen Frame, »wenn er [der Frame, Anm. d. Verf.] sich über mehrere Artikel hinweg identifizieren lässt« (Matthes 2007: 153). Identifiziert wurden in den 80 analysierten Zeitungsartikeln sechs Frames, wobei drei als dominante Frames in der Berichterstattung angesehen werden, da sie jeweils fast ein Drittel der gesamten kodierten Frames ausmachen. Die dominanten Frames in der Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen sind:

1. Problem-Frame

2. Geschlechtsspezifischer Struktur-Frame

3. Einzelfall-Frame

Bei der Aktivierung des ›Problem-Frames‹ in der Berichterstattung wird Gewalt gegen Frauen zwar als gesamtgesellschaftliches Problem definiert, die Ursache für die Gewalt wird bei diesem Framing meist jedoch nicht eindeutig benannt. Die Hilfe für gewaltbetroffene Frauen (und Kinder, vereinzelt auch für Männer) steht im Mittelpunkt und es werden individuelle wie politische Maßnahmen gefordert.

Der ›geschlechtsspezifische Struktur-Frame‹ umfasst sowohl geschlechtsspezifische als auch strukturelle Gewalt gegen Frauen.. Laut Artikel 3d der Istanbul Konvention bezeichnet geschlechtsspezifische Gewalt »[…] Gewalt, die gegen eine Frau gerichtet ist, weil sie eine Frau ist, oder die Frauen unverhältnismäßig stark betrifft« (Europarat 2011: 5). Diese Gewalt ist eng mit struktureller Gewalt verknüpft. Die strukturelle Gewalt »[…] zieht nicht automatisch die Ausübung direkter Gewalt nach sich. Aber direkte Gewalt gegen Frauen ist immer eingebettet in gesellschaftliche und strukturelle Machtverhältnisse, die Frauen benachteiligen.« (bff o. J.)

Artikel, die diesem Framing zugeordnet wurden, stellen Gewalt gegen Frauen als ein gesamtgesellschaftliches Problem dar, das nicht allein auf der individuellen Ebene zu verorten ist. Die geschlechtsspezifische Komponente der Gewalttaten steht im Mittelpunkt der Berichterstattung; Frauenmorde werden u. a. als Femizide bezeichnet. Die Gewalt wird als Resultat patriarchaler Rollenbilder sowie gesellschaftlicher und struktureller, institutionell verankerter Machtverhältnisse angesehen. Strukturelle Gewalt gegen Frauen wird auf mehreren Ebenen, von ökonomisch bis kulturell, auf verschiedenste Weise in der journalistischen Darstellung thematisiert. Politik und Gesellschaft, nicht das Individuum, werden bei diesem Framing zur Verantwortung gezogen und zum Handeln aufgerufen.

Artikel, die als ›Einzelfall-Frame‹ kodiert wurden, beschreiben Gewalt gegen Frauen zwar als tragisch und sehr negativ, jedoch ausschließlich als tragischen Einzelfall. Gewalt als gesamtgesellschaftliche Problematik wird nicht thematisiert. Die Ursache für die Gewalt gegen Frauen wird größtenteils in persönlichen Problemen des Täters gesehen. Erwähnt werden individuelle Maßnahmen, z. B. Verhaltensänderung, Anklage, Haftstrafe, Einweisung in eine Anstalt etc. zur Bekämpfung dieser gewalttätigen Einzelfälle auf der Ebene des Individuums.

Was die Häufigkeit des Vorkommens der Frames in den analysierten Online-Medien betrifft, zeigt sich, dass bei der österreichischen Tageszeitung Der Standard der ›geschlechtsspezifische Struktur-Frame‹ deutlich überwiegt, gefolgt vom ›Problem-Frame‹ und ›Einzelfall-Frame‹. Bei der Süddeutschen Zeitung sind der ›geschlechtsspezifische Struktur-Frame‹ und der ›Problem-Frame‹ ähnlich stark vertreten, der ›Einzelfall-Frame‹ wurde bei der Süddeutschen Zeitung bei zwei Artikeln kodiert. In der Bild sind der ›Problem-Frame‹ und ›Einzelfall-Frame‹ die dominanten Frame-Kodierungen, gefolgt von Artikeln, in denen der ›geschlechtsspezifische Struktur-Frame‹ vorhanden ist. In der Kronen Zeitung überwiegt mit Abstand der ›Einzelfall-Frame‹, gefolgt vom ›Problem-Frame‹. Der ›Problem-Frame‹ wurde insgesamt, auf alle vier Tageszeitungen bezogen, am häufigsten kodiert, knapp gefolgt vom ›geschlechtsspezifischen Struktur-Frame‹ und dem ›Einzelfall-Frame‹.

Neben der inhaltsanalytischen Frame-Analyse wurden Expert*inneninterviews geführt. Die Expert*innen äußern sich darin zu den gesellschaftlichen Ursachen geschlechtsspezifischer Gewalt, zu Prävention und juristischer Aufarbeitung sowie zur Medienberichterstattung. Von allen Befragten wurde die gegen Frauen stattfindende Gewalt als männliche Beziehungsgewalt definiert. Die Täter sind fast immer Männer und stehen in einer Beziehung zu ihren Opfern. Auch Abhängigkeitsverhältnisse und damit einhergehende ungleiche Machtverhältnisse spielen häufig eine Rolle, so die Expert*innen.

Abbildung 1
Prozentualer Anteil der häufigsten Frames pro Tageszeitung

Quelle: Eigene Darstellung

Befragt zur Berichterstattung über geschlechtsspezifische Gewalttaten kritisieren die Befragten einerseits die Skandalisierung, andererseits die Bagatellisierung. Martin Christandl, Leiter der Männerberatung Mannsbilder Tirol, stellt fest, dass das mediale Interesse vor allem dann groß ist, wenn extreme Gewalt ausgeübt wird. Die ›Normalität‹ bzw. ›Alltäglichkeit‹ dieser Gewalt gegen Frauen komme hingegen in der Berichterstattung zu kurz (vgl. Fleischanderl 2022: 110f.).

Kritisiert wird des Weiteren die Täter-Opfer-Umkehr, die in der Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen immer wieder vorkommt und eine Rechtfertigung der Tat darstellt, indem Opfern die Schuld bzw. eine Mitschuld an dem erfahrenen Leid zugeschrieben wird. Dazu erklärt Michaela Egger, Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrums Niederösterreich: »Wenn ich reinschreibe, sie hatte ja eine Affäre, dann suggeriert das gleichzeitig dem Leser, eh klar, dann muss er ja mal austicken. […] Aber man muss es auf den Punkt bringen. Die Verantwortung für diese Tat trägt derjenige allein, der die Tat begangen hat, egal wie sehr er provoziert worden ist, egal in welcher schlimmen Situation er war, das darf nicht transportiert werden.« (Egger, zit. nach Fleischanderl 2022: 145f.)

Weiters kritisieren die Expert*innen den Mangel an Hintergrundberichterstattung. Die Leiterin des Frauenhauses Tirol, Gabriele Plattner, erklärt, wie wichtig die gesamtgesellschaftliche Kontextualisierung in der Berichterstattung ist: »Wir können nur über Femizide sprechen, wenn wir gleichzeitig auch […] über die ganzen Benachteiligungssituationen sprechen, die es für Frauen in unserer Gesellschaft nach wie vor noch gibt.« (Plattner, zit. nach Fleischanderl 2022: 125) Wenig überraschend bewerteten die Expert*innen Boulevard-Gratiszeitungen wie Österreich oder Heute sehr negativ, die Berichterstattung sogenannter Qualitätsmedien indes positiver.

Insgesamt seien in den letzten Jahren einige positive Entwicklungen erkennbar in der medialen Darstellung: Die Thematik erhalte mehr Aufmerksamkeit, Kontaktadressen von Hilfsorganisationen werden nun in vielen Beiträgen mitgeliefert, sobald über Gewalt gegen Frauen berichtet wird. Das sei eine Form der Gewaltprävention, aber ohne teuere, staatliche Kampagnen, so Martin Christandl (vgl. Fleischanderl 2022: 116).

Zu den Verbesserungsmöglichkeiten in der Berichterstattung bzw. der Frage, wie die mediale Darstellung von Gewalt gegen Frauen ganzheitlich und lösungsorientiert gestaltet werden kann, wurde in den Interviews u. a. ein Journalismus beschrieben, der feministische Positionen vertritt und gesellschaftskritisch ist (vgl. Fleischanderl 2022: 112). Dazu gehört, Geschlechterrollen zu hinterfragen, Abhängigkeiten und bestehende Ungerechtigkeit aufzuzeigen, vor allem aber Gewalt gegen Frauen als Problem darzustellen, das alltäglich ist und Jede*n betreffen kann. Wichtig sei, dass Medienschaffende selbst über die Thematik genug wissen oder aber Expert*innen befragen, um die Komplexität der Gewaltdynamik erfassenen zu können. Nicht die möglichen Motive des Täters sollten im Mittelpunkt der Berichterstattung stehen, sondern die Rahmenbedingungen für Gewalttaten. Hervorgehoben wurde auch die Bedeutung der Präsentation von Vorbildern, Tätern wie Betroffenen, die eine Veränderung zum Positiven durchlebt haben und die Gewaltspirale durchbrechen konnten. Weiters sollte der Journalismus bei der Berichterstattung zu Gewalt gegen Frauen mehr das Opfer ins Zentrum rücken. Andreas Schmiedel, Fachstellenleiter beim Münchner Informationszentrum für Männer (MIM), erklärt, dass es sehr selten im Kern um die Opfer gehe, »[…] weil wir nicht dazu neigen, uns mit der Opferseite zu identifizieren. Das heißt, die Opferseite anzuschauen, ist deutlich unangenehmer als auf die Täterseite zu schauen. […] Und es spiegelt sich aus meiner Sicht auch in der Berichterstattung immer wieder.« (Schmiedel, zit. nach Fleischanderl 2022: 132) In den Interviews wurde der Femizid-Begriff z. T. kritisch kommentiert, da es möglicherweise Verwirrung stiften könnte, wenn seine Definition nicht ausreichend bekannt ist. Eine einfache Sprache und klare Fakten wären in der Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen zu bevorzugen, so die Expert*innen.

Wie kann der Konstruktive Journalismus weiterhelfen?

Die Probleme und Mängel der Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen sind im Zuge der Untersuchung deutlich geworden. Welchen Mehrwert kann nun aber der Ansatz eines Konstruktiven Journalismus für die Medien und damit auch für die Gesellschaft und ihren Umgang mit der Problematik Gewalt gegen Frauen schaffen? Die Fragen von Sauer und Grüner (2019: 12) zur konstruktiven Berichterstattung in der Praxis sollen dabei helfen, die Aussagen der Expert*innen mit den Forderungen des Konstruktiven Journalismus in Beziehung zu setzen. Die drei Fragen behandeln die Themen Fakten, Perspektive und Diskurs.

1. Die Fakten: Überprüfen wir die Relevanzkriterien? Zeigen wir wirklich die Welt, wie sie ist? Tragen wir bei zum Verstehen der Wirklichkeiten? Helfen wir mit Informationen dem gesellschaftlichen Diskurs?

2. Die Perspektive: Wie sehen Lösungen aus? Wen und was braucht es dafür? Wer profitiert, wer verliert? Wie kann es weitergehen? Wer hat schon Erfahrungen? Wer hat Expertise? Und woran erkennen wir das?

3. Der Diskurs: Raus aus den Filterblasen. Wer redet? Wo? Mit wem? Wo fehlt Dialog? Was macht gelingende Kommunikation aus? (Sauer/Grüner 2019: 12)

Diese Fragen sind je nach journalistischer Darstellungsform leichter oder schwerer in den Redaktionsalltag zu integrieren. So unterscheidet sich eine tagesaktuelle Nachricht in Rechercheaufwand und Produktion von einer Reportage oder einem Feature. Handelt es sich um sogenannte »breaking news«, scheint es auf den ersten Blick schwer, die Fragen von Sauer und Grüner zu berücksichtigen. Die Idee einer ganzheitlichen Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen widerspricht dem typischen Ablauf von »breaking news«. Sie sind aktuell, kommen überraschend und liefern zunächst nur wenige Informationen. Für eine Einordnung und mehr Hintergrundberichterstattung fehlt die Zeit in den Redaktionen, vor allem in den elektronischen Medien mit ihren zeitlich getakteten Nachrichten.

Die Studie von Sauer und Grüner zeigt, dass Redaktionen bestimmte Routinen und Leitlinien ganz selbstverständlich in den journalistischen Alltag einbeziehen müssten, um dem Anspruch des Konstruktiven Journalismus gerecht zu werden. Es sollte einen Leitfaden für die Darstellung und Berichterstattung von Gewalt gegen Frauen für die Breaking-News-Situation geben. Ein solcher Leitfaden müsste in Trainings und Fortbildungen mit den Reporter*innen und Redakteur*innen diskutiert werden und bereits in Journalist*innenschulen und Universitäten Teil des Lehrplans sein. Grundsätzlich sollte zunächst auch in einer Breaking-News-Situation überlegt werden: Welche Informationen sind notwendig? Welche verzerren die Wirklichkeit? Welche tragen zum Verständnis bei? Welche Begriffe und Formulierungen können verwendet, welche besser vermieden werden?

Für einen standardisierten Kurztext der Nachrichten wird empfohlen, anstatt oder zusätzlich zu dem von der Polizeimeldung häufig übernommenen Schlusssatz »Das Motiv ist noch unklar« die gesamtgesellschaftliche Tragweite der Gewalt gegen Frauen am Ende der Meldung oder Nachricht anzusprechen. Ein Beispiel: »Dies ist der neunte Fall eines Frauenmordes in diesem Jahr in Deutschland. Durchschnittlich wurden bis jetzt jeden Monat mehr als zwei Frauen getötet, die meisten von ihren (Ex-)Partnern. Gewalt gegen Frauen ist ein gesamtgesellschaftliches Problem.« Ebenso sollte die Tat mit klaren Worten beschrieben werden und der Täter, sofern schon bekannt, eindeutig benannt werden: »Die Frau wurde von ihrem (Ex-)Mann vergewaltigt.« Auch das Erwähnen des Beziehungsstatus kann helfen, die Gewaltdynamik besser einzuordnen und etwaigen Realitätsverzerrungen entgegenzuwirken. Vermutungen über das Tatmotiv anzustellen, sei jedoch eher kontraproduktiv.

Die für die Breaking News formulierten Empfehlungen gelten auch für längere Berichte, Reportagen und Interviews. Aufgrund des geringeren Zeitdrucks sind die Bedingungen für eine umfassende Recherche und ganzheitliche Berichterstattung im Sinne eines konstruktiven Journalismus allerdings sehr viel besser. Grundsätzlich wäre eine regelmäßige Thematisierung der Gewaltproblematik auch ohne konkretes, aktuelles Ereignis wünschenswert. Das würde helfen, Sexismus als strukturelles Problem zu begreifen. Die Ursachen für Gewalt gegen Frauen sollten wissenschaftlich fundiert und kritisch thematisiert, passive Betroffenendarstellungen und selbstrechtfertigende Täter-O-Töne vermieden werden. Daher sind vor allem Expert*innen, die unmittelbar mit den Taten und ihren Folgen befasst sind, geeignete Gesprächspartner*innen. Um lösungsorientiert zu berichten, sollten Handlungsempfehlungen bzw. Lösungsmöglichkeiten und Lösungsansätze (Frage: Was nun?) in die Berichterstattung einbezogen und z. B. gefragt werden: In welchem Land wird Gewalt gegen Frauen erfolgreich bekämpft? Wo ist schon mehr Geschlechterdemokratie vorhanden? Zukunftsorientiert für Betroffene kann eine Berichterstattung sein, die auf Vorbilder setzt, Gewaltaussteiger*innen porträtiert und durch Interviews mit ehemaligen Tätern und Betroffenen gewalthaltige Verhältnisse als veränderbar darstellt. Redaktionen sollten Gewaltprävention unterstützen und auf bestehende Hilfsangebote verweisen.

Diskussion der Ergebnisse

Abschließend ist anzumerken, dass ausgerechnet der meistkodierte Frame dieser Analyse, der ›Problem-Frame‹, nach Ansicht der Verfasserin besonders problematisch und vielleicht sogar noch problematischer als der ›Einzelfall-Frame‹ ist. Im Gegensatz zum ›Problem-Frame‹ werden im ›Einzelfall-Frame‹ meist ganz konkret die Frame-Elemente ›Ursache‹ und ›Maßnahme‹ benannt. Beim ›Einzelfall-Frame‹ ist von einzelnen ›Monstern‹ und der Notwendigkeit ihres ›Wegsperrens‹ die Rede. Es werden bei diesem Framing persönliche Ursachen als Erklärung für die Gewalt und individuelle Maßnahmen als Lösung thematisiert. Auch wenn dieses Framing eine Kontextualisierung der geschlechtsspezifischen Gewalt gegen Frauen komplett vermissen lässt, bietet es einen Lösungsansatz für die Leser*innen. Es stellt sich die Frage: Ist es schlechter die falschen Ursachen eines Problems zu thematisieren als gar keine Ursachen zu benennen?

Der ›Problem-Frame‹ wurde für Artikel kodiert, die zwar Gewalt gegen Frauen als ein Problem definieren, oft auch als gesamtgesellschaftliches Problem, jedoch sehr oft Gründe und Motive oder auch Verantwortlichkeiten von Institutionen und ihren Vertreter*innen ausblenden. Ohne die Ursachen des Problems zu benennen, ist es jedoch schwierig Lösungsansätze zu entwickeln und Handlungsempfehlungen zu formulieren. Genau dies ist aber eine der konkreten Forderungen des Konstruktiven Journalismus. Bei der Süddeutschen Zeitung wie auch der Bild macht der ›Problem-Frame‹ über 40% der jeweils kodierten Frames aus. In der Frame-Analyse hat sich gezeigt, je weniger Frameelemente in der Berichterstattung konkret benannt werden, desto mehr Raum bleibt für verschiedenste Interpretationen über den eigentlichen Ursprung des Problems. Genau das ist beim ›Problem-Frame‹ aber der Fall.

Medien spielen eine entscheidende Rolle beim Sammeln und Auswerten von Daten zu Tötungsdelikten an Frauen. Da es für Femizide keine eigene bundesweite Statistik gibt, hat sich in den letzten Jahren eine Gruppe Freiwilliger zusammengefunden, um diese Daten zu erheben. Dabei stützen sich die Mitarbeitenden des Datenbankprojektes ›Feminizidmap‹ unter anderem auf Medienberichte, die allerdings oft gar nicht stattfinden oder, so die Projektmitarbeiter*innen, z. T. Geschlechterstereotype und Vorurteile der Journalist*innen erkennen lassen (vgl. Feminizidmap 2023: 151ff.). Die Ergebnisse der Frame-Analyse und der Expert*innenbefragung zeigen, dass gesellschaftliche Strukturen und Hintergründe, die Gewalt gegen Frauen fördern, medial häufig nicht thematisiert werden. Die Tatsache, dass Gewalt gegen Frauen im gesamtgesellschaftlichen Kontext auf Geschlechterungerechtigkeit und Sexismus gründet, wird zu wenig thematisiert. Umso wichtiger und dringender wäre daher eine konstruktive und konfliktsensible Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen, sei es in den Nachrichten oder in der Hintergrundberichterstattung.

Über die Autorin

Christina Fleischanderl, M.A., (*1991) hat Germanistik und Medienwissenschaften in Innsbruck und Koblenz studiert und arbeitet als Multimedia-Reporterin. Ihre Masterarbeit, auf der dieser Beitrag beruht, behandelt die Themen Konstruktiver Journalismus und Gewalt gegen Frauen. Kontakt: christinafleischanderl@gmail.com

Literatur

Beiler, Markus; Krüger, Uwe (2018): Mehr Mehrwert durch Konstruktiven Journalismus? Idee des Konzepts und Implikationen zur Steigerung des Public Values von Medien. In: Gonser, Nicole (Hrsg.): Der öffentliche (Mehr-)Wert von Medien. Public Value aus Publikumssicht. Wiesbaden: Springer Fachmedien,
S. 167–191.

Bundeskriminalamt (BKA) (2022): Partnerschaftsgewalt – Kriminalstatistische Auswertung – Berichtsjahr 2021. https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/JahresberichteUndLagebilder/Partnerschaftsgewalt/Partnerschaftsgewalt_2021.html?nn=63476 (29.08.2023)

Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe in Deutschland (bff) (o.J.): Strukturelle Gewalt. In: bff: Frauen gegen Gewalt e. V. https://www.frauen-gegen-gewalt.de/de/infothek/strukturelle-gewalt/merkmale-undtatsachen.html (19.07.2022)

Cuklanz, Lisa M. (1996): Rape on trial: How the mass media construct legal reform and social change. University of Pennsylvania Press.

Deutsche Presse-Agentur (dpa) (2021a): Abgeordnete protestieren gegen Gewalt gegen Frauen. In: Süddeutsche Zeitung vom 29.04.2021. https://www.sueddeutsche.de/politik/hannover-abgeordnete-protestieren-gegen-gewalt-gegen-frauen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210429-99-405080 (11.10.2021)

Deutsche Presse-Agentur (dpa) (2021b): Lange Freiheitsstrafe wegen Totschlags für 39-Jährigen. In: Süddeutsche Zeitung vom 28.01.2021. https://www.sueddeutsche.de/panorama/kriminalitaet-dresden-lange-freiheitsstrafe-wegen-totschlags-fuer-39-jaehrigen-dpa.urnnewsml-dpa-com-20090101-210128-99-212288 (11.10.2021)

Eigenmann, Dominique (2019): Warum Leser Lösungen wollen (und nicht nur Probleme). In: Christian Sauer, Ulf Grüner (Hrsg.): Kritisch-konstruktiver Journalismus: Impulse für Redaktionen. 2. Bd., 3. Aufl., Norderstedt: Books on Demand, S. 14–17.

Entman, Robert M. (1993): Framing: Towards clarification of a fractured paradigm. In: Journal of Communication, 43. Jg., Nr. 4, S. 51–58. https://doi.org/10.1111/j.1460- 2466.1993.tb01304.x (24.06.2021)

Europarat (2011): Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt und erläuternder Bericht. https://rm.coe.int/1680462535 (15.08.2023)

Feminizidmap (2023): Das Datenbankprojekt Feminizidmap. In: Feministische Studien, 41. Jg., Nr. 1, S. 151–155. https://doi.org/10.1515/fs-2023-0011 (03.02.2024)

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Zitationsvorschlag

Christina Fleischanderl: Gewalt gegen Frauen – Eine konstruktive Annäherung. Wie durch Konstruktiven Journalismus eine verantwortungsvolle Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen erreicht werden kann. In: Journalistik. Zeitschrift für Journalismusforschung, 2, 2024, 7. Jg., S. 161-176. DOI: 10.1453/2569-152X-22024-14212-de

ISSN

2569-152X

DOI

https://doi.org/10.1453/2569-152X-22024-14212-de

Erste Online-Veröffentlichung

August 2024