Gegenerzählungen für »Selberdenker« Ein Versuch der Einordnung von »Alternativmedien« im konservativen Spektrum

Von Luis Paulitsch

Abstract: Im digitalen Raum haben »Alternativmedien« für die extreme Rechte an Bedeutung gewonnen. Daneben lässt sich in den vergangenen Jahren eine Zunahme ähnlicher Plattformen beobachten, die tendenziell dem rechtskonservativen Spektrum zugeordnet werden. Derartige Medienprojekte vertreten zwar alternative Positionen, allerdings erweist sich ihr Verhältnis zum kritisierten »Mainstream« als deutlich ambivalenter. In diesem Essay werden mehrere Alleinstellungsmerkmale aufgezeigt, die eine Abgrenzung rechtskonservativer von anderen »Alternativmedien« erlauben. Als Beispiele hierfür dienen die Publikationen Tichys Einblick, eXXpress und NIUS.

Keywords: Alternativmedien, Rechtskonservatismus, Rechtspopulismus, Gegenöffentlichkeiten, Österreich, Deutschland

Seit den 2010er-Jahren erleben wir eine Gründungswelle an »Alternativmedien« im Internet. Neben der Digitalisierung spielen dabei auch gesellschaftliche Wendepunkte eine Rolle, wie etwa die »Flüchtlingskrise« 2015/16 oder COVID-19. »Alternativmedien« dienen speziell Populist:innen als ein wesentliches Mittel, um in digitalen Echokammern eine Erzählung abseits der etablierten Nachrichtenmedien zu schaffen (vgl. Russ-Mohl 2017: 216). So kam der Website Breitbart News im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 eine gewichtige Rolle beim Sieg Donald Trumps zu. In dieser Zeit gewannen auch im deutschsprachigen Raum einschlägige Medien an Reichweite, wie etwa Compact[1] (Deutschland), Uncut-News (Schweiz) oder der Wochenblick (Österreich) (vgl. Schwaiger 2021: 192).

Der Begriff »Alternativmedium« hat seither einen gewissen Bedeutungswandel erfahren: In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verstanden sich beispielsweise lokale Stadtzeitungen oder freie Radiosender bewusst als Gegenöffentlichkeit. Ab der Jahrtausendwende beanspruchte die politische Rechte den Begriff zunehmend für sich (vgl. Hooffacker 2020: 252f.). Heute wird »Alternativmedien« meist eine Nähe zu rechtspopulistischen bis rechtsextremen Parteien zugeschrieben, sei es zur Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) oder zur Alternative für Deutschland (AfD). In jüngerer Vergangenheit lassen sich allerdings weitere »Alternativmedien« beobachten, die stärkere Verbindungen ins konservative Milieu pflegen (vgl. Bartlau/Posselt 2023). Der Autor hält eine Abgrenzung rechtskonservativer von anderen (rechten) »Alternativmedien« für sinnvoll, zumal diese in der politischen Öffentlichkeit eine besondere Stellung einnehmen.

»Leuchtturm-Alternativmedien«

In Deutschland und Österreich hat sich ein breites Spektrum an rechten »Alternativmedien« gebildet, deren inhaltliche Schwerpunkte und Strategien durchaus divergieren. Einen guten Überblick bietet eine Studie von Lisa Schwaiger, die 178 alternative Nachrichtseiten im DACH-Raum netzwerkanalytisch erfasst (Zeitraum: Oktober 2018 bis August 2019). Schwaiger differenziert zwischen vier Typen von »Alternativmedien«, darunter die Aufdecker der Mainstreamlügen. Dieser Typ inszeniert sich als unabhängiger »Media-Watchdog«, der die vermeintlichen Unwahrheiten des medialen und politischen Establishments aufzudecken vermag. Kritiker:innen bringen die betreffenden Medien dagegen oft mit Desinformation und Rechtspopulismus in Verbindung (vgl. Schwaiger 2022: 145ff.).

Unter den Aufdeckern der Mainstreamlügen erkennt Schwaiger einzelne Publikationen, die zwar alternative Positionen vertreten, den per Selbstdefinition kritisierten »Mainstream« aber durchaus erreicht haben, etwa durch eine professionelle Optik oder vergleichsweise höhere Reichweiten. Da jene Publikationen deutlich schwieriger von traditionellen Nachrichtenmedien zu unterscheiden sind, gelten sie als »Leuchtturm-Alternativmedien« (vgl. Schwaiger 2022: 202). Hier lassen sich drei einschlägige Projekte anführen, die näher betrachtet werden sollen: eXXpress (Österreich), Tichys Einblick und NIUS (beide Deutschland). Sie alle positionieren sich im Sinne des oben beschriebenen Typs als Gegengewicht zum vorherrschenden »Mainstream«.[2] Zudem werden gerade jene drei Player seit geraumer Zeit heftig kritisiert, u. a. wegen fehlender Ausgewogenheit bzw. Kampagnenjournalismus (vgl. z. B. Wolff 2015; Esslinger 2018; Fidler 2023: 184f.; Wienand 2024a; Tóth 2024).

Es stellt sich die Frage nach der ideologischen Ausrichtung der genannten »Leuchtturm-Alternativmedien«. Die Etikettierung »rechtspopulistisch« läge zwar nahe, ist wegen der Umstrittenheit des Populismusbegriffs aber nicht unbedingt zielführend (vgl. dazu Müller 2016: 25ff.). Zunächst ergeben sich bei Tichys Einblick, eXXpress und NIUS inhaltlich große Schnittmengen mit Parteien wie der AfD oder der FPÖ, insbesondere bei den Themen Migration, Klimaschutz und der »Woke-Ideologie«. Allerdings werden diesbezügliche Feindbilder mittlerweile auch von (gemäßigt) konservativen Parteien bedient (vgl. Biebricher 2023: 570ff.). Außerdem scheint man bei rechtsextremen Akteur:innen wie der »Identitären Bewegung« tendenziell um neutrale Distanz bemüht, worin ein wesentlicher Unterschied zu vielen FPÖ- und AfD-nahen »Alternativmedien« liegt (vgl. Bruns/Glösel/Strobl 2018: 159ff.; Weidinger 2021: 255f.). Nach der Definition von Richard Stöss[3] erscheint daher – in Einklang mit der Bewertung entsprechender Parteien – die Einordnung als rechtskonservative »Alternativmedien« passend (vgl. auch Meisner 2023).

Konservativer Aktivismus?

Bei der Einordnung als rechtskonservatives »Alternativmedium« hilft auch ein Blick auf dessen Eigentümer:innen: Tichys Einblick wurde 2014 vom ehemaligen Wirtschaftswoche-Chefredakteur Roland Tichy gegründet. Speziell in seiner Anfangsphase dürfte das »liberal-konservative Meinungsmagazin« hauptsächlich von Tichy selbst finanziert worden sein, der über viele Jahre als führender Akteur wirtschaftsliberaler Netzwerke galt (z. B. ehemaliger Vorstandsvorsitz der CDU-nahen Ludwig-Erhard-Stiftung; vgl. Demmel 2021: 54). Mehrheitsgesellschafterin des 2021 gegründeten eXXpress ist die Juristin Eva Schütz, zuvor stellvertretende Kabinettschefin im ÖVP-geführten Finanzministerium; ihr Ehemann war außerdem ein ÖVP-Großspender (vgl. Fidler 2023: 183f.). NIUS wird vom deutschen Informatiker und Unternehmer Frank Gotthardt finanziert, der u. a. Ehrenvorsitzender des CDU-Wirtschaftsrats in Rheinland-Pfalz ist (vgl. Wienand 2024b).[4]

Bei den genannten Finanziers zeigt sich somit eine Gemeinsamkeit: Sie alle pfleg(t)en ein gewisses Naheverhältnis zu konservativen Parteien bzw. Institutionen. Was motiviert Personen, die an sich im bürgerlichen Establishment verwurzelt sind, ein polarisierendes »Alternativmedium« zu gründen? Gegenüber der Öffentlichkeit geben die Akteur:innen bislang an, dass ihnen die deutschsprachige Medienlandschaft nicht vielfältig bzw. politisch ausgewogen genug erscheine (vgl. Mittelstaedt 2024; Wienand 2024b; Messner 2024: 14ff.). Ob dabei auch eigene (ökonomische) Interessen verfolgt werden, lässt sich nicht zweifelsfrei beurteilen. Am ehesten kann das Betreiben eines »Krawallportals« als eine aktivistische Spielart des Konservatismus gedeutet werden, die den Bruch bisheriger (hier: medienethischer) Konventionen anstrebt (vgl. dazu Biebricher 2023: 50f.).[5] Die Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl sieht darin Ausdruck eines radikalisierten Konservatismus, der u. a. auch einen »Kampf gegen das etablierte Mediensystem« führe (vgl. Strobl 2021: 112; 121f.).

Professionelle Journalist:innen

Ein gewichtiger Unterschied zu vielen anderen »Alternativmedien« besteht in der redaktionellen Besetzung der hier untersuchten Projekte. Frühere alternative Medien waren u. a. durch den Umstand gekennzeichnet, dass ihre Inhalte von Protestgruppen, Amateur:innen oder Laienjournalist:innen produziert wurden (vgl. Atton 2011: 15ff.; Hooffacker 2020: 252). Dieses Kriterium mag bei einigen Rechtsaußen-Periodika weiterhin zutreffen. So setz(t)en sich etwa die Redaktionen von FPÖ-nahen »Alternativmedien« vorwiegend aus politischen Aktivist:innen und (früheren) FPÖ-Funktionär:innen zusammen (vgl. Goetz 2021: 40ff.).

Demgegenüber fällt auf, dass Tichys Einblick, eXXpress und NIUS allesamt von (ehemals) etablierten Journalisten angeführt werden bzw. wurden. Sie alle kennzeichnet ein gewisser »Dämpfer« in ihrer journalistischen Laufbahn: Chefredakteur von Tichys Einblick ist von Beginn an Roland Tichy, der bei der Wirtschaftswoche zuvor offenbar gegen seinen Willen abberufen wurde (vgl. Wiegand 2014: 10f.). Chefredakteur des eXXpress war von 2021 bis 2024 der Boulevardjournalist Richard Schmitt, der nach Veröffentlichung des »Ibiza-Videos« die Kronen Zeitung verlassen musste (vgl. Fidler 2023: 182f.). Und bei NIUS ist der ehemalige Bild-Chefredakteur Julian Reichelt geschäftsführender Direktor und zugleich wohl bekanntester Redakteur. Reichelt wurde 2021 bei Bild entlassen, nachdem Machtmissbrauchsvorwürfe gegen ihn publik geworden waren (vgl. Weidemann/Hanfeld 2021).

In ihrem Selbstverständnis dürften Tichy, Schmitt und Reichelt sich zwar weiterhin als Journalisten begreifen, die mit ihrer Arbeit jedoch gegen die vermeintliche »Gleichförmigkeit«[6] ihrer Berufsgruppe ankämpfen wollen.[7] Die Publizisten erinnern dabei an den von Oliver Nachtwey erforschten Typ der autoritären Innovatoren, die sich u. a. von liberalen Eliten an den Rand gedrängt sehen und hierauf mit »institutionell-subversivem« Verhalten reagieren (vgl. Nachtwey/Heumann 2019: 441ff.). Auffallend ist zudem die provokante, bisweilen aggressive Rhetorik, derer sich Tichy, Schmitt und Reichelt bei öffentlichen Auftritten bedienen; in dem Zusammenhang ist auch auf den von Wilhelm Heitmeyer geprägten Begriff der rohen Bürgerlichkeit[8] hinzuweisen (Heitmeyer 2018: 310).

Unterstützung durch Parteien

Eine Besonderheit besteht schließlich im Verhältnis der Politik zu den hier untersuchten Playern. Hier zeigt sich ein weiterer Unterschied zu den »Alternativmedien« der extremen Rechten: Abseits von FPÖ und AfD lassen die anderen Parteien bislang kaum Bereitschaft erkennen, derartige Publikationen in irgendeiner Weise zu unterstützen, etwa durch Werbeschaltungen oder Interviews.[9] Bei rechtskonservativen »Alternativmedien« hingegen zeigen Politiker:innen aus verschiedenen Lagern deutlich weniger Berührungsängste. Im Sinne eines »Leuchtturm-Alternativmediums« wird dabei auch die Annäherung an den eigentlich kritisierten »Mainstream« deutlich:

So erhielt der eXXpress im vergangenen Jahr öffentliche Gelder durch Werbeinserate von ÖVP-geführten Ministerien (vgl. Winter/Leibetseder 2023). Außerdem sind es neben der FPÖ vor allem Vertreter:innen der ÖVP, die im Fernsehstudio des eXXpress regelmäßig Interviews geben (vgl. Knittelfelder 2021: 13). Ebenso treten bei NIUS inzwischen zahlreiche namhafte Politiker:innen auf, insbesondere aus der CDU, z. B. im Talkformat »Schuler! Fragen, was ist« (vgl. Rosenkranz 2024). Und auch bei Tichys Einblick kamen von Beginn an unterschiedliche politische Akteur:innen prominent zu Wort, etwa in Form von (Gast-)Kolumnen[10] oder auf dem dazugehörigen Videokanal.[11]

Dennoch scheint es bei vielen Politiker:innen nach wie vor eine Zurückhaltung bzw. Abneigung gegenüber den hier untersuchten »Alternativmedien« zu geben. Mit wenigen Ausnahmen sind vor allem Vertreter:innen linksliberaler Parteien bei Tichys Einblick, eXXpress und NIUS so gut wie nie präsent. Dies dürfte auch mit der Blattlinie der betreffenden Publikationen zusammenhängen: Einerseits ist ein gewisses Wohlwollen gegenüber rechtspopulistischen Akteur:innen erkennbar, beispielsweise gegenüber Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orbán oder dem WerteUnion-Vorsitzenden Hans-Georg Maaßen. Anderseits zeigt sich in der Berichterstattung ein nahezu frenetischer Kampagnenjournalismus gegen die Grünen bzw. deren Positionen (vgl. z. B. Demmel 2021: 10; Wienand 2024a). Es überrascht daher nicht, dass sich die Auftritte von Politiker:innen bei Tichys Einblick, eXXpress und NIUS vorwiegend auf das konservative bis rechte Spektrum beschränken.

Ausblick

Die bisherige Erfolgsbilanz rechtskonservativer »Alternativmedien« im deutschsprachigen Raum erweist sich als durchwachsen. Ende 2023 wurde etwa bekannt, dass der eXXpress hoch verschuldet ist und sämtliche Rücklagen auflösen musste (vgl. Mark/Schmid 2023). Dieser Umstand mag in erster Linie damit zusammenhängen, dass um einen Leser:innenmarkt gebuhlt wird, den andere rechte »Alternativmedien« bereits besetzen (vgl. Bartlau/Posselt 2023). Daneben droht mit der Finanzierung eines rechtskonservativen »Krawallportals« nach wie vor ein gewisser Reputationsschaden, wie sich aktuell am Beispiel von Frank Gotthardt zeigt (vgl. Hartmann 2024). Vorerst bleibt offen, ob Tichys Einblick, eXXpress und NIUS langfristig eine Integration in die zivilgesellschaftliche Öffentlichkeit gelingt (vgl. dazu Hooffacker 2020: 259).

Der künftige Erfolg rechtskonservativer »Alternativmedien« könnte auch davon abhängen, in welchem Ausmaß politische Akteur:innen zu deren Akzeptanz beitragen. Trotz scharfer Kritik von Expert:innen aufgrund der tendenziösen Berichterstattung zeigen viele Politiker:innen bislang keine Bedenken, mit den hier untersuchten »Alternativmedien« weiter zu kooperieren. Dies überrascht insofern, als gerade Politiker:innen eine tragende Rolle dabei zukommt, einem Medium über die Zielgruppe hinaus Aufmerksamkeit zu verschaffen. Vor diesem Hintergrund wird in der Öffentlichkeit mittlerweile intensiver darüber diskutiert, ob politische Akteur:innen bei einem Medium wie NIUS auftreten sollten bzw. dadurch medienethisch bedenkliche Methoden salonfähig gemacht werden (vgl. zuletzt Niggemeier 2024).

Über den Autor

Mag. Luis Paulitsch, MA ist Jurist, Zeithistoriker und Medienethiker aus Wien. Er war über viele Jahre Referent des Österreichischen Presserats. Seit 2024 hilft Paulitsch beim Aufbau der DATUM STIFTUNG für Journalismus und Demokratie.

Literatur

Atton, Chris (2011): Alternative Media. In: Downing, John (Hrsg.): Encyclopedia of Social Movement Media. Thousand Oaks: Sage, S. 16-20.

Bartlau, Christian; Posselt, Timo (2023): Achtung, die Älpler! In: Zeit Online, zuletzt aktualisiert 11.12.2023. https://www.zeit.de/2023/52/roger-koeppel-weltwoche-rechte-medien-oesterreich-schweiz (31.3.2024)

Biebricher, Thomas (2023): Mitte/Rechts. Die internationale Krise des Konservatismus. Berlin: Suhrkamp.

Bruns, Julian; Glösel, Kathrin; Strobl, Natascha (20184): Die Identitären. Handbuch zur Jugendbewegung der Neuen Rechten in Europa. Münster: Unrast.

Demmel, Hans (2021): Anderswelt. Ein Selbstversuch mit rechten Medien, begleitet von Friedrich Küppersbusch. München: Antje Kunstmann.

Esslinger, Detlef (2018): Um keinen Preis auf einer Bühne mit Tichy stehen. In: Sueddeutsche.de, 16.7.2018. https://www.sueddeutsche.de/medien/eklat-um-preisvergabe-um-keinen-preis-auf-einer-buehne-mit-tichy-stehen-1.4056502 (31.3.2024)

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Fidler, Harald (2024): Julian Reichelts »Nius« steigt bei Wiener »Exxpress« ein. In: Standard Online, 22.5.2024, https://www.derstandard.at/story/3000000221186/julian-reichelts-nius-steigt-bei-wiener-exxpress-ein (23.5.2024)

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Mark, Oliver; Schmid, Fabian (2023): Exxpressfahrt in die roten Zahlen. In: Standard Online, 4.11.2023. https://www.derstandard.at/story/3000000193696/exxpressfahrt-in-die-roten-zahlen (26.5.2024)

Meisner, Matthias (2023): Verkehrte Parallelmedienwelt. In: Journalist 1+2/2023, S. 48-52.

Messner, Wolfgang (2024): »Du musst zum Konflikt bereit sein«. In: Wirtschaftsjournalist:in 2/24, S. 14-16.

Mittelstaedt, Katharina (2024): Die nette Frau Krawall: Wer ist Exxpress-Herausgeberin Eva Schütz? In: Standard Online, 23.3.2024. https://www.derstandard.at/story/3000000212958/die-nette-frau-krawall-wer-ist-exxpress-herausgeberin-eva-schuetz (23.5.2024)

MTI (2023): Medien sollen nicht belehren, sondern informieren. In: Ungarn Heute, 27.1.2023. https://ungarnheute.hu/news/medien-sollen-nicht-belehren-sondern-informieren-79890/ (23.5.2024)

Müller, Jan-Werner (2016): Was ist Populismus? Ein Essay. Berlin: Suhrkamp.

Nachtwey, Oliver; Heumann, Maurits (2019): Regressive Rebellen und autoritäre Innovatoren: Typen des neuen Autoritarismus. In: Dörre, Klaus; Rosa, Hartmut; Becker, Karina; Bose, Sophie; Seyd, Benjamin (Hrsg.): Große Transformation? Zur Zukunft moderner Gesellschaften. Wiesbaden: Springer VS, S. 435-453.

Niggemeier, Stefan (2024): »Nius« produziert nicht Journalismus, sondern Wut – ohne Rücksicht auf Verluste. In: Übermedien, 1.3.2024. https://uebermedien.de/92901/nius-produziert-nicht-journalismus-sondern-wut-ohne-ruecksicht-auf-verluste/ (31.3.2024)

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Russ-Mohl, Stephan (2017): Die informierte Gesellschaft und ihre Feinde. Warum die Digitalisierung unsere Demokratie gefährdet. Köln: Herbert von Halem.

Schwaiger, Lisa (2021): Gegen den Mainstream: Eliten- und Medienkritik in digitalen Öffentlichkeiten. In: Hahn; Kornelia; Langenohl, Andreas (Hrsg.): Protestkommunikation: Konflikte um die Legitimität politischer Öffentlichkeit. Wiesbaden: Springer Fachmedien, S. 191-212.

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Stöss, Richard (2013): Der rechte Rand des Parteiensystems. In: Niedermayer, Oskar (Hrsg.): Handbuch Parteienforschung, Wiesbaden: Springer Fachmedien.

Strobl, Natascha (2021): Radikalisierter Konservatismus. Eine Analyse. Berlin: Suhrkamp.

Tóth, Barbara (2024): Die Treibjagd rechter Krawallportale auf eine Journalistin. In: Falter.at, 13.2.2024. https://www.falter.at/zeitung/20240213/die-treibjagd-rechter-krawallportale-auf-eine-journalistin (31.3.2024)

Weidemann, Axel; Hanfeld, Michael (2021): Sex, Lügen und ein achtkantiger Rauswurf. In: FAZ.net, zuletzt aktualisiert am 18.10.2021. https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/julian-reichelt-warum-springer-den-bild-chefredakteur-entlassen-hat-17591421.html (31.3.2024)

Weidinger, Bernhard (2021): Medien von heute für eine Zukunft von gestern. Ein publizistisches Panorama des österreichischen Rechtsextremismus. In: Schindler, Christine (Hrsg., im Auftrag des DÖW): Jahrbuch 2021. Verfolgung und Ahndung. Wien: Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, S. 255-267.

Wiegand, Markus (2014): »WirtschaftsWoche«: Warum Tichy gefeuert wurde, obwohl Meckel nichts kann. In: Wirtschaftsjournalist 2/2014, S. 10-12.

Wienand, Lars (2024a): Medienaufsicht nimmt sich Reichelts neues Portal vor. In: T-Online, zuletzt aktualisiert am 14.2.2024. https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_100340918/julian-reichelt-medienaufsicht-prueft-nius-ex-bild-chef-befoerdert.html (31.3.2024)

Wienand, Lars (2024b): Jetzt bricht Reichelts Milliardär sein Schweigen. In: T-Online, 16.2.2024. https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_100345120/portal-nius-was-julian-reichelt-mit-milliardaer-frank-gotthardt-plant.html (31.3.2024)

Winter, Jakob; Leibetseder, Lena (2023): Auch Bundeskanzleramt und Finanzministerium werben im »Exxpress«. In: Profil Online, 22.6.2023. https://www.profil.at/oesterreich/auch-bundeskanzleramt-und-finanzministerium-werben-im-exxpress/402496297 (31.3.2024)

Wolff, Tim: Blattkritik (2015): Tim Wolff, Chefredakteur »Titanic«, über »Tichys Einblick«. In: Turi2, 1.11.2015. https://www.turi2.de/allgemein/blattkritik-tim-wolff-chefredakteur-titanic-ueber-tichys-einblick/ (31.3.2024)

Fussnoten

1 Compact wurde am 16. Juli 2024 durch das deutsche Bundesinnenministerium verboten.

2 In der Selbstbeschreibung richtet sich Tichys Einblick an ein Publikum, das »die Nase voll hat vom bevormundenden Mainstream-Journalismus« und »selber denkt«; der eXXpress wendet sich ebenfalls an »Selberdenker« und NIUS als »Stimme der Mehrheit« gegen die »Handelnden, (…) die Bürger gängeln oder gar zum Gleichschritt zwingen«.

3 Einsatz für die »Stärkung von konservativen Werten, für einen starken Staat, für Ruhe, Ordnung und Sicherheit« sowie für eine Eindämmung von progressiven gesellschaftspolitischen Entwicklungen (z. B. Multikulturalismus, europäische Integration), jedoch u. a. »keinerlei Affinitäten zum völkischen Nationalismus« (Stöss 2013: 578).

4 Im Mai 2024 wurde zudem bekannt, dass sich das Unternehmen hinter NIUS mit 25 Prozent am eXXpress beteiligt (vgl. Fidler 2024).

5 Vgl. dazu auch ein Interview mit Julian Reichelt (NIUS), wonach die Sprache »auch in rechten Medien komplett links« sei, die man mit einer neuen Medienmarke »komplett über Bord werfen (…) in die Luft jagen muss« (Min 7:35), abrufbar unter https://www.youtube.com/watch?v=yJxHODcx3hY (20.05.2024).

6 Tichy sprach bei einem Kongress der Libertatem Stiftung von einer »Gleichförmigkeit der Berichterstattung (…), weil die Journalisten gleichförmig denken und sich ständig gegenseitig bestätigen« (1:02), abrufbar unter https://www.youtube.com/watch?v=KnES4in_yVk&t=3757s (23.5.2024).

7 Vgl. auch Schmitt bei einer Konferenz des Orbán-nahen Mathias Corvinus Collegium, wonach die heutigen »Mainstream-Medien« den Menschen einbläuen würden, »dass sie für Woke, Gender und Einwanderung sein sollen« (zit. n. MTI 2023).

8 Dieser sozialen Kategorie entsprechend befänden sich unter einer dünnen Schicht zivilisiert-vornehmer Umgangsformen autoritäre Haltungen, die »meist in Form einer rabiater werdenden Rhetorik« sichtbar würden.

9 Beispielsweise führten (versehentliche) Interviews von ÖVP- und SPÖ-Politiker:innen mit dem rechtsextremen Magazin Info-DIREKT im Nachhinein zu öffentlichen Entschuldigungen (vgl. Kapeller 2019).

10 Z. B. der FDP-Politiker Frank Schäffler oder die ehemalige CDU-Familienministerin Kristina Schröder.

11 Seit 2024 ist etwa der langjährige Linken-Politiker Diether Dehm gemeinsam mit Roland Tichy Gastgeber des Talkformats »Streit-Bar«.


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Zitationsvorschlag

Luis Paulitsch: Gegenerzählungen für »Selberdenker«. Ein Versuch der Einordnung von »Alternativmedien« im konservativen Spektrum. In: Journalistik. Zeitschrift für Journalismusforschung, 2, 2024, 7. Jg., S. 211-219. DOI: 10.1453/2569-152X-22024-14220-de

ISSN

2569-152X

DOI

https://doi.org/10.1453/2569-152X-22024-14220-de

Erste Online-Veröffentlichung

August 2024