Die Top 10 des Buchjournalismus Hinweise auf lesenswerte Bücher von Journalist*innen

Von Fritz Hausjell und Wolfgang R. Langenbucher | Die Idee, die besten Bücher von Journalist*innen auszuwählen und vorzustellen, ist ein Projekt des Instituts für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien, mitbegründet von Hannes Haas (1957-2014), zusammengestellt von Wolfgang R. Langenbucher und Fritz Hausjell. Es startete mit der ersten Ausgabe im Jahre 2002 in der von Michael Haller begründeten Vierteljahreszeitschrift Message. Nach deren Einstellung wurden die Auswahlen ab 2015 im Magazin Der österreichische Journalist dokumentiert. 2020 und 2021 kam es in Folge der Covid-Pandemie zu einer Unterbrechung. Mit der Journalistik ist 2022 ein neuer Publikationsort gefunden worden.

Gunter Reus: Der andere Claudius. Anmerkungen zu einem oft verkannten Publizisten

Rezensiert von Horst Pöttker | »Der Mond ist aufgegangen, die goldnen Sternlein prangen…«, Matthias Claudius‘ Abendlied hat es zu einer Popularität gebracht, die zahlreiche Parodien u. a. von Dieter Höss und Dieter Hildebrandt hervorgebracht hat. Die von Peter Rühmkorf beginnt mit den Zeilen: »Der Mond ist aufgegangen. / Ich, zwischen Hoff- und Hangen, / rühr an den Himmel nicht.« Selbst solche schrägen Anklänge weisen auf den Teil seines Werks hin, der Claudius als empfindsamen, gelegentlich auch frömmelnden, jedenfalls Gott ergebenen Dichter erscheinen lässt, wie er durchaus in die literatur- und kulturgeschichtliche Epoche seiner Lebenszeit (1740-1815) passte.

Markus Wolsiffer: Das Nachrichtenverständnis junger Menschen. Definitionen und Erwartungen im Kontext aktueller journalistischer Information

Rezensiert von Nadine Klopfenstein Frei | Wenn ein promovierter Journalist ein Buch über das Nachrichtenverständnis junger Menschen schreibt, so mag man das ein oder andere zugespitzte Argument oder zumindest eine spitze Feder erwarten. Doch Markus Wolsiffer hat sich beim Verfassen seines Buches Das Nachrichtenverständnis junger Menschen in wissenschaftlicher Zurückhaltung geübt. So hat der Autor seine Dissertation zu einem schönen Gesamtwerk über das Nachrichtenverständnis von Jugendlichen im Alter von 14 bis 21 Jahren zusammengefasst, das zudem eine Übersicht über die Nachrichtenforschung und deren zugrundeliegenden Theorien gibt.

Andreas Elter: TV und AV Journalismus. Praxisbuch für Unterricht und Training

Rezensiert von Sebastian Köhler | Andreas Elter gilt als einer der theoretisch und praktisch versiertesten Bewegtbild-Journalismus-Experten hierzulande. Er arbeitet als Fachgebietsleiter »Bewegtbild« bei der ARD-ZDF-Medienakademie. Zuvor war er viele Jahre als Redakteur und Reporter beim WDR, beim ZDF und bei RTL tätig, bevor er bundesweiter Studiengangsleiter für Journalistik einer privaten Hochschule wurde. Das vorliegende Buch ist laut Elter zwischen Dezember 2019 und Mai 2021 entstanden – also in einer Zeit, die in Deutschland und weiten Teilen der Erde stark von der COVID-19-Pandemie bestimmt war. In dieser Krisenzeit war, ähnlich wie bspw. nach den Anschlägen vom 11. September 2001, ein beträchtlicher Aufschwung der Nutzung auch tradierter Medien zu beobachten.

Alla G. Bespalova, Horst Pöttker (Hrsg.) (2022): Mediensysteme in Deutschland und Russland. Handbuch

Rezensiert von Jürg Häusermann | Alla Grigor’evna Bespalova ist 1956 geboren. Sie wuchs, so stelle ich es mir vor, mit der Komsomol’skaja Pravda, den Liedern von Radio Majak und den Serien des sowjetischen Fernsehens auf. Horst Pöttker, Jahrgang 1944, lernte lesen, als die ersten Ausgaben der Bild-Zeitung erschienen, und lebte als junger Mensch in einer Medienwelt, zu der der Internationale Frühschoppen ebenso wie Radio Luxemburg gehörte. 2003 haben sie ein gemeinsames Projekt gestartet, dessen Ziel u. a. ein »deutsch-russisches Journalistik-Wörterbuch« war.

Die Top 10 des Buchjournalismus Hinweise auf lesenswerte Bücher von Journalist*innen

Von Fritz Hausjell, Wolfgang R. Langenbucher, Mitarbeit: Maria Beinborn / Die Idee, die besten Bücher von Journalist*innen auszuwählen und vorzustellen, ist ein Projekt des Instituts für Publizistik- und Kommunikations- wissenschaft der Universität Wien, mitbegründet von Hannes Haas (1957- 2014), zusammengestellt von Wolfgang R. Langenbucher und Fritz Hausjell. Es startete mit der ersten Ausgabe im Jahre 2002 in der von Michael Haller begründeten Vierteljahreszeitschrift Message. Nach deren Einstellung wurden die Auswahlen ab 2015 im Magazin Der österreichische Journalist dokumentiert. 2020 und 2021 kam es in Folge der Covid-Pandemie zu einer Unterbrechung. Das Sammeln der relevanten Bücher wurde aber nicht unterbrochen, es gingen in dieser Zeit mehr als 100 Belegexemplare ein. Mit der Journalistik ist nun ein neuer Publikationsort gefunden, an dem sich diese Lücken zumindest teilweise schließen lassen, um ab der ersten Ausgabe 2023 zum normalen Rhythmus zurückzukehren.

Elke Grittmann, Felix Koltermann (Hrsg.) (2022): Fotojournalismus im Umbruch – hybrid, multimedial, prekär.

Rezensiert von Julian J. Rossig / Nach Global, lokal, digital: Fotojournalismus heute (2008), das ohne Übertreibung als Meilenstein der Journalismusforschung gelten darf, legt Elke Grittmann nun gemeinsam mit Felix Koltermann einen Folgeband vor: Fotojournalismus im Umbruch – hybrid, multimedial, prekär vereint 18 Beiträge aus Wissenschaft und Praxis zu einem facettenreichen und aktuellen Blick auf den Berufsstand der FotojournalistInnen.