Katherine M. Engelke: Die journalistische Darstellung von Vertrauen, Misstrauen und Vertrauensproblemen im Kontext der Digitalisierung Rezensiert von Beatrice Dernbach

Vertrauen ist das Schlagwort der Moderne. Wer vertraut wem und warum? Oder vielmehr: Warum wird wem nicht (mehr) vertraut? Wächst das Misstrauen gegenüber politischen und ökonomischen Akteuren? Seit 20 Jahren erforscht die PR-Agentur Edelman weltweit das Vertrauen in Regierungen, Nicht-Regierungsorganisationen, Wirtschaft und Medien (https://www.edelman.de/research/edelman-trust-barometer-2020). Leider ist dieser Link in der sonst sehr umfangreichen Bibliographie der Dissertation von Katherine M. Engelke nicht zu finden. Das ist nicht problematisch, hätte aber einen weiteren Blick in empirische Erkenntnisse des Forschungsgegenstandes ermöglicht. Diese Anmerkung ist allerdings angesichts der Gesamtleistung der Autorin eine Petitesse. Weiterlesen

Kai von Lewinski (Hrsg.): Immersiver Journalismus Rezensiert von Markus Kaiser

Als das »nächste große Ding der Mensch-Maschine-Interaktion« bezeichnet Kai von Lewinski, Herausgeber des Buchs Immersiver Journalismus, Virtual Reality und Augmented Reality. Deshalb fand im März 2018 an der Universität Passau die Tagung »Immersiver Journalismus – Technik, Wirkung, Regulierung« statt, deren Vorträge in einem in der Edition Medienwissenschaft beim Verlag transcript erschienenen Sammelband gemündet sind. Auf den ersten Blick wirkt das Buch wie eine bunt zusammengewürfelte Aufsatzsammlung: Im Gegensatz zum lesenswerten Standardwerk Augmented und Mixed Reality für Medien, Marken und Public Relations der beiden Autoren Dirk Schart und Nathaly Tschanz spannt das Buch von Kai von Lewinski einen Bogen von Best-Practice-Beispielen über Technik, Psychologie, Recht, Medienethik und Regulierung mit einem klaren Fokus auf Journalismus. Weiterlesen

Yoel Cohen (Hrsg.): Spiritual News. Reporting Religion around the World Rezensiert von Nigjar Marduchaeva

»Coruption, political intrigue, sex, violence, and fiscal irregularities make good religion news« (21). Zugespitzt, aber durchaus treffend beschreibt Yoel Cohen – in Anlehnung an »only bad news are good news« – die gängige Vorstellung von Religionsjournalismus. Dass das Thema deutlich facettenreicher ist als dieser Satz suggeriert, demonstriert der vorliegende Sammelband in insgesamt 19 Beiträgen. Worauf fokussiert sich die Berichterstattung, wodurch wird sie inhaltlich gelenkt und welche Einflussfaktoren bestimmen ihren Tenor? Diesen und anderen Fragen geht Spiritual News nach. Weiterlesen

Stephan Russ-Mohl: Die informierte Gesellschaft und ihre Feinde. Warum die Digitalisierung unsere Demokratie gefährdet. rezensiert von Guido Keel

Mit einem breiten Lachen begrüsst Stephan Russ-Mohl den Leser auf der Umschlag-Innenseite. Das war es dann aber schon mit der Fröhlichkeit. Was er als Autor des Buches Die informierte Gesellschaft und ihre Feinde auf den nächsten gut 300 Seiten beschreibt, lässt einen nicht nur alarmiert, sondern auch weitgehend hilflos zurück.

Edson C. Tandoc Jr.: Analyzing Analytics. Disrupting Journalism One Click at a Time rezensiert von Stephan Mündges

Worauf klicken Nutzer? Wie viel Zeit verbringen sie mit einem Artikel? Schauen sie ein Video bis zum Ende? Im Digitalen lässt sich die Nutzung von Inhalten genauestens messen. Als Schlagwort dafür hat sich der Begriff ›Analytics‹ etabliert. Auch Journalisten greifen auf Daten zurück, die ihnen mehr darüber erzählen, wie viele User ihre Seite ansteuern, wie häufig welcher Artikel gelesen wird oder wie intensiv Nutzer mit einem Post auf Facebook interagieren. Seit gut einem Jahrzehnt befasst sich auch die Journalismusforschung intensiv damit, wie Journalisten diese neuen Möglichkeiten nutzen und wie sie den Journalismus verändern.

Ingrid Stapf; Marlis Prinzing; Nina Köberer (Hrsg.): Aufwachsen mit Medien. Zur Ethik mediatisierter Kindheit und Jugend rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Reflektiert und diskutiert man heutzutage, in der womöglich noch anfänglichen Phase der digitalen Entwicklung, wie Kinder und Jugendliche mit ihr, in ihr und sie selbst realisierend aufwachsen, dürften viele Dimensionen und Aspekte präsent werden – mutmaßlich auch solche, die dem vielfach beschworenen, radikalem Wandel gerecht werden. Und sicherlich sind dabei auch normative Entscheidungen zu fällen und Erziehungsfragen zu lösen, allerdings auf der Höhe der Zeit – was bei vorliegendem Reader nur selten der Fall ist.