Die »Klimakrise« beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk Kommunikationsprozesse, Führungskultur und ihre Bedeutung für den Output – Zur neuen Diskussion um die Rundfunkpolitik aus Anlass des NDR-»Klimaberichts«

Von Hans Peter Bull | In einer Umfrage bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Norddeutschen Rundfunks, bei der mehr als tausend Beschäftigte aller Ebenen angehört worden sind, ist ein schlechtes Betriebsklima festgestellt worden, und den Leitungsorganen des Senders ist von denen, die sich geäußert haben, überwiegend ein schlechtes Zeugnis ausgestellt worden. Von den Vorgesetzten aller Ebenen wird insbesondere eine bessere »Führungskultur« erwartet. Viele Führungskräfte seien durch die gegenwärtig stattfindenden großen Veränderungsprozesse im öffentlich-rechtlichen Rundfunk überfordert und daher nicht in der Lage, klare Richtlinien für den notwendigen Wandel der Organisation zu entwickeln. In dem folgenden Artikel wird die Kritik näher analysiert. Insbesondere wird gefragt, was »Führung« in einer Rundfunkanstalt angesichts der gegebenen äußeren Rahmenbedingungen überhaupt bewirken kann. Die gewonnenen Einsichten werden auf die allgemeine rundfunkpolitische Diskussion und speziell den Wettbewerb des öffentlich-rechtlichen Rundfunks mit der gedruckten Presse bezogen.