Ideologische Repräsentation der US-Präsidentschaftskandidaten in den Leitartikeln englischer Online-Zeitungen in Russland Eine kritische Diskursanalyse

von Swetlana Maschinez / Diese Studie untersucht die ideologische Repräsentation der US-Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump in den Leitartikeln der drei englischsprachigen Online-Zeitungen in Russland: Sputnik International, Russland Beyond the Headlines und The Moscow Times. Mit Hilfe von Jägers Ansatz der kritischen Diskursanalyse, van Leeuwens Modells der Repräsentation sozialer Akteure, sowie van Dijks Konzept des ideologischen Quadrats, konnten mehrere Taktiken identifiziert werden, die die öffentliche Meinung über die Kandidaten beeinflussen sollten. Die Ergebnisse zeigen, dass die staatsnahen Medien eine zunehmend positive Einstellung gegenüber Donald Trump vertraten, während sie Hillary Clinton in ihrer Berichterstattung eher negativ darstellten. Weiterlesen

Bürgerreporter: zwischen Partizipation und professioneller Redaktion Formate des Bürgerjournalismus im Lokalfernsehen

von Gabriele Hooffacker / Unter welchen Bedingungen kann Partizipation im Lokalfernsehen gelingen? Was motiviert Bürgerreporter, was erwarten die Redaktionen? Welche Formate eignen sich dafür? Mehrere Forschungsprojekte der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Leipzig haben sich mit der Einbeziehung von Bürgerreportern im Lokalfernsehen befasst. Aus den Ergebnissen lassen sich Faktoren für das Gelingen partizipativer Formate im Lokalfernsehen ableiten. Weiterlesen

Am Anfang des Journalismus war das Berufsethos Daniel Defoe über Öffentlichkeit, Pressefreiheit und ihre Grenzen[1]

von Horst Pöttker / Daniel Defoe (1660 – 1731) hat nicht nur den Roman Robinson Crusoe geschrieben, ein Buch mit einer der höchsten Auflagen in der Weltliteratur. Er war auch Herausgeber und Verfasser von Englands erster politischer Zeitung The Review, die zwischen 1704 und 1713 dreimal in der Woche erschien. Defoe berichtete darin nicht nur über den damaligen Krieg in Frankreich, er schrieb für die Review auch, was man Theoriebeiträge nennen kann, in denen er sein Selbstverständnis und sein Berufsethos als Journalist offenlegte. Der Aufsatz befasst sich anhand einiger dieser Artikel mit Defoes Ideen von diversen Aspekten des Begriffs Öffentlichkeit sowie von Pressefreiheit und ihren notwendigen Grenzen. Weiterlesen

Wie kann der Staat Journalismus fördern? Das Erbe von Joseph Pulitzer

von Dr. Carsten Brosda / Mit gezielter Journalismusförderung durch den Staat könnten wir motivieren und konkrete Unterstützung für ein journalistisches Handeln bieten, dass nicht nur empirische Analyse sein will, sondern darauf zielt, Sinnzusammenhänge herzustellen und damit kritisch-emanzipatorische Aufklärungspraxis zu sein. Es gibt vier Handlungsfelder, um den gemeinwohl-orientierten Journalismus zu fördern: ein zeitgemäßer rechtlicher Rahmen, eine verbesserte Ausbildung sowie eine gezielte Unterstützung von Innovationen und die Förderung der „redaktionellen Gesellschaft“. Weiterlesen

Die besondere Logik der Content Marketiers Berechtigte Kritik an etablierten Massenmedien? Oder nur Lobbyisten in eigener Sache?

Von Lutz Frühbrodt / Wiederholt haben führende Köpfe aus dem Content Marketing (CM) die Funktionstüchtigkeit des Mediensystems in Deutschland in Frage gestellt: Dem Journalismus fehlten Ressourcen, er sei nicht unabhängig und bewege sich in nutzerfeindlichen Filterblasen. Content Marketing als Werbung mit redaktionellen Mitteln sei dagegen nutzerfreundlich und nutzwertig, mithin habe „Unternehmensjournalismus“ qualitativ oftmals sogar die Nase vorne. Eine Analyse der vorgebrachten Argumente zeigt jedoch, dass die CM-Lobbyisten weitgehend einer verqueren Logik folgen. Weiterlesen

Deutscher Fachjournalisten-Verband (Hrsg.): Journalistische Genres rezensiert von Hans-Dieter Kübler

36 verschiedene Haltungen, Herangehensweisen, Methoden und Konzepte des journalistischen Arbeitens porträtieren zahlreiche Beiträgerinnen und Beiträger im Sammelband „Journalistische Genres“ des Deutscher Fachjournalisten-Verbands. Die dafür vorgeschlagenen Bezeichnungen sind ungewöhnlich, längst noch nicht hinreichend eingeführt und viele ihrer Ansätze, Intentionen und Funktionen überschneiden sich auch. Weiterlesen

Volker Lilienthal, Irene Neverla (Hrsg.): Lügenpresse rezensiert von Marlis Prinzing

Verschweigen Medien bewusst negative Fakten über Flüchtlinge oder Muslime, unterstellen sie dem russischen Präsidenten Putin im Ukraine-Konflikt grundlos Böses? Sind sie Sprachrohre irgendwelcher Eliten und führen sie so das breite Publikum an der Nase herum. Um Antworten zu finden, ließen die Kommunikationswissenschaftler Irene Neverla und Volker Lilienthal in einer gezielt auch an Bürgerinnen und Bürger gerichteten Ringvorlesung an der Universität Hamburg 16 Perspektiven aus Wissenschaft und Praxis vortragen und bündelten sie in einem gut lesbar geschriebenen Sammelband Lügenpresse. Anatomie eines politischen Kampfbegriffs. Weiterlesen

Barbara Brandstetter, Steffen Range: Wirtschaft. Basiswissen für die Medienpraxis rezensiert von Ralf Spiller

Barbara Brandstetter und Steffen Range gehen in ihrem kompakten Buch Wirtschaft aus der Reihe Basiswissen für die Medienpraxis der Fragestellung nach, warum für viele Menschen der Wirtschaftsjournalismus so unpopulär ist. Doch die beiden Autoren beantworten nicht nur diese Frage und geben Tipps, wie ein besserer aussehen könnte. Sie zeichnen vielmehr knapp und mit klaren Strichen eine Landkarte des Wirtschaftsjournalismus in Deutschland. Weiterlesen