Über kurz oder lang Editorial
Wie lang darf ein Editorial sein? Welche Textmenge ist zumutbar? Wann steigen Sie, liebe Leserin, lieber Leser, ein, wann aus?…
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von Marco Braghieri, Tobias Blanke und Jonathan Gray / Welche Bedeutung haben Sammelportale für großformatige Inhalte im heutigen Journalismus? Dieser Artikel vertritt die These, dass sie als Studienobjekt der Journalismusforschung zunehmend wichtiger werden.
von Marc-Christian Ollrog, Megan Hanisch und Amelie Rook / Konstruktiver beziehungsweise lösungsorientierter Journalismus ist en vogue. Neben eigens kreierten Formaten wie Perspective Daily adaptieren auch zunehmend klassische Medienunternehmen das Berichterstattungsmuster. Die Chefredaktionen der zur Verlagsgruppe Rhein Main (VRM) gehörenden Zeitungen riefen 2019 das »Projekt Zukunft« ins Leben, das sich an den Zielen und Methoden des »Konstruktiven Journalismus« orientieren sollte.
von Hans Peter Bull / Politischer Journalismus ist der Wahrhaftigkeit verpflichtet. Der Artikel benennt typische Unsitten und Bereiche von Unwissenheit, in denen dieser Anspruch verfehlt wird.
von Valérie Robert / In Frankreich gab es in den vergangenen Jahren nicht nur einen Umbruch im Parteiensystem, auch die Medienlandschaft veränderte sich. Der Einfluss großer Konzerne und Unternehmer kann dabei die innere Pressefreiheit gefährden und eine politische Bewegung nach rechts verstärken. Der Beitrag analysiert vor dem Hintergrund des einsetzenden Wahlkampfs die aktuellen Entwicklungen auf dem französischen Medienmarkt, insbesondere die Bedeutung des Mischkonzerns TF1 und des Milliardärs Vincent Bolloré.
von Oliver Günther und Tanjev Schultz / Die Digitalisierung verändert die Abläufe und Arbeitsweisen im Journalismus. Er darf sich dabei nicht einer Markt- und Produktlogik unterwerfen. Nötig ist eine Reflexion der journalistischen Ansprüche und Ziele. In zehn Thesen umreißt der Beitrag die Spannung zwischen journalistischer Autonomie und technologischem Wandel.
Rezensiert von Steven Thomsen / Bereits vor über 30 Jahren hat der Geist dieses Buches den langen Marsch durch die Institutionen angetreten. Frauen und Männer im Printjournalismus, denen in Studium oder Ausbildung Michael Hallers Die Reportage an die Hand gegeben wurde, lehren und forschen heute selbst, stehen Ressorts und Redaktionen vor, leiten Volontär*innen an oder bilden Redakteur*innen und Reporter*innen weiter.
Rezensiert von Silke Fürst / Der Lokaljournalismus wurde von der Journalismusforschung in den vergangenen Jahrzehnten eher wenig beachtet (vgl. Arnold/Wagner 2018; Hanusch 2015). Zuletzt erlebte dieser Forschungsbereich aber eine Blüte (siehe z. B. Gulyas/Baines 2020a: 1; Jenkins 2019; Örnebring et al. 2020). Das hängt mit der wichtigen Funktion des Lokaljournalismus und den gleichzeitigen Herausforderungen der Digitalisierung und des Wettbewerbs um Aufmerksamkeit und Werbeeinnahmen zusammen.
Rezensiert von Hans-Dieter Kübler / Dass der politischen Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten am 3. Oktober 1990 – oder korrekter: dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland – die wirtschaftliche Einverleibung oder Unterwanderung in Form von Fusionen, Joint-Ventures, Preispolitik oder geheimen Absprachen des kapitalstarken Westens vorausging, ist hinlänglich bekannt und vielfach erforscht. Ein besonders symptomatisches und folgenreiches Beispiel sei die aggressive Einverleibung und Neustrukturierung des DDR-Pressemarktes nach westdeutschem Vorbild gewesen, so Mandy Tröger.
Rezensiert von Guido Keel / Das Internet ist in den letzten fünfzehn Jahren zum zentralen Rechercheinstrument von Journalistinnen und Journalisten geworden. Während ursprünglich noch die Frage gestellt wurde, wie im Journalismus mit diesem neuen Informationsmedium umgegangen werden soll, interessiert das angesichts der Ubiquität der Online-Recherche und der Institutionalisierung der Online-Kommunikation bei öffentlichkeitsrelevanten Organisationen und Akteuren heute kaum mehr.