Wie groß ist das ›Elend der Medien‹? Ein Bericht zur ›alternativen‹ Kritik des Journalismus – aus Anlass einer Sammlung von Stimmen (auch) zur Propaganda-Schlacht um die Corona-Berichterstattung
von Siegfried Weischenberg / Niemals ist der Journalismus in Deutschland so hart attackiert worden wie in zahlreichen Publikationen einer ›alternativen‹ Medienkritik, die in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Die Schärfe des Tons, der hierbei angeschlagen wird, hat aber noch einmal erheblich zugenommen, seit die ›Mainstream-Medien‹ auf breiter Linie über die Bewältigung der Pandemie berichten. Ihnen wird totales fachliches Versagen vorgeworfen, die weitere Verengung des Meinungskorridors und eine einseitige Propaganda zugunsten der (Impf-) Maßnahmen sowie die völlig fehlende Ausgewogenheit bei der Auswahl der Experten, die zu Wort kommen. Bei aller Radikalität unterscheiden sich die ›alternativen Medienkritiker‹ freilich insofern nicht völlig vom ›Mainstream‹, als auch sie im Rudel die Selbstreferenz pflegen und sich ebenfalls darauf verstehen, durch Zuspitzung Aufmerksamkeit zu erregen – auch wenn die Fakten dies nicht hergeben.