»Die Weltgeschichte kümmert sich zu wenig um Sonnenstrahlen« Die politische und soziale Dimension im journalistischen Werk von Joseph Roth

von Petra Herczeg / Joseph Roth (1894 bis 1939) war nicht nur einer der bedeutendsten Erzähler des 20. Jahrhunderts, der mit Werken wie »Hiob« und »Radetzkymarsch« einem großen Publikum bekannt wurde und dessen literarische Werke auch verfilmt wurden. Er hat ein ebenso umfangreiches journalistisches Schaffen hinterlassen. Sowohl seine literarischen als auch seine journalistischen Tätigkeiten sind von präzisen Beobachtungen und einem soziologischen Blick auf Mensch und Gesellschaft geprägt. In diesem Beitrag wird das journalistische Werk von Joseph Roth analysiert, vor allem sein journalistisches Wirken gegen den aufkommenden Nationalsozialismus, sowie seine Aktualität für den Journalismus heute diskutiert.

Die Erfindung der Journalistik in der DDR Ein Beitrag zur Fachgeschichte der Nachkriegszeit

von Michael Meyen / Dieser Beitrag fragt am Beispiel der Journalistik in der frühen DDR nach dem Zusammenspiel von Politik, Medienpraxis und Wissenschaft. Welchen Einfluss haben die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und die Anforderungen der Redaktionen auf Forschung und Lehre? Gestützt auf die Feldtheorie Bourdieus sowie auf Akten, Zeitzeugen und Veröffentlichungen der Ausbildungseinrichtung in Leipzig wird gezeigt, dass die Logik des wissenschaftlichen Feldes und das dort entwickelte Know-how Eingriffe der herrschenden Partei gebrochen haben. Weiterlesen

Nachrichten im Hochformat Wie kann das Story-Format auf Social-Media-Kanälen journalistisch genutzt werden?

von Theresa Möckel / Für welche journalistischen Anlässe eignet sich die Story auf Social-Media-Plattformen? Was erwarten die zumeist jungen Nutzer von einer Story? Der Beitrag zeigt auf, was die Story bei narrativen und journalistischen Formaten bietet. Die Autorin hat nachrichtliche Storys analysiert, eine Muster-Story erstellt und einer ausgewählten Zielgruppe vorgelegt sowie per Online-Umfrage evaluiert. Auf der Basis dieser Umfrage erarbeitet sie eine Handreichung für den Einsatz der Story im Journalismus. Weiterlesen

Zwischen Information, Dramatisierung und Unterhaltung Eine Analyse zum Rollenbild und Selbstverständnis im Boulevardjournalismus

von Jonas Schützeneder / Schmierfink oder Unterhalter? Meisterliche Recherche oder Panikmache? Der Boulevardjournalismus und seine Akteure leben von der inhaltlichen Zuspitzung und einer Emotionalisierung von Themen. Dafür werden sie regelmäßig kritisiert, trotzdem erreichen ihre Produkte einen Großteil der Bevölkerung. Der Balanceakt zwischen Information, Dramatisierung und Unterhaltung ist ein eigenes Forschungsfeld, wobei aber oft die Sicht der Beteiligten vernachlässigt wird. Wie sehen die Akteure selbst ihre Rolle? Eine qualitative Befragung von 14 deutschen Boulevardjournalisten zeigt, dass sich Boulevard und Sensibilität aus Sicht der Befragten nicht ausschließen und die Digitalisierung neue Möglichkeiten und Herausforderungen mit sich bringt. Weiterlesen

Ideologische Repräsentation der US-Präsidentschaftskandidaten in den Leitartikeln englischer Online-Zeitungen in Russland Eine kritische Diskursanalyse

von Swetlana Maschinez / Diese Studie untersucht die ideologische Repräsentation der US-Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump in den Leitartikeln der drei englischsprachigen Online-Zeitungen in Russland: Sputnik International, Russland Beyond the Headlines und The Moscow Times. Mit Hilfe von Jägers Ansatz der kritischen Diskursanalyse, van Leeuwens Modells der Repräsentation sozialer Akteure, sowie van Dijks Konzept des ideologischen Quadrats, konnten mehrere Taktiken identifiziert werden, die die öffentliche Meinung über die Kandidaten beeinflussen sollten. Die Ergebnisse zeigen, dass die staatsnahen Medien eine zunehmend positive Einstellung gegenüber Donald Trump vertraten, während sie Hillary Clinton in ihrer Berichterstattung eher negativ darstellten. Weiterlesen

Bürgerreporter: zwischen Partizipation und professioneller Redaktion Formate des Bürgerjournalismus im Lokalfernsehen

von Gabriele Hooffacker / Unter welchen Bedingungen kann Partizipation im Lokalfernsehen gelingen? Was motiviert Bürgerreporter, was erwarten die Redaktionen? Welche Formate eignen sich dafür? Mehrere Forschungsprojekte der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Leipzig haben sich mit der Einbeziehung von Bürgerreportern im Lokalfernsehen befasst. Aus den Ergebnissen lassen sich Faktoren für das Gelingen partizipativer Formate im Lokalfernsehen ableiten. Weiterlesen

Am Anfang des Journalismus war das Berufsethos Daniel Defoe über Öffentlichkeit, Pressefreiheit und ihre Grenzen[1]

von Horst Pöttker / Daniel Defoe (1660 – 1731) hat nicht nur den Roman Robinson Crusoe geschrieben, ein Buch mit einer der höchsten Auflagen in der Weltliteratur. Er war auch Herausgeber und Verfasser von Englands erster politischer Zeitung The Review, die zwischen 1704 und 1713 dreimal in der Woche erschien. Defoe berichtete darin nicht nur über den damaligen Krieg in Frankreich, er schrieb für die Review auch, was man Theoriebeiträge nennen kann, in denen er sein Selbstverständnis und sein Berufsethos als Journalist offenlegte. Der Aufsatz befasst sich anhand einiger dieser Artikel mit Defoes Ideen von diversen Aspekten des Begriffs Öffentlichkeit sowie von Pressefreiheit und ihren notwendigen Grenzen. Weiterlesen

Newsgames im Journalismus Haben sie Potenzial? Was sagen die Nutzer?

von Cornelia Wolf & Alexander Godulla / Etablierte Medienorganisationen stellt der digitale Wandel noch immer vor große Herausforderungen. Altersgruppen, die durch multioptionale Endgeräte wie Smartphones oder Tablet-PCs sozialisiert werden, entwickeln auch neue Erwartungen an die formale und inhaltliche Gestaltung von journalistischen Angeboten. Es verwundert daher nicht, dass sich Medienorganisationen in einem der lukrativsten Märkte der Welt umsehen: Seit einigen Jahren publizieren sie auch Newsgames unter ihrer Marke. Diese hybride Form zwischen Journalismus und Spielen offeriert hohe Selektivität und ermöglicht es gleichzeitig aktuelle oder aktualisierte Ereignisse sowie dahinter liegende Prozesse erlebbar zu machen. Dieses neue Konvergenzfeld hat bisher in der Journalismusforschung wenig systematische Beachtung gefunden. Weiterlesen…

Wie wirkt Konstruktiver Journalismus? Ein neues Berichterstattungsmuster auf dem Prüfstand

von Klaus Meier / Der Konstruktive Journalismus will nicht nur Probleme und Missstände darstellen, sondern auch den Blick in die Zukunft richten und Lösungsansätzen und Handlungsmöglichkeiten recherchieren, Perspektiven und Hoffnung zeigen. Seit 2015 hat die Zahl der Redaktionen zugenommen, die dieses neue Berichterstattungsmuster verfolgen. Konstruktiver Journalismus will bestimmte Effekte beim Publikum erreichen – auf der Mikroebene der Nutzer, auf der Mesoebene der Bindung an ein Medienunternehmen und auf der Makroebene des Fortschritts der Gesellschaft. Weiterlesen…

Was Journalisten von Erich Kästner lernen können Im Werk des Publizisten verschwimmen die Grenzen zwischen Journalismus und Literatur

von Gunter Reus / Die Lektüre von Kästners Werk ist nicht nur produktiv für die Weiterentwicklung der Journalistik als Wissenschaft, sondern auch für die journalistische Praxis. Kästner legte an seine literarischen Texte journalistische Kriterien an, so wie er seine journalistischen Texte literarisch formte. Er ließ ineinanderfließen, was in Deutschland gern säuberlich getrennt und sehr unterschiedlich bewertet wird. Er führte die Sphären Journalismus und Literatur aus Überzeugung zusammen und erhob das Prinzip Öffentlichkeit nicht nur als junger Reporter in Leipzig, sondern in seinem gesamten Lebenswerk zur Maxime. Weiterlesen…